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Anlagebedingten Haarausfall behandeln

Geheimratsecken, fusselig-dünnes Haar und kahler werdende Stellen am Hinterkopf: Das ist das typische Bild von anlagebedingtem Haarausfall. Lässt er sich irgendwie aufhalten?
AutorKontaktdpa
Datum 26.09.2024  13:00 Uhr

Wird bei Männern mit den Jahren der Schopf immer dünner, sprechen Medizinerinnen und Mediziner von androgenetischer Alopezie. Davon betroffen sind bis zu 70 Prozent der Männer. Auch bei Frauen kann anlagebedingter Haarausfall vorkommen. Das ist aber deutlich seltener und der Verlauf ist meist anders: Bei ihnen wird das Haar oft am Scheitel dünner.

Gefährlich ist dieser Haarausfall nicht, es kann aber eine psychische Belastung sein. »Haarverlust ist ein unübersehbares Zeichen des Alterns«, sagt Kristina Fronhoffs. Sie ist Dermatologin in Rheinbach mit der Zusatzbezeichnung Fachgebundene Psychotherapie. »Betroffene haben oft das Gefühl: ›So alt bin ich doch noch gar nicht‹«, sagt sie. Auch älter wahrgenommen zu werden, als man sei, mache manch einem zu schaffen.

Gibt es etwas, was gegen den Haarverlust hilft? Die wichtigsten Fragen und Antworten:

Warum fallen die Haare aus?

Jeder Mensch verliert täglich Haare, das ist ganz normal. Von Haarausfall ist in aller Regel dann die Rede, wenn man mehr als 100 Kopfhaare täglich verliert. Die Betroffenen bemerken dann etwa Haare auf dem Kissen, in der Bürste oder im Abfluss der Dusche.

Der Grund für anlagebedingten Haarausfall: Mit den Jahren reagieren die Haare überempfindlich gegen eine Form des männlichen Sexualhormons, das Dihydrotestosteron – kurz: DHT. In der Folge verkürzt sich ihr Lebenszyklus. Das heißt: Die Haare fallen eher aus und wachsen dünner nach, bis der Kopf auf Dauer immer kahler wird.

Dahinter stecken die Gene: Bereits bei der Geburt ist festgelegt, wann die Haare ausfallen. Bei manchen geschieht das eher, bei anderen erst im höheren Alter. Dem Kopf fehlt damit ein wichtiger Schutz: Die Haare dienen als kleiner Puffer, wenn man sich mal den Kopf stößt und vor allem schirmen sie die Sonne ab. Wenn das Haar dünner wird, ist es daher wichtig, an sonnigen Tagen den Kopf beim Eincremen nicht zu vergessen oder eine Mütze zu tragen.

Veränderungen im Lebensstil, spezielle Shampoos: Kann das helfen?

Die schlechte Nachricht: Man(n) kann kaum etwas gegen das dünner werdende Haar tun. Sport, gesunde Ernährung, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen – all das kann den Haarausfall nicht verhindern oder verzögern. Gleiches gilt für Kopfmassagen. Spezielle Shampoos etwa mit Koffein werden zwar vollmundig beworben, aber: »Von den frei verkäuflichen Mitteln hat kein einziges einen wissenschaftlich fundierten Beweis erbracht, dass es tatsächlich einen Nutzen hat«, sagt Kristina Fronhoffs.

Wie sieht es mit Medikamenten aus?

Es gibt durchaus Arzneimittel, die dem Haarverlust etwas entgegensetzen können. In Deutschland sind mehrere Wirkstoffe gegen Haarausfall zugelassen. Die drei am häufigsten eingesetzten sind Minoxidil, Alfatradiol und Finasterid.

  • Minoxidil war ursprünglich ein Blutdrucksenker, bis in den Studien auffiel, dass die Haare davon besser wachsen und eine neue Zulassung beantragt wurde. Es ist rezeptfrei erhältlich und wird morgens und abends auf die Kopfhaut aufgetragen. Wie es wirkt, ist nicht ganz klar. Vermutlich regt es – vereinfacht dargestellt – die Durchblutung und damit das Haarwachstum an.
  • »Alfatradiol ist ein chemischer Abkömmling eines weiblichen Hormons, das dem Dihydrotestosteron (DHT) entgegenwirkt«, erklärt Ursula Sellerberg, stellvertretende Sprecherin der Bundesapothekerkammer. Der Wirkstoff ist auch für Frauen zugelassen, Arzneimittel mit ihm sind ebenfalls ohne Rezept zu bekommen. Auch er wird auf die Kopfhaut aufgetragen.
  • Finasterid ist verschreibungspflichtig, wird als Tablette eingenommen oder seit Kurzem als Spray lokal angewendet. Er hemmt ebenfalls die Wirkung des DHT auf das Haar. Das Medikament kann allerdings erhebliche Nebenwirkungen mit sich bringen: Depressionen, und sexuelle Funktionsstörungen sind möglich.

Wichtig zu wissen: Bei allen drei Mitteln dauert es Wochen bis Monate, bis die Wirkung einsetzt. Und: »Die Wirkung hört auf, wenn man das Mittel absetzt«, erklärt Sellerberg. »Es ist also eine dauerhafte Behandlung, die viel Disziplin erfordert.«

Welche Möglichkeiten gibt es noch?

Eine andere und auch dauerhafte Möglichkeit, dem Haarverlust etwas entgegenzusetzen, ist eine Haartransplantation. »Dabei nimmt man kleine Haarstücke vom Hinterkopf und setzt sie nach oben«, erklärt Dermatologin Kristina Fronhoffs. »Damit kann man einen guten Effekt erzielen, der auch permanent bleibt. Wie gut das Ergebnis ist, hängt vom Operateur ab – das muss schon gekonnt sein.«

Voraussetzung ist außerdem ausreichend dichtes Haar am Hinterkopf. Wie bei allen Eingriffen bestehen auch bei einer Haartransplantation Risiken. Zum Beispiel können sich Narben bilden oder die Wunden können sich infizieren.

Außerdem gebe es Hinweise aus Fallberichten, dass eine spezielle Lasertherapie sowie eine bestimmte Art der Eigenbluttherapie bei anlagebedingtem Haarausfall etwas bringen könne, sagt Kristina Fronhoffs. »Hier ist aber noch weitere Forschung nötig, bislang ist die Studienlage dazu schlecht.«

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