Apotheker helfen Erdbebenopfern |
25.01.2010 21:42 Uhr |
Apotheker helfen Erdbebenopfern
von Daniel Rücker
Den Opfern des Erdbebens auf Haiti mangelt es an allem, unter anderem an Arzneimitteln. Auch die deutschen Apotheker engagieren sich.
Mit »Apotheker ohne Grenzen« und dem Hilfswerk »Apotheker helfen« gibt es in Deutschland gleich zwei Hilfsorganisationen, die von Apothekern gegründet wurden und sich in armen Ländern oder Krisengebieten um die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung kümmern. Oft engagieren sich beide in demselben Land, allerdings mit verteilten Rollen.
Das gilt auch für Haiti. Während »Apotheker helfen« vor allem Material, also Arzneimittel, Verbandsstoffe oder andere dringend benötigte Waren zur Verfügung stellt, hat »Apotheker ohne Grenzen« die Apothekerin Dr. Julia Micklinghoff in die Karibik geschickt. Gemeinsam mit Ärzten der medizinischen Hilfsorganisation Humedica ist sie bereits wenige Tage nach dem Beben in die Hauptstadt Haitis, nach Port-au-Prince, aufgebrochen. Dort haben die deutschen Helfer im nicht zerstörten Krankenhaus der Organisation »Fondation pour les enfants d’Haiti« eine Krankenstation eingerichtet, die die Menschen in der vom Beben besonders stark betroffenen Hauptstadt medizinisch versorgt. Die dort verwendeten Arzneimittel, Verbandsstoffe und chirurgischen Instrumente stammen zu einem guten Teil von »Apotheker helfen«.
Klar ist, dass die Hilfe für Haiti langfristig angelegt sein muss. Das öffentliche Gesundheitswesen, in dem bitterarmen Karibikstaat ohnehin höchstens in Ansätzen erkennbar, ist nach dem Beben vollständig zusammengebrochen. Der Geschäftsführer von »Apotheker helfen«, Dr. Gerhard Gensthaler, ist deshalb rund um die Uhr damit beschäftigt, weitere Arzneimittel für Haiti zu besorgen. Spenden von Apothekerinnen und Apothekern sowie von mehreren Pharmagroßhandlungen haben die Kosten der ersten Lieferung gedeckt. Doch der Bedarf ist riesig. Gensthaler hofft deshalb, dass die Spendenbereitschaft in den Apotheken nicht abreißt.
Auch die Verantwortlichen von »Apotheker ohne Grenzen« wissen, dass die Entsendung von Julia Micklinghoff nur der Anfang sein kann. Deshalb schickte die Hilfsorganisation vor einigen Tagen weitere Fachleute nach Haiti.
Die Apothekerinnen und Apotheker, die solche Aufgaben übernehmen, werden in Trainingscamps eigens für die Einsätze ausgebildet. Für solche Aufgaben brauche man besondere Fähigkeiten, die nicht zur pharmazeutischen Ausbildung gehören, erklärt Andreas Portugal, Projektkoordinator von »Apotheker ohne Grenzen«. Bei einer Katastrophe dieses Ausmaßes müssten sich unbedingt Fachleute um die Arzneimittelversorgung kümmern.
Apotheker helfen
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