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Silvesterfeuerwerk

Augenverletzungen oft bei Unbeteiligten und Kindern

An Silvester gehört es für viele Menschen dazu, selbst Raketen und Böller zu zünden. Dabei kommen jedoch oft Personen zu Schaden, die nur zuschauen oder zufällig vorbeigehen. Augenärzte raten zu Vorsicht.
Juliane Brüggen
29.12.2023  15:00 Uhr

Einer aktuellen Umfrage der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) zufolge waren beim Jahreswechsel von 2022 zu 2023 rund 60 Prozent der Personen, die mit feuerwerksbedingten Augenverletzungen behandelt werden mussten, nicht selbst am Feuerwerk beteiligt. »Besonders besorgniserregend ist außerdem mit 40 Prozent der hohe Anteil von Kindern und Jugendlichen unter den Verletzten«, so Dr. Ameli Gabel-Pfisterer, Leitende Oberärztin für Augenheilkunde am Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam.

Die DOG führt seit 2016/2017 jährlich eine Studie durch, bei der die notdienstleistenden Augenkliniken zu Augenverletzungen aufgrund von Feuerwerksartikeln in den fünf Tagen um Silvester befragt werden. »Insgesamt sind in allen Jahren der Studie mehr Kinder unter 12 Jahren als Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren verletzt worden – und das, obwohl die jüngeren Kinder keinen Zugang zu Feuerwerksartikel haben sollten, die mehr Sprengkraft besitzen als Wunderkerzen«, so Gabel-Pfisterer, die Autorin der Studie ist. Ein Grund dafür sei, dass kleinere Kinder sich oftmals am Neujahrstag an liegengebliebenen Böllern verletzen.

Hinzu kommt, dass Personen nicht unbedingt nah am Geschehen sein müssen. Ein Mann sei unverhofft auf der Terrasse getroffen worden, berichtet die DOG-Expertin von einem ihrer Patienten, und habe dadurch ein Auge verloren. »Die Fernwirkung beim Feuerwerk ist ein großes Problem«, betont Professor Dr. Hansjürgen Agostini, Leitender Oberarzt an der Universitäts-Augenklinik Freiburg und ebenfalls Autor der Studie. Das mache es schwer, den Verantwortlichen zu finden. »Das ist für die Opfer ungemein schwierig«, so Agostini. »Sie können kaum auf finanzielle Kompensation in einem juristischen Verfahren hoffen und stehen mit allen Problemen allein da.«

Insgesamt mussten in den fünf Tagen um den letzten Jahreswechsel 838 Personen mit Augenverletzungen klinisch versorgt werden. »Das ist die höchste je von uns erfasste Zahl und ein Anstieg um rund 300 Patientinnen und Patienten im Vergleich zu den Jahren vor der Corona-Pandemie«, so Gabel-Pfisterer. Vor der Pandemie waren jeweils etwa 500 Personen betroffen.

Durch das Verkaufsverbot in den Pandemiejahren sank die Zahl der Augenverletzungen der DOG zufolge um Silvester in 2020/2021 um 86 Prozent und in 2021/2022 um 61 Prozent. »Verkaufsverbot und Versammlungsbeschränkungen haben sich als effektive Maßnahmen erwiesen, die Augenverletzungen zu reduzieren«, berichtet Agostini. Die DOG erwartet in diesem Jahr wieder eine hohe Zahl an Verletzten und ruft zur Vorsicht auf.

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