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DocMorris

Ein neuer Versuch

24.01.2007  10:34 Uhr

DocMorris

Ein neuer Versuch

von Daniel Rücker, Eschborn

Der niederländische Arzneimittelversender DocMorris sucht Apotheken, die seinen Namen tragen wollen. Zwei Apotheken hat er bislang, 500 sollen es werden. Branchenexperten beurteilen die Pläne des Firmenchefs Ralf Däinghaus allerdings skeptisch.

Das neue Konzept von DocMorris nennt sich »DocMorris-Marktpartner«. Dabei schließt der Versandhändler mit der Apotheke einen Kooperationsvertrag, der der Apotheke erlaubt, den Namen DocMorris zu tragen und das Logo zu nutzen. Außerdem wird die Apotheke nach Konzepten der Niederländer umgebaut. Ein weiterer Bestandteil des Vertrags sind Auswahl, Präsentation und Preisgestaltung beim OTC-Sortiment.

Im Gegensatz zur mittlerweile geschlossenen Saarbrückener DocMorris-Apotheke verfolgt Däinghaus mit den Marktpartner-Apotheken ein anderes Konzept. Der wesentliche Unterschied: Die Apotheke bleibt im Besitz des bisherigen Leiters. Das hat für Däinghaus den Vorteil, dass er wahrscheinlich nicht mit dem deutschen Apothekenrecht in Konflikt kommt. Der Anspruch des Niederländers und die Realität bei den ersten Partner-Apotheken klaffen jedoch deutlich auseinander. Däinghaus hatte vollmundig getönt, in jeder großen deutschen Stadt gäbe es in drei Jahren eine DocMorris-Apotheke. Bislang hatte er in keiner Großstadt Erfolg. Die erste Marktpartner-Apotheke ist im saarländischen St. Wendel angesiedelt, die zweite in Flensburg. Beide Apotheken sollen keine Goldgruben gewesen sein.

Ohnehin bezweifeln Branchenkenner, dass Däinghaus’ Konzept aufgeht. Dem Vernehmen nach müssen die Apotheken 1500 Euro pro Monat für die Partnerschaft bezahlen. Nicht gerade wenig für das Angebotene. Zudem steht DocMorris mit dem Konzept in Konkurrenz zu den heute schon bestehenden Kooperationen. Diese haben zum Teil deutlich mehr Mitglieder und vergleichbare oder noch bessere Einkaufskonditionen. Für eine heute schon erfolgreiche Apotheke gibt es wenig Gründe, zu DocMorris zu wechseln. Außerdem bezweifelt niemand, dass Däinghaus mit dem Konzept vor allem den Namen »DocMorris« weiter aufwerten will und weniger das Wohl der teilnehmenden Apotheken im Blick hat.

Da das Konzept dem Anschein nach rechtskonform ist, halten sich die Berufsorganisationen der Apotheker mit Kommentaren zurück. Die Marktpartner-Apotheken seien eine Kooperation von vielen, heißt es, und sicherlich nicht die mit den besten Erfolgsaussichten.

Einige Medien haben bei der Eröffnung der ersten Marktpartner-Apotheke in St. Wendel noch wie gewohnt reagiert und in ihrer Berichterstattung deutlich übertrieben. Jeden Tag treten in Deutschland etliche Apotheken einer Kooperation bei oder ändern ihren Namen. Ob die Marktpartner-Apotheken langfristig ihre Kundenzahlen steigern können, lässt sich aktuell noch nicht sagen. Natürlich lockt die Umbenennung in eine prominente Marke erst einmal neue Kunden an. Doch die werden wahrscheinlich schnell merken, dass DocMorris über das gesamte OTC-Segment gesehen so preiswert gar nicht ist. Rezeptpflichtige Arzneimittel müssen sowieso dasselbe wie in anderen Apotheken kosten. Eine Erfolgsstory beginnt in der Regel anders.

 

E-Mail des Verfassers:

ruecker(at)govi.de

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