5 Tipps für den Erfolg auf Instagram |
Isabel Weinert |
21.09.2021 13:00 Uhr |
Vom Engagement in den sozialen Medien können auch Apotheken profitieren – wenn sie die richtigen Kniffe kennen. / Foto: Adobe Stock/I-Viewfinder
»Instagram hat ganz viele verschiedene Tools und bietet ganz viele Möglichkeiten«, sagte Fartaczek. »Ganz oben ist der Discover-Bereich. Da werden wir entdeckt, da werden wir gefunden, da bekommen wir große Reichweiten. Danach kommt das Thema Engaging, also die verschiedenen einzelnen Dates, die wir auf der Plattform haben, die Interaktionen mit den Nutzern. Ganz unten kommt der Act-Bereich, der letzte Schritt, wenn es dann darum geht: ›Komm zu mir in die Apotheke‹, ›Kauf bei mir ein‹ oder eben auch ›Bewirb Dich doch mal bei mir als neue PTA‹«, fuhr der Spezialist für Online-Marketing fort. Seine fünf Tipps helfen auch Anfängern, auf Instagram möglichst rasch eine gute Figur zu machen.
»Reels sind derzeit der Reichweitenschlager schlechthin«, berichtete Fartaczek. Es handelt sich hierbei um Hochkantvideos, bis zu 60 Sekunden lang, oft unterlegt mit Musik, und meist sehr visuell oder eben auch inhaltlich sehr stark. Fartaczek riet, sich Beispiele anzuschauen und zu überlegen, mit welchen Themen man sich mit der eigenen Apotheke positionieren kann. An zweiter Stelle nannte der Social-Media-Experte Feed-Posts. »Das können Fotos sein, Videos oder eine Galerie.« Optimale Formate für einen Feed-Post seien 4:5 oder 1:1. »Das ist besser als ein Querformat, weil mehr Bildschirm mit Bild ausgefüllt ist. Dadurch bleibt die Aufmerksamkeit der Nutzer länger.« Wichtig sei es auch, den eigenen Standort zu verlinken.
Hashtags dienten ursprünglich auf Instagram dazu, Beiträge zu kategorisieren. »Nutzerinnen und Nutzer folgen unter anderem diesen Hashtags, und damit ist es möglich, als Apotheker neue Nutzer zu finden, nämlich diejenigen, denen die jeweiligen speziellen Interessen zugeordnet sind«, so Fartaczek. »Der Apotheke vor Ort empfehle ich in der Regel, drei bis neun dieser Hashtags zu verwenden.« Dabei sei es besonders wichtig, regionale und lokale Hashtags zu nutzen. »Ich sehe ganz viele Apotheken auf Instagram, die dann den Hashtag ›Apotheke‹ oder – noch schlimmer – ›Apotheker‹ verwenden.« Das sei deshalb nicht schlau, weil diese Hashtags lediglich andere Apotheker erreichten. Man poste also in die eigene Community hinein, sollte aber eigentlich dort posten, wo die potenziellen Kunden sind. »Und diese findet man in der Regel bei regionalen Themen, wenn es sich um eine regionale Apotheke handelt. Deswegen nutzen Sie regionale und lokale Hashtags«, riet der Experte.
