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Vom Körper in die Umwelt

Arzneimittelreste in Gewässern und Trinkwasser

Arzneimittel sollen im Körper wirken. Doch je nach Präparat werden bis zu 90 Prozent des enthaltenen Wirkstoffes unverändert wieder ausgeschieden und gelangen ins Abwasser. Kläranlagen fangen dem Umweltbundesamt (UBA) zufolge nur einen Teil der Substanzen ab. In Gewässern seien Arzneimittel daher ebenso nachzuweisen wie – wenn auch in deutlich geringeren Mengen – im Trinkwasser.
dpa
29.03.2023  16:00 Uhr

Umdenken bei Erkrankungen nötig

»Wirkstoffe wie Diclofenac sollten nicht mehr rezeptfrei abgegeben werden«, nennt Maack eine weitere Möglichkeit. Medizinisch notwendig seien die Diclofenac-Salben – mit Ausnahme gegen Arthritis – oft nicht, ist Maack überzeugt. Experten betonen schon seit Jahren, dass sich die Mentalität in Gesundheitsfragen in Deutschland grundlegend ändern müsse: Mehr Bereitschaft zu eigenem Handeln wie etwa zu einer besseren Ernährungsweise und einem höheren Bewegungspensum sei nötig.

»Die Menschen müssten sich viel stärker bewusst machen, was sie mit der Verwendung in die Umwelt bringen.«
Gerd Maack, Fachgruppe zur Umweltbewertung von Arzneimitteln, Umweltbundesamt

»Dass verbreitete Ansicht ist, ein Medikament oder eine Behandlung müsse jede Erkrankung richten und man selbst müsse gar nichts tun, ist Teil des Problems«, sagt Maack. Derzeit gelangen in Deutschland jährlich Tausende Tonnen biologisch aktive Wirkstoffe aus Human- und Tiermedizin über Abwässer, Klärschlamm und Gülle in die Umwelt. Mehr als 2000 verschiedene Substanzen sind im Handel. Das Problem wird an Brisanz gewinnen: Die Generation der Babyboomer erreicht das Rentenalter – und vor allem Senioren nehmen viele Medikamente. Verglichen mit dem Jahr 2015 sei bis 2045 mit einer bis zu 70-prozentigen Steigerung beim Einsatz rezeptpflichtiger Arzneimittel zu rechnen, sagt UBA-Experte Maack.

Arzneimittel bauen sich schlecht ab

Zudem summieren sich die Mengen vieler Substanzen in der Umwelt. »Arzneimittel sind oft sehr stabil verglichen mit anderen Chemikalien«, erklärt Maack. Schließlich seien sie dafür geschaffen, unwirtliche Körpergefilde wie den Magen-Darm-Trakt und Passagen durch Zellwände heil zu überstehen. In der Umwelt würden sie häufig nur sehr schlecht abgebaut und behielten ihre biologische Wirksamkeit lange Zeit.

Bei Neuentwicklungen werde von Pharmafirmen auf noch mehr Haltbarkeit geachtet – zum Beispiel, damit Medikamente nur noch einmal statt zweimal täglich genommen werden müssen, sagt Maack. Die Umweltverträglichkeit werde bei der Entwicklung bisher gar nicht beachtet. Vom Pharma-Unternehmensverband vfa heißt es dazu, dass es nur begrenzt möglich sei, chemisch-synthetische Wirkstoffe von vornherein gut biologisch abbaubar zu entwickeln.

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