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Nach Jahrzehnten widerlegt

Alkohol trinken, um länger zu leben?

Ein Gläschen Rotwein am Abend ist gesund, verlängert das Leben – und hat sogar Vorteile im Vergleich zur völligen Abstinenz? Diese lang vertretene Annahme, aufgrund derer sich Alkohol-Liebhaber jahrzehntelang zurückgelehnt und allabendlich ihre Flasche entkorkt haben, um ihrer Gesundheit »etwas Gutes zu tun«, ist in einer Studie nun klar widerlegt worden.
Katja Egermeier
18.11.2021  14:00 Uhr

Der soeben in der Fachzeitschrift »PLoS Medicine« erschienen Studie zufolge ist die kürzere Lebenserwartung alkoholabstinent lebender Menschen nicht auf einen fehlenden Alkoholkonsum, sondern auf deren früheren Lebensstil zurückzurückzuführen. »Wir fanden heraus, dass die meisten alkoholabstinent lebenden Personen unserer Studie zuvor Alkohol- oder Drogenprobleme hatten, beziehungsweise in der Vergangenheit einen hohen Alkohol- oder täglichen Nikotinkonsum aufwiesen oder ihre Gesundheit grundsätzlich als mäßig bis schlecht bewerteten – alles Faktoren, die bekannt dafür sind, dass sie einen vorzeitigen Tod vorhersagen«, erklärt Studienleiter Professor Ulrich John aus der Abteilung für Präventionsforschung und Sozialmedizin am Institut für Community Medicine der Universitätsmedizin Greifswald.

Der Befund, dass sich alkoholabstinente Personen ohne Risikofaktoren in ihrer Sterbewahrscheinlichkeit nicht von Menschen mit geringem bis moderatem Alkoholkonsum unterscheiden, sei also zunächst überraschend gewesen, so John. »Die Ergebnisse stützen die Einschätzung, dass Menschen, die gerade alkoholabstinent leben, nicht zwangsläufig eine kürzere Lebenszeit haben als diejenigen, die moderat Alkohol konsumieren. Die Ergebnisse widersprechen damit der Empfehlung, aus gesundheitlichen Gründen Alkohol zu trinken.«

Für ihre Studie haben die Forschenden bereits in den 90er-Jahren über 4000 Erwachsene im Alter von 18 bis 64 Jahren per Zufallsstichprobe befragt. Erfasst wurden die An- oder Abwesenheit einzelner psychiatrischer Erkrankungen, frühere Alkohol- und Drogenerkrankungen sowie der zum Zeitpunkt der Befragung aktuelle Konsum von Alkohol und Nikotin.

Circa jede zehnte Person (11 Prozent) hatte in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung keinen Alkohol getrunken. Unter den alkoholabstinenten Studienteilnehmern befanden sich zu 90,6 Prozent ehemalige Alkoholkonsumenten. Fast drei Viertel der Abstinenzler (72 Prozent) wiesen Risikofaktoren für eine erhöhte Sterbewahrscheinlichkeit in Form einer früheren Alkohol- oder Drogenabhängigkeit, eines vorherigen Missbrauchs oder riskanten Alkoholkonsums (35 Prozent) sowie eines täglichen Nikotinkonsums (50 Prozent) auf. Circa 11 Prozent schätzten ihre eigene Gesundheit als mäßig oder schlecht ein. Keine Risikofaktoren wiesen 125 alkoholabstinente Personen auf. Durch eine Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) konnte nun, rund 20 Jahre später, untersucht werden, welche damaligen Studienteilnehmer und -teilnehmerinnen wann gestorben sind.

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