Adexa-Umfrage zur Arbeit in Impfzentren |
Eine verantwortungsvolle Tätigkeit, für die man sich absolut auf die Helfer verlassen können muss: die Herstellung des Impfstoffs und das Aufziehen in die Spritzen für die Menschen, die schon geimpft werden können. / Foto: Impfzentrum Landkreis Kassel
Aus 14 Bundesländern haben sich Kolleginnen und Kollegen beteiligt, die meisten aus Nordrhein-Westfalen (43 Prozent), gefolgt von Hessen (15 Prozent), Rheinland-Pfalz (13 Prozent) und Berlin (11 Prozent). Aus Thüringen und Sachsen-Anhalt gab es keine Teilnehmer. Mit knapp 60 Prozent waren PTA am stärksten vertreten, gefolgt von Apothekern mit rund 37 Prozent.
Zum Zeitpunkt der Befragung (5. Januar bis 27. Januar.2021) arbeiteten 37 beziehungsweise 38 Personen (12 Prozent beziehungsweise 13 Prozent) bereits in einem Impfzentrum (IZ) oder einem mobilen Impfteam (mIT). Beworben hatten sich in dieser Zeit 58 Prozent für ein IZ und 7 Prozent für ein mIT.
Sofern die Verträge schon bekannt waren, überwiegt mit 59 Prozent die Arbeit im Angestelltenverhältnis. Bei 41 Prozent handelt es sich um Tätigkeiten auf Honorarbasis. Letztere Vertragsvariante ist bei PTA weniger häufig als bei Apothekern.
Bei PTA liegen die niedrigsten Stundensätze unter 20 Euro, die höchsten liegen zwischen 50 und 60 Euro. Am häufigsten ist hier eine Vergütung von 31 bis 40 Euro pro Stunde. Es fällt auf, dass auch ein gewisser Anteil der Apotheker diese niedrigeren Sätze erhält (siehe Grafik).
Vergütung pro Stunde (N=145) / Foto: PZ
Rund 78 Prozent der befragten Approbierten erhalten allerdings über 60 Euro in der Stunde, wobei eine Vergütung von 81 bis 100 Euro weit überwiegt (39 Prozent).
61 Prozent der Verträge sehen eine Arbeitszeit unter 20 Wochenstunden vor. Bei gut 22 Prozent derjenigen, die die Frage nach der Arbeitszeit bereits beantworten können, sind es mehr als 40 Stunden pro Woche. 31 bis 40 Stunden sind bei 9 Prozent vorgesehen und 20 bis 30 Stunden bei 8 Prozent. Schicht- beziehungsweise Wochenendarbeit müssen jeweils rund ein Drittel leisten.
Nicht überall funktioniert es mit der optimalen Vorbereitung und dem Arbeitsschutz für die Beschäftigten. Nur in knapp der Hälfte der Bewerbungsgespräche wurden die Themen Haftung und Versicherungsschutz überhaupt angesprochen. Etliche Teilnehmende antworteten, dass keine Versicherung für sie abgeschlossen wurde oder wird, um sie bei Unfällen oder Haftungsfällen abzusichern.
Auch Schulungen fanden nicht in jedem Fall statt oder wurden als unzureichend empfunden. Als ein wichtiges Problem wurde das aseptische Arbeiten bei der Rekonstitution genannt. Auch organisatorische Probleme und eine Verzögerung der Arbeitsaufnahme durch fehlenden Impfstoff wurden häufig beklagt.
Rechtsanwältin Minou Hansen, Leiterin der Adexa-Rechtsberatung, rät Mitgliedern, ihren Vertrag für die Arbeit im Impfzentrum oder mobilen Impfteam unbedingt vor der Unterzeichnung prüfen zu lassen.