Antibiotikum aus der Nase |
Isabel Weinert |
11.01.2024 16:00 Uhr |
In der Nase und auf der Haut produziert Staphylococcus epidermidis den antibiotischen Wirkstoff. / Foto: Adobe Stock/Angelina
Produziert wird das Molekül mit dem Namen Epifadin von bestimmten Bakterienstämmen der Art Staphylococcus epidermidis, die auf der Schleimhaut der Naseninnenwand vorkommen. Daneben konnten Epifadin-produzierende Stämme aber auch von der Hautoberfläche isoliert werden. Epifadin begründet eine neue, bisher unbekannte Mikroorganismen-abtötende Wirkstoffklasse, die als Leitstruktur zur Entwicklung von neuartigen Antibiotika genutzt werden könnte.
Der neu identifizierte Stamm produziert den Wirkstoff Epifadin vermutlich, um sich gegen konkurrierende Mikroorganismen durchzusetzen. Epifadin wirkt nicht nur gegen diejenigen Bakterien, die sich in lokaler Konkurrenz mit Staphylococcus epidermidis befinden. Auch gegen Bakterien aus anderen Lebensräumen wie dem Darm sowie gegen bestimmte Pilze ist es wirksam. Besonders gut kommt es gegen den potenziellen Krankheitserreger Staphylococcus aureus an. Aus ihm rekrutieren sich auch die MRSA in Krankenhäusern. In Folgestudien wird es nun darum gehen, aus der Struktur des Wirkstoffs Rückschlüsse auf seine Wirkung zu ziehen.