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Altersabhängige Makuladegeneration

Augenschäden durch frühes Übergewicht

Eine frühe Adipositas aktiviert dauerhaft Immunzellen im Fettgewebe. Diese verstärken auch nach Normalisierung von Gewicht und Stoffwechsel Entzündungsreaktionen im Körper. Das legen präklinische Versuche an Mäusen zur altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) an der Universität Montreal nahe. Deren Ergebnisse wurden kürzlich im Wissenschaftsjournal »Science« publiziert.
Wiebke Gaaz
08.02.2023  16:00 Uhr

Die AMD ist eine der Hauptursachen für irreversible Erblindung. Weltweit waren im Jahr 2020 circa 196 Millionen Menschen betroffen. »Neben Rauchen und Alter ist Übergewicht ein Hauptrisikofaktor für die AMD, der Mechanismus war bisher jedoch ungeklärt«, sagt Professor Dr. Thomas Langmann, Lehrstuhl für Experimentelle Immunologie des Auges an der Universitätsklinik Köln. In einem Kooperationsprojekt an der Universität Montreal hat er in Tierversuchen gezeigt, dass frühes Übergewicht spätere Augenschäden ähnlich der AMD auslösen kann.

Das Team um Studienleiter Dr. Masayuki Hata von der Universität Montreal hat Fettgewebe von vormals adipösen Mäusen und von lebenslang schlanken Tieren auf eine dritte Gruppe von Mäusen übertragen. Die Tiere, die das Fettgewebe von ehemals adipösen Mäusen erhalten hatten, entwickelten schwerere Entzündungsreaktionen am Auge ähnlich einer AMD, die die Forscher mittels Laserlicht provozierten. Eine Untersuchung des Fettgewebes zeigte, dass die frühere Adipositas zu einer Aktivierung der dortigen Makrophagen geführt hatte. Zudem hatte sich ihre Zahl verdreifacht. Die Makrophagen wandern bei lokalen Veränderungen aus dem Blutstrom ins Auge ein und lösen dort eine chronische Entzündung aus. »Besonders interessant ist, dass das Immungedächtnis auch dann bestehen bleibt, wenn sich das Gewicht und die Stoffwechselstörung wieder normalisiert haben«, so Langmann weiter.

Hata ermittelte auch die Mechanismen dieser Langzeitprogrammierung. Die Fettsäuren, die bei der Adipositas vermehrt ins Fettgewebe gelangten, haben in den Makrophagen bestimmte proentzündliche Gene dauerhaft aktiviert. Diese Zellen reagieren dann auf Entzündungsreize im Körper, wandern in das Gewebe ein und fördern dort schädliche Immunreaktionen. Bei Mäusen, die an der durch Laserlicht induzierten AMD litten, verschlechterte sich die Augenerkrankung stärker, wenn sie früher einmal adipös waren, als bei Mäusen, die nie übergewichtig waren.

Das Kölner Forscherteam um Langmann untersucht nun mögliche Therapieansätze, um das Immungedächtnis so umzuprogrammieren, dass eine schädliche Wirkung im Auge zum Beispiel bei einer AMD schwächer ausfällt oder sogar unterbleibt.

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