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Topische Wirkstoffe

Antiallergische Augentropfen im Check

Als topische Wirkstoffe zur Anwendung am Auge stehen für Allergiker Azelastin, Ketotifen, Levocabastin und Cromoglicinsäure zur Wahl. Die vier Substanzen unterscheiden sich vor allem darin, wie schnell ihre Wirkung eintritt und wie lange sie anhält. Wichtig für die Beratung ist auch, ab welchem Alter sie angewendet werden dürfen. PTA-Forum hat die wichtigsten Informationen zu den verschiedenen Präparaten zusammengefasst.
AutorKontaktVerena Schmidt
Datum 28.06.2022  09:00 Uhr

Azelastin ist unter anderem in Allergodil®, Pollival® und Vividrin® Azelastin enthalten. Der Wirkstoff ist ein H1-Antihistaminikum der zweiten Generation; er blockiert also die Wirkung von Histamin am H1-Rezeptor. Azelastin wirkt stark antiallergisch und bei Anwendung am Auge außerdem antientzündlich. Eine Linderung der Symptome der allergischen Konjunktivitis tritt nach 3 bis 15 Minuten ein, und die Wirkung hält acht bis zwölf Stunden an. Allergiker können zwei- bis viermal täglich einen Tropfen in die Augen geben, zugelassen ist die Anwendung ab vier Jahren. Auch wichtig: Azelastin darf in der Selbstmedikation nicht länger als sechs Wochen am Stück angewendet werden.

Bei Levocabastin (in Levocamed® und Livocab® direkt) handelt es sich ebenfalls um ein H1-Antihistaminikum. Seine Wirkung tritt in der Regel innerhalb von 10 bis 15 Minuten ein und hält für bis zu zwölf Stunden an. Levocabastin kann bereits bei Kindern ab einem Jahr eingesetzt werden. Wie bei Azelastin wird zwei- bis viermal täglich jeweils ein Tropfen in das Auge gegeben. PTA sollten den Kunden unbedingt darauf hinweisen, dass es sich bei beiden Levocabastin-Präparaten um Suspensionen handelt. Diese sollten vor jeder Anwendung aufgeschüttelt (dazu mindestens zehn Mal die Flasche auf- und abbewegen) und die Augentropfen unmittelbar danach angewendet werden. Generell gilt übrigens bei allen Wirkstoffen: Wird mehr als ein topisches Augenarzneimittel angewendet, sollte zwischen den Anwendungen ein Abstand von 15 Minuten eingehalten werden.

Ketotifen (wie Allergo-Vision®, Ketotifen Stulln® und Zaditen® ophtha) ist das dritte Antihistaminikum im Bunde. Seit April 2015 ist es rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Ketotifen hat neben der H1-Blockade zusätzlich noch mastzellstabilisierende und entzündungshemmende Eigenschaften. Seine Wirkung tritt bereits nach drei Minuten ein und hält für zwölf Stunden an. Die Anwender können zweimal täglich tropfen, zugelassen sind Ketotifen-Augentropfen ab drei Jahren.

Nur prophylaktisch

Die Cromoglicinsäure (wie Crom-Opthal®, Pollicrom®, Vividrin® antiallergische Augentropfen) fällt im Vergleich zu den anderen Wirkstoffen etwas aus der Reihe. Es handelt sich um einen Mastzellstabilisator, das bedeutet, der Wirkstoff hemmt die Degranulation sensibilisierter Mastzellen und damit die Freisetzung von Histamin. Cromoglicin eignet sich ausschließlich zur vorbeugenden Anwendung, es hat keine Akutwirkung. Betroffene sollten die Augentropfen mindestens 48 Stunden vor der Allergenexposition anwenden, die maximale Wirkung wird nach zwei Wochen erreicht. Wichtig ist daher die regelmäßige Anwendung in der Pollensaison zwei- bis viermal täglich.

Ein Vorteil der Cromoglicinsäure: Sie kann sowohl in der Schwangerschaft als auch in der Stillzeit eingesetzt werden. Auch der Einsatz von Ketotifen ist in der Stillzeit möglich. Bei den anderen Wirkstoffen sollten Schwangere beziehungsweise Stillende Rücksprache mit ihrem Arzt halten.

Azelastin, Cromoglicinsäure und Ketotifen sind sowohl in Mehrdosenbehältnissen mit Konservierungsmittel als auch in Einzeldosen-Ophthiolen in unkonservierter Formulierung verfügbar. Unkonservierte Formulierungen von Azelastin (Pollival) und Cromoglicinsäure (Pollicrom) sind außerdem im COMOD-System erhältlich. Lediglich bei der Anwendung von Levocabastin muss der Kunde immer ein Konservierungsmittel in Kauf nehmen, hier sind nur konservierte Mehrdosen-Behältnisse auf dem Markt.

Problem Konservierung

Warum können Konservierungsmittel in Augentropfen problematisch sein? Zur Erinnerung: Das in den antiallergischen Augentropfen enthaltene Benzalkoniumchlorid ist das gängigste Konservierungsmittel in der Augenheilkunde. Es hat eine antibakterielle und antivirale Wirkung und kann zudem die Penetration bestimmter Wirkstoffe ins Auge verbessern. Allerdings kann Benzalkoniumchlorid die Stabilität des Tränenfilms verringern und das Problem trockener Augen verschlechtern, vor allem, wenn die Augentropfen regelmäßig über längere Zeit angewendet werden. Allergiker, die zusätzlich unter trockenen Augen leiden, sollten daher besser konservierungsmittelfreie Formulierungen bevorzugen. Das gilt auch bei anderen Augenerkrankungen, etwa bei bestehenden Hornhautschäden.

Auch wichtig zu wissen: Benzalkoniumchlorid kann sich an weiche Kontaktlinsen anlagern. Vor dem Verabreichen der Augentropfen sollten die Linsen daher entfernt und frühestens 15 Minuten danach erst wieder eingesetzt werden.

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