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Salze des Lebens

Schüßlersalz Nummer 1

26.01.2010  09:47 Uhr

Salze des Lebens

Schüßlersalz Nummer 1

von Gabriele Neumann

Seit einiger Zeit erleben die Schüßlersalze eine beeindruckende Renaissance. Der Einsatz der zwölf Salze ist ein bewährtes, einfaches und effektives ganzheitliches Therapieverfahren, das der Oldenburger Arzt Dr. Heinrich Wilhelm Schüßler (1821 bis 1898) begründete.

»Ist die Zelle gesund, ist der Mensch gesund«, lautete Schüßlers Überzeugung. Fehle nur ein notwendiger Mineralstoff in der Zelle, wirke sich dieser Mangel auf die Gesundheit des Menschen aus. Alle zwölf Mineralstoffe müssten im richtigen Mengenverhältnis in den Zellen vorhanden sein. Aus Sicht der damaligen Zeit stellte Schüßler zwölf im Blut und den Geweben befindliche Mineralsalze in das Zentrum seiner Therapie (siehe Kasten). Er nannte sie Funktionsmittel, da ein jedes bestimmte Funktionen der Körperorgane beeinflusse. Ein Mineralstoffmangel innerhalb der Zelle könne ganz unterschiedliche Ursachen haben, so Schüßler. Dazu zählen 

  • Erkrankungen,
  • Sport,
  • mangelhafte Ernährung,
  • Schwangerschaft,
  • Umweltbelastungen,
  • Stress, Druck,
  • Allergien,
  • einseitige zwanghafte charakterliche Strukturen.

 

Das zwölfte Mittel, Calcium sulfuricum, hat Schüßler später aus seiner Therapie eliminiert, sodass sich sein eigentliches Repertoire auf elf Mittel reduzierte. Von seinen Nachfolgern wurde Calcium sulfuricum jedoch wieder aufgenommen. Es zählt heute mit zu den relevanten Mitteln der Biochemie. Schüßler war davon überzeugt, dass die Körperzellen die angebotenen Mineralsalze am besten in homöopathischer Verdünnung aufnehmen können. Alle zwölf Funktionsmittel sind als Tabletten erhältlich. Die Mineralien werden mit Milchzucker verrieben, nach den Vorschriften des homöopathischen Arzneibuches potenziert und tablettiert. In der Regel werden die Funktionsmittel 1, 3 und 11 in Potenz D12, die übrigen in D6 verwendet. Heute sind die Funktionssalze auch als glutenfreie Tabletten, lactosefreie Tropfen beziehungsweise Globuli im Handel. Die Mineralsalze werden auch äußerlich in Form von Salben oder Cremes in der D4 Potenz – mit Ausnahme des Calcium sulfuricum – hergestellt und verwendet. Sie unterstützen die innerliche Anwendung und haben vielseitige Indikationsgebiete.

Die zwölf biochemischen Funktionsmittel

Nr. 1: Calcium fluoratum
Nr. 2: Calcium phosphoricum
Nr. 3: Ferrum phosphoricum
Nr. 4. Kalium chloratum
Nr. 5: Kalium phosphoricum
Nr. 6. Kalium sulfuricum
Nr. 7: Magnesium phosphoricum
Nr. 8: Natrium chloratum
Nr. 9: Natrium phosphoricum
Nr. 10: Natrium sulfuricum
Nr. 11: Silicea
Nr. 12: Calcium sulfuricum

Mit fortschreitender Erkenntnis in der biochemischen Forschung wurden seit Schüßlers Tod weitere Mineralstoffe im Gewebe und im Blut identifiziert. Diese werden als Ergänzungsmittel bezeichnet und sind in geeigneten Fällen Bestandteil der biochemischen Behandlung. Die ursprünglichen 5 Ergänzungsmittel sind im Laufe der Zeit auf 12 erweitert worden.

Unter den Anhängern der Schüßlersalze herrscht Uneinigkeit, ob die Behandlung eine Reiz- oder Substitutionstherapie darstellt. In jedem Fall lassen die Patienten dreimal täglich 1 bis 2 Tabletten auf der Zunge zergehen oder lösen 5 Tabletten in heißem Wasser auf und trinken die lauwarme Lösung langsam schluckweise, während sie kauen. Dabei werden die Mineralstoffe schon über die Mundschleimhaut aufgenommen.

Ein Tipp für die Patienten: Kombinieren Sie die Schüßlersalze mit ihren grobstofflichen Mineralien wie Magnesium, Calcium oder Eisen. Die Salze transportieren die Mineralien in das Zellinnere und beschleunigen die Wirkung.

Calcium fluoratum 

Calciumfluorid ist eines der in der Natur am häufigsten vorkommenden Mineralien. Das Schüßlersalz Nummer 1, Calcium fluoratum, ist das wichtigste Mittel für Bindegewebe, Gelenke und Haut. Als Stichwort kann man sich »Stabilisator für die Hülle des Körpers« merken. Ein Mangel an Calciumfluorid führt zu Gewebsverhärtungen und verstärkter Brüchigkeit von Knochen, Nägeln und Haaren. Weitere Zeichen eines Mangels sind Schwielen, Schrunden, übermäßige Hornhautbildung, Risse an den Händen, der Nagelhaut und den Lippen sowie verhärtete Narben. Das Schüßlersalz Nummer 1 wird in der Regel in der Potenz D12 angewendet nach Sportverletzungen und Knochenbrüchen, um Knochen, Sehnen und Bänder zu festigen, und unterstützt daher auch die Osteoporose-Behandlung. Außerdem kann es vorbeugend gegen Schwangerschaftsstreifen und Krampfadern in Kombