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Covid-19-Impfung

Auffrischimpfung ab September für bestimmte Gruppen

In der gestrigen Gesundheitsministerkonferenz wurde entschieden, Risikogruppen wie immungeschwächten oder älteren Menschen sowie Pflegebedürftigen im Herbst eine erste Auffrischimpfung anzubieten. Eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) fehlt noch, da nach Aussage des Gremiums die Evidenz dafür nicht ausreichend ist.
dpa/PTA-Forum
03.08.2021  13:00 Uhr

Insbesondere bei immungeschwächten, sehr alten und pflegebedürftigen Menschen wiesen Studienergebnisse auf einen verminderten oder schnell nachlassenden Schutz der Covid-19-Impfung hin, heißt es im Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz. Bei diesen Risikogruppen liegen die Impfungen seit Jahresbeginn schon am längsten zurück. Sie sollen daher ab September zuerst eine weitere Spritze angeboten bekommen, »in der Regel mindestens sechs Monate nach Abschluss der ersten Impfserie«. Die Impfung soll entweder durch die niedergelassenen Ärzte oder durch mobile Impfteams durchgeführt werden. Eingesetzt werden die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna. 

Zudem sollen ab September auch alle anderen vollständig geimpften Personen, die mit dem Impfstoff von Astrazeneca oder Janssen (Johnson & Johnson) immunisiert wurden, ein zusätzliches Impfangebot mit einem mRNA-Impfstoff erhalten. 

Patientenschützer fordern Zeitplan

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz begrüßte die ab September vorgesehenen Auffrischungsimpfungen für Risikogruppen. »Insbesondere bei den 900.000 Pflegeheimbewohnern liegt die zweite Impfung bereits ein halbes Jahr zurück«, sagte Vorstand Eugen Brysch der Nachrichtenagentur dpa. Es sei gut, dort erneut auf aufsuchende Impfungen zu setzen, es fehle aber noch ein verbindlicher Zeitplan. Anders als zu Jahresbeginn dürften die mobilen Impfteams auch die fast 200.000 Menschen im betreuten Wohnen von Anfang an nicht vergessen. Zudem wäre es fatal, das erneute Impfangebot für Heimbewohner nicht mit einem Angebot für Pflegekräfte zu kombinieren.

Die Stiftung hatte auch den Druck der Politik auf die STIKO scharf kritisiert. »Das ist ein Spiel mit dem Feuer«, sagte Brysch. »Wir torpedieren damit die Unabhängigkeit des Gremiums.« Er forderte die STIKO auf, robust gegen das politische Drängen zu sein.

STIKO-Empfehlung fehlt noch

Die STIKO spricht derzeit noch keine Empfehlung für Auffrischimpfungen aus. Sie brauche dafür eine fundierte Grundlage, sagte STIKO-Chef Thomas Mertens am vergangenen Freitag der dpa. Diese gebe es noch nicht. Den unabhängigen Experten gehe es bei den Daten um zwei Aspekte:

  • ob die messbare Immunantwort im Labor nachlasse und
  • ob trotz Impfung vermehrt Infektionen mit Erkrankung aufträten.

Laboruntersuchungen zu Antikörperspiegeln gebe es bereits. Diese erlaubten aber nicht die direkte Schlussfolgerung, dass auch die Schutzwirkung beim Menschen nachlässt, erläuterte Mertens. Es gehe zudem um die Frage, welche Gruppen eine Auffrischung erhalten sollten: zum Beispiel Immunsupprimierte, ältere Menschen oder alle.

Der Virologe betonte weiter, dass nichts dagegenspreche, dass ein Staat aus Fürsorgepflicht entsprechende Impfangebote mache – auch ohne Evidenz. Aufgabe der STIKO seien jedoch Empfehlungen auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. Insofern warte man eine Datengrundlage ab. Wenn es Neuigkeiten gebe, werde die STIKO dies berücksichtigen, so Mertens.

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