Apothekenprotest geht in die nächste Runde |
Bereits Anfang November blieben viele Apotheken in Norddeutschland aus Protest geschlossen. / Foto: PZ/Müller
In Bayern und Baden-Württemberg könnten bis zu 5000 Apotheken ganztägig geschlossen bleiben, während ein paar hundert Notdienstapotheken die Versorgung aufrechterhalten. Die zentrale Kundgebung findet auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt, unter anderem mit einem Grußwort der Bayerischen Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention Judith Gerlach (CSU).
In Süddeutschland – wie in der ganzen Republik – geht die Apothekenzahl weiter zurück, wie die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände mitteilt. Grund sei der hohe wirtschaftliche Druck. Demnach sank die Apothekenzahl allein in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 in Bayern und Baden-Württemberg um 123 auf 5062 Apotheken. Der Verlust in Höhe von 2,4 Prozent liege über dem Bundesdurchschnitt (–1,9 Prozent). In ganz Deutschland ist die Apothekenzahl in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 von 18068 um 335 auf 17733 Apotheken gesunken, wie Berechnungen der ABDA zeigten.
»Der Rückgang der Apothekenzahl muss dringend gestoppt werden, damit die Menschen überall in Deutschland auch noch in zehn oder 20 Jahren schnell, sicher und kompetent mit Arzneimitteln versorgt werden können«, sagt Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) und des Bayerischen Apothekerverbandes (BAV). »Wir fordern Kanzler und Minister in Berlin auf, die Apotheken zu stärken, statt über neuartige Scheinapotheken zu philosophieren. Um unsere Forderungen möglichst nachhaltig gegenüber der Politik zu kommunizieren, fordere ich die Apothekenteams aus Bayern und Baden-Württemberg dazu auf, sich an den Protesten zu beteiligen!«