PTA-Forum online
Selbstverantwortung

Älter werden, dennoch jung bleiben

Was kann man selbst tun, um länger jung zu bleiben, wenn der Zahn der Zeit nagt? Nina Ruge, Fernsehmoderatorin und Wissenschaftsjournalistin, erklärte in der Pharmaworld bei der Expopharm, was möglich ist.
Elke Wolf
16.09.2022  15:34 Uhr

Es ist möglich, das biologische Alter zu verjüngen. Da ist sich Nina Ruge ganz sicher. »Wir können die epigenetische Uhr etwas zurückdrehen. Das haben viele Forschungsprojekte mittlerweile gezeigt. Allerdings bezieht sich das lediglich auf die Zellbiologie und nicht auf unsere mental-kognitive Leistungsfähigkeit.« Auch ganz wichtig: Interventionen zur Stärkung der Zellkompetenz müssen frühzeitig einsetzen, und nicht erst, wenn der Funktionsverlust bereits zu Krankheiten wie Atherosklerose, Herzinfarkt oder Diabetes geführt hat. Denn: »Das Altern beginnt spätestens mit 25 Jahren!«

Zu 70 Prozent ist unser biologisches Alter durch den Lebenswandel beeinflussbar. Nur 30 Prozent ist genetisch bestimmt. Und damit kommt einer gesunden Ernährung, ausreichend Bewegung, erholsamem Schlaf, mentalen Faktoren sowie Hitze und Kälte eine enorme Bedeutung zu. »Weil die Art und Weise unseres Lebensstils unsere epigenetische Signatur zu beeinflussen mag, haben wir eine enorme Selbstverantwortung, wie wir alt werden. Und das erfordert viel Disziplin«, sagte Ruge, selbst mittlerweile 66 Jahre alt.

Es sei möglich, durch einen gesunden Lebensstil drei wesentliche »Zellkompetenzen« – wie Ruge es nennt - zu stärken, und zwar die Zellerneuerung, deren Energieversorgung und Entgiftung. Mit der Zeit verlieren Stammzellen an Potenz, DNA-Reparatursysteme schwächeln. Die Mitochondrien verlören pro Jahr ein Prozent ihrer Leistungsfähigkeit, ihre Dynamik ließe nach und die Atmungskette eines 60-Jährigen bringe nur noch die Hälfte ihrer ursprünglichen Leistung, führte Ruge aus. Gleichzeitig fallen verstärkt nicht mehr benötigte und krankhafte Zellbestandteile an, weil Prozesse der Autophagie, also der zelleigenen Recycling-Anlage weniger effizient arbeiten.

Hunger aushalten zum Wohl der Gesundheit

Im kalorischen Fasten sieht Ruge eine gute Möglichkeit, die Zellkompetenzen länger zu erhalten. Sie bevorzuge das intermittierende Fasten. »Durch den Hungerstoffwechsel in der Fastenphase geht der Körper an seine Fettreserven. Dabei werden Ketonkörper als Ersatzbrennstoff freigesetzt, Blutzucker- und Insulinspiegel bleiben niedrig. Der Körper beginnt, aus alten, geschädigten oder überflüssigen Zellbestandteilen Energie zu gewinnen. Heißhungerattacken bleiben dadurch aus, und das Abnehmen fällt leichter. Eine Fastenphase von ungefähr 16 Stunden ist für diese Wirkung notwendig. Man lernt aber auch, sich an ein Gefühl von Hunger zu gewöhnen.« Durch den permanenten Überfluss und Wohlstand in unserer Gesellschaft werde dieser Prozess jedoch gestört. Die Autophagie helfe, Hunger zu überleben und sich vor chronischen Krankheiten zu schützen.

Schon vor vielen Jahren haben Wissenschaftler in Laborversuchen herausgefunden, dass Tiere gesünder sind, wenn man ihnen nicht fortlaufend Essen anbietet, sondern sie Pausen machen. Sie litten seltener unter chronischen Erkrankungen und lebten um 20 bis 30 Prozent länger. Zwar kann man diese Ergebnisse nicht eins zu eins auf den Menschen übertragen. Aber auch in Humanstudien zeigte sich in den vergangenen Jahren, dass Intervallfastende neben dem Gewichtsverlust noch viele weitere gesundheitliche Vorteile haben: Sie stärken ihre Immunabwehr und Herzgesundheit (wie bei Bluthochdruck) und verbessern den Zucker- und Fettstoffwechsel.

Neben einer gemüsebasierten Ernährung (80 % des Tagesbedarfs) ohne jegliche kurzkettige Kohlenhydrate setzt Ruge auf drei Nahrungsergänzungsmittel, »von denen ich denke, dass sie im Kampf gegen das Altern effektvoll sein können«. Den Einsatz von Coenzym Q10 hält sie ab einem Alter von etwa 40 Jahren für sinnvoll. Da seine Bioverfügbarkeit jedoch unter 10 Prozent liege, sei auf spezielle Formulierungen wie etwa eine Cyclodextrin-Ummantelung zu achten. Auch die Substitution des Coenzyms NAD+ als »Mitochondrien-Unterstützer« sei aufgrund seiner schlechten Bioverfügbarkeit nicht ohne Weiteres möglich. Hier gelte es, Vorstufen wie Niacin, NR oder NMN zu nutzen. Zusätzlich empfiehlt Ruge die Einnahme von Spermidin als »wahren Autophagiebooster«, der neue Liebling der »Longevity«-Anhänger. Allerdings seien »seriöse Quellen zum Bezug« notwendig.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa