Astaxanthin im Check |
Astaxanthin kommt in marinen Lebewesen wie zum Beispiel Lachs und Garnelen vor. / Foto: Adobe Stock/amazing studio
Die mit chemischem Namen als 3,3’-Dihydroxy-β,β-carotene-4,4’-dion bezeichnete Verbindung gehört zur Gruppe der Xanthophylle, die eine Untergruppe der Carotinoide darstellen. Carotinoiden werden zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben. Ein positiver Einfluss auf die Gesundheit der Augen ist beispielsweise für Beta-Carotin belegt. Die primäre natürliche Quelle von Astaxanthin ist die Mikroalge Haematococcus pluvialis, die unter Stressbedingungen große Mengen des Carotinoids produziert.
Marinen Organismen wie Lachsen, Krill und Krabben, die Astaxanthin über die Nahrungskette aufnehmen, verleiht die Verbindung die rote Farbe. Astaxanthin ist wegen der färbenden Wirkung als Futtermittelzusatzstoff (E 161j) für Fischfutter zugelassen und wird bei der Aufzucht von Speisefischen verwendet. Die eigentlich weißfleischige Regenbogenforelle können Züchter mit dem Farbstoff lachsrot färben und als Lachsforellen anbieten. Für industrielle Zwecke wird Astaxanthin aus der Kultur von Haematococcus pluvialis gewonnen oder chemisch synthetisiert.
Im Jahr 1991 wurde erstmals über die starken antioxidativen Eigenschaften des Carotinoids berichtet. Daraufhin stieg die Nachfrage nach Astaxanthin als Nahrungsergänzungsmittel (NEM). Auch wegen anderer biologischer Aktivitäten hat Astaxanthin in den letzten Jahren das Interesse der wissenschaftlichen Forschung geweckt. Das Carotinoid wird von einigen Anbietern als »das stärkste Antioxidans der Welt« beworben, das Lachsen die Kraft verleiht, tagelang gegen Strömungen stromaufwärts zu schwimmen.
Für die antioxidative Wirkung sind mehrere Mechanismen verantwortlich. Die Verbindung wirkt als Radikalfänger, indem sie reaktive Sauerstoffspezies neutralisiert und so Zellschäden verhindert. Zudem kann Astaxanthin die Expression von antioxidativen Enzymen erhöhen. Darüber hinaus stabilisiert es Zellmembranen und schützt Lipide vor Peroxidation, was zur Erhaltung der Zellintegrität beiträgt. Anders als Carotinoide wie Beta-Carotin oder Lycopin besitzt Astaxanthin ausschließlich antioxidative und keine prooxidativen Eigenschaften. Es zeigt eine höhere Photostabilität in menschlichen Hautfibroblasten und gilt als das einzige Carotinoid, das die apoptotische Wirkung von UVA-Strahlen neutralisieren soll.