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Falsche Vorstellungen

Abnehmspritze ist kein Wundermittel

Mit ihrem Gewicht kämpfen viele Menschen. Medikamente, die nach einfacher Abhilfe klingen, sind entsprechend gefragt. Wundermittel gibt es bisher aber nicht, stellen Fachleute klar.
dpa
23.02.2024  10:00 Uhr

Rund um die sogenannten Abnehmspritzen sind Fachleuten zufolge falsche Vorstellungen weit verbreitet. Es gebe den Wunsch, so ein Mittel zu nehmen und ansonsten weiterzumachen wie bisher, sagte der Geschäftsführer des Geschäftsbereichs Arzneimittel der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Martin Schulz, bei einer Pressekonferenz der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) in Berlin.

Tatsächlich müsse die Einnahme eingebettet sein in ein Gesamtkonzept mit Lebensstilveränderungen, etwa Ernährungsumstellung und mehr Bewegung, sagte DGG-Vizepräsidentin Julia Szendrödi vom Universitätsklinikum Heidelberg. Werde das Medikament abgesetzt, steige das Gewicht ansonsten wieder an. Nebenwirkungen könnten unter anderem schwere Übelkeit sein. Und es brauche immer eine ärztliche Begleitung, betonte Szendrödi.

Es geht um sogenannte GLP-1-Rezeptoragonisten wie unter anderem Semaglutid, die in der breiten Öffentlichkeit mit Bezeichnungen wie Abnehmspritze bekannt wurden. Solche Präparate werden bei Patienten mit Diabetes schon länger genutzt. Bei ihnen lasse sich der Nutzen im Vergleich zum Risiko gut abwägen, sagte Szendrödi.

Die bisherigen Erkenntnisse ließen sich aber nicht automatisch auf Menschen mit gesundem Stoffwechsel übertragen. Eine Zulassung auch gegen Adipositas ist neuer, solche Produkte müssen gesetzlich versicherte Patienten bisher in der Regel selbst bezahlen. Schulz erwartet diesbezüglich zunächst auch keine Veränderung.

Versorgungsengpass auch bei der Abnehmspritze

Bei allen GLP-1-Rezeptoragonisten gebe es außerdem weiterhin und voraussichtlich auch noch das ganze Jahr »massive Versorgungsengpässe«, sagte Schulz. Den enormen weltweiten Anstieg der Nachfrage könnten Hersteller bisher nicht bedienen.

Folgen der hohen Nachfrage sind demnach unter anderem gefälschte Rezepte, außergewöhnlich hohe Verordnungsmengen auf normalen Rezepten und Verordnungen durch fachfremde Ärzte. Diese Mittel hätten einen Wert auf dem internationalen Schwarzmarkt.

Gefälschte Spritzen seien in Deutschland »ziemlich sicher« nicht bei Patienten angekommen. Es habe sich um umetikettierte Insulin-Pens gehandelt. »Das ist eine Katastrophe für die Menschen, die sich auf die Arzneimittelsicherheit in Deutschland verlassen«, sagte Schulz. Apotheken hätten jede einzelne Packung öffnen müssen, um die Echtheit zu prüfen.

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