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3 Jahrzehnte Botulinumtoxin als Therapie

Botulinumtoxin A ist vor allem aus der ästhetischen Medizin bekannt, wird aber auch therapeutisch, beispielsweise bei chronischer Migräne, eingesetzt. Angesichts des 30-jährigen Jubiläums spricht Professor Theo Dingermann, Senior Editor der PZ, in der neuen Folge »PZ Nachgefragt« über den Naturstoff und greift die aktuell gemeldeten Fälle von Botulismus auf.
PZ
27.03.2023  14:00 Uhr

Im Jahr 1993, also vor 30 Jahren, wurden mit Abobotulinumtoxin A (zum Beispiel Dysport®) und Onabotulinumtoxin A (zum Beispiel Botox®) die beiden ersten therapeutischen Zubereitungen des hochaktiven Neurotoxins aus Clostridium botulinum für den Einsatz am Menschen zugelassen. Mit Incobotulinumtoxin A (zum Beispiel Xeomin®) gesellte sich dann im Jahr 2005 ein drittes Präparat zu der Gruppe der derzeit in Deutschland verkehrsfähigen Botulinumtoxin-A-Therapeutika.

Die Liste der zugelassenen Indikationen ist beachtlich. Neben den ästhetischen Indikationen, der Korrektur von Glabellafalten und/oder lateralen Augenfalten (Krähenfüße), sind Botulinumtoxin-A-Präparationen zugelassen bei Spasmus hemifacialis, Blepharospasmus, zervikaler Dystonie (Schiefhals), spasmodischer Dysphonie, Spastik der oberen Extremität nach Schlaganfall oder auch unabhängig von der Ätiologie, Spastik der unteren Extremität nach Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Trauma, dynamischem Spitzfuß bei infantiler Cerebralparese (ICP), axillärer Hyperhidrosis, chronischer Migräne und neurogener oder idiopathischer Detrusorhyperaktivität.

Achtung bei nicht zugelassenen Indikationen

Aktuell machen Meldungen zu Komplikationen beim Einsatz von Botulinumtoxin Sorgen. So meldete das Robert-Koch-Institut (RKI), dass es im Konsiliarlabor für Neurotoxin-produzierende Clostridien seit dem 03. März 2023 Anfragen zu bisher zwölf Fällen von klinischem Botulismus bei Personen in Deutschland gab. Diese Zahl ist aktuell sogar noch gestiegen. Von 27 solcher Botulismus-Fälle berichtet das Institut im aktuellen »Epidemiologisches Bulletin«.

Alle diese Fälle haben gemeinsam, dass sich die Betroffenen Ende Februar in der Türkei Behandlungen unterzogen haben, bei denen Botulinum-Neurotoxin in die Magenwand injiziert wurde. Eine solide klinische Evidenz, geschweige denn eine Zulassung, gibt es für eine solche Indikation nicht. 

In diesem Zusammenhang meldete die Europäische Gesundheitsbehörde ECDC, dass seit Ende Februar in Europa 67 Fälle von Vergiftungen nach Injektionen von Botulinum-Toxin in den Magen aufgetreten seien. 53 Vergiftungen seien in der Türkei aufgetreten, zwölf in Deutschland und jeweils eine in der Schweiz und in Österreich. 60 dieser Fälle seien auf eine Privatklinik in Istanbul und drei weitere auf eine Privatklinik in Izmir zurückzuführen, so die ECDC.

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