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Bewertung durch das DKFZ

Alternative und komplementäre Ansätze bei Krebs

Heilverfahren gegen Krebs, die jenseits der medizinischen Standardtherapien liegen, werden von Experten oft kritisch bewertet. Sie gelten als riskant und können das Sterberisiko von Krebserkrankten erheblich steigern. Allerdings trifft diese Einschätzung nicht auf alle komplementärmedizinischen Ansätze zu. Welche Methoden sinnvoll sein können und welche Betroffene unbedingt meiden sollten.
Katja Egermeier
18.12.2024  14:00 Uhr

Was genau unter komplementären und alternativen Methoden gegen Krebs zu verstehen ist, ist nicht allgemein festgelegt oder anerkannt. Sicher ist jedoch, dass sie nicht zur medizinischen Standardtherapie gehören, wie der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) erklärt. Der Grund: Während die Wirksamkeit schulmedizinischer Behandlungen wissenschaftlich belegt ist, fehlen für die meisten alternativen Ansätze bisher überzeugende Nachweise aus klinischen Studien.

Besonders alternative Methoden wie zum Beispiel traditionelle oder biologische Heilverfahren, die die onkologische Standardtherapie ersetzen sollen, stoßen bei Krebsexperten auf große Skepsis. »Wir raten von dem alleinigen Einsatz alternativer Methoden ab, weil dadurch die Verwendung einer wissenschaftlich belegten wirksamen Therapie verzögert oder sogar ganz verhindert wird«, warnt Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes. Dies könne das Sterberisiko der Betroffenen erheblich erhöhen.

Vorsicht bei Nahrungsergänzungsmitteln

Auch Methoden, die eine schulmedizinische Behandlung lediglich ergänzen sollen, können Risiken mit sich bringen, erklärt die Expertin. Ein Beispiel dafür seien hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel. Ihre Anwendung kann Wechselwirkungen verursachen, die entweder die Wirkung der Standardtherapie abschwächen oder deren Nebenwirkungen verstärken. Typisch dafür ist Johanniskrautextrakt: Bei Einnahme des pflanzlichen Mittels werden bestimmte Zytostatika schneller abgebaut und ausgeschieden, ihre Wirkung verringert sich, wie Weg-Remers erklärt.

Bewegung wirkt

Es gibt jedoch auch wirksame und wissenschaftlich belegte komplementärmedizinische Methoden, die dazu beitragen können, Beschwerden während einer Krebstherapie vorzubeugen oder zu lindern. Laut der S3-Leitlinie »Komplementärmedizin in der Behandlung onkologischer PatientInnen« können etwa Tai Chi und Qigong Schlafstörungen und das Erschöpfungssyndrom Fatigue reduzieren. Positive Effekte zeigten auch Yoga sowie Musik- und Klangtherapie, Meditation helfe, den Stresslevel zu senken und Akupunktur könne gegen Übelkeit wirken.

Bewegung zeige generell positive Effekte, vor allem jedoch bei Erkrankten mit Brust-, Darm- oder Prostatakrebs. Sie helfe gegen Angstgefühle und depressive Symptome, verbessere die Lebensqualität, körperliche Funktionen und etwaige auftretende Lymphödeme. Dennoch gilt laut Weg-Remers: Nicht alles ist für jeden und jede Situation gleichermaßen geeignet.

Grundsätzlich rät die Expertin dazu, sich bei dem Wunsch nach einer komplementären Methode umfassend zu informieren und die Entscheidung gemeinsam mit dem Ärzteteam zu treffen. Eine wissenschaftliche Bewertung für die bekanntesten und am häufigsten eingesetzten Methoden bei Krebs bietet die S3-Leitlinie zu Komplementärmedizin. Allerdings lägen für die meisten dieser Methoden nur wenige wissenschaftliche Daten vor.

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