»Die Verweil- oder Nutzungsdauer sollte möglichst lang sein«, erklärte Fartaczek. Wie das gelingt? Mit Hilfe von Text zum Bild, mit mehreren Bildern oder einem kleinen Video. »Dieses positive Signal einer langen Nutzungsdauer sorgt dafür, dass man mit dem eigenen Beitrag mehr Reichweite bekommt.« Ein weiteres Signal sei, wenn Nutzer den eigenen Beitrag speichern. »Wenn jemand einen Beitrag speichert, bedeutet das, der Beitrag ist so gut, dass Sie als Nutzer ihn nach einiger Zeit noch einmal anschauen möchten.« Das erkennt der Algorithmus als Qualitätsmerkmal des Beitrags. »Das ist dann ein extremer Push, wenn es darum geht, in Konkurrenz zu anderen Beiträgen gut dazustehen.« Deshalb riet Fartaczek: »Machen Sie wirklich gute Inhalte, geben Sie wirklich gute Tipps!«
Der Algorithmus goutiert es zudem, wenn viel Interaktion auf der Plattform stattfindet. »Sorgen Sie dafür, dass Nutzerinnen und Nutzer mit Ihnen interagieren.« Wenn man es schaffe, Diskussionen und Kommentare auf der Plattform auszulösen, ranke der Algorithmus den Beitrag höher. »Das Ranking steigt auch mit der Zahl der Likes, der Effekt ist jedoch nicht ganz so groß.«
Unterschätzt werde häufig, wie oft Nutzer das Profilbild antippen. Was bedeutet das aus Sicht des Algorithmus? »Das bedeutet, der Beitrag war so gut, dass die Nutzer noch mehr von dieser Apotheke sehen möchten und deshalb aufs Profil klicken, um weitere Informationen zu bekommen«, so Fartaczek. Um das zu befeuern, sei es wichtig, den Nutzern konkrete Anweisungen zu geben, also reichlich »Call to action« zu betreiben. »Fordern Sie die Leute auf, etwas zu tun!« Und – ganz wichtig: »Spielen Sie Kopfkino mit den Leuten.« Ein Beispiel sei etwa die Frage an die Nutzer: »Wer in deinem Bekanntenkreis erkältet sich besonders oft?« Und dann im nächsten Schritt: »Dieser Person schickst Du jetzt diesen Beitrag.«
»Dann denken die Leute, ja, der Person würde das tatsächlich helfen, wenn sie mal diesen Tipp hätte und das würde tatsächlich ihr Leben verbessern, und sie teilen den Beitrag. Nutzen Sie diesen Effekt.« Gut sei es darüber hinaus, die Nutzer aufzufordern, andere in den Kommentaren zu verlinken. Bei Stories – Inhalten im Hochformat, die für 24 Stunden verfügbar sind und dann gelöscht werden – empfahl Fartaczek, die Engagement-Möglichkeiten zu nutzen. »Das können Umfragen sein, das kann ein Quiz sein, das können kleine Spielereien sein. Immer wenn jemand mit Ihrer Apotheke auf Instagram interagiert, stärkt das Ihre Bindung.« Seit Kurzem lassen sich Stories auch planen, und zwar in der Business-Suite-App von Facebook.
Nimmt man das Handy in die Hand und testet, welche Bereiche des Displays sich gut mit dem Daumen erreichen lassen, so stellt man fest, dass das nicht überall gleich gut gelingt. »Es gibt Bereiche, da kommen Sie mit dem Daumen schlichtweg nicht hin. Das heißt, wenn Sie Interaktionselemente in Ihre Stories einbauen, gucken Sie, dass diese in der Reichweite Ihres Daumens liegen«, so Fartaczeks Tipp.
»Wenn Sie auf Facebook aktiv sind, nutzen Sie die gleichen Inhalte auch auf Instagram! Nutzen Sie so viele Synergien wie möglich«, riet Fartaczek. Das funktioniere sehr einfach mit dem Creator-Studio von Facebook: »Hier können Sie Beiträge planen, sowohl für Facebook als auch für Instagram.« Ein weiterer Vorteil des Creators für die eigene Arbeit: die Möglichkeit, über die Insights zu erfahren, wie der eigene Kanal performt, wie viel Reichweite man bekommt, wie das Engagement ist und wie viele Nutzer interagieren. Fartaczek nutzt zudem den Contentkalender. »Da kann man planen und es läuft automatisiert durch.« Nicht zuletzt lassen sich über den Creator lizenzfreie Musik sowie Soundeffekte herunterladen.
Ganz entscheidend sei es auch, Anfragen zu beantworten und die Menschen im Chat aufzufangen. Im Creator ließen sich Kommentare und Nachrichten von Facebook und Instagram verwalten, gebündelt anschauen und beantworten. Fartaczeks Bonustipp lautete Instagram-Shopping. Das wachse derzeit enorm.