Auch Erwachsene können neu an Typ-1-Diabetes erkranken |
Neben sehr starkem Durst können auch verschwommenes Sehen und ständige Müdigkeit ein Hinweis auf eine Diabeteserkankung von Typ 1 sein. / Foto: Getty Images/AndreyPopov
Symptome wie sehr starker Durst, häufiger Harndrang, verschwommenes Sehen oder ständige Müdigkeit sind Alarmsignale für einen Diabetes Typ 1, ebenso wie rascher ungewollter Gewichtsverlust. »Wer das an sich bemerkt, sollte seine Blutzuckerwerte rasch ärztlich kontrollieren lassen«, riet Apothekerin Helga Auer-Kletzmayr aus Klagenfurt (Österreich) beim Fortbildungskongress Pharmacon in Schladming. Werden diese ersten Warnsymptome nicht ernst genommen, kann es zu einer Entgleisung des Stoffwechsels auf Grund hoher Blutzuckerwerte kommen, die ins diabetische Koma führen und sogar tödlich sein kann.
Nicht nur Diabetikerinnen und Diabetiker, auch ihre Angehörigen sollten im Umgang mit Über- oder Unterzuckerungen geschult werden. »Bei einer Unterzuckerung hilft Traubenzucker sehr schnell. Traubenzucker-Tafeln oder Flüssigzucker sollten insulinpflichtige Diabetiker immer bei sich haben. Auch zuckerhaltige Getränke wie Apfelsaft oder zuckerhaltige Cola helfen – im Gegensatz zu zuckerfreier Cola, die bei den meisten Diabetikern im Kühlschrank steht.«
Unterzuckerungen können zum Verlust des Bewusstseins führen. Dann sollten Angehörige den Notarzt rufen. Für Notfälle gibt es auch Arzneimittel mit Glucagon, dem Gegenspieler des Insulins. »Mein Rat an Angehörige: Machen Sie sich mit der korrekten Anwendung dieser Notfallarzneimittel frühzeitig vertraut. Apotheken können für das Üben wirkstofffreie Demo-Präparate besorgen.«
Menschen mit Typ-1-Diabetes sind lebenslang auf die Zufuhr von Insulin angewiesen. Ihre Bauchspeicheldrüse kann dieses Hormon nicht mehr selbst produzieren. Deshalb gelangt der Zucker aus der Nahrung nicht mehr in die Körperzellen, der Blutzuckerspiegel steigt stark an. Je nach Tageszeit benötigen Typ-1-Diabetiker eine bestimmte Menge an Insulineinheiten, die vor der Mahlzeit mit Hilfe von Insulinpens gespritzt werden. Die Einnahme bestimmter Arzneimittel wie zum Beispiel Glucocorticoide, umgangssprachlich auch Kortison genannt, oder von Östrogen-haltigen Medikamenten wie der Antibabypille steigern den Insulinbedarf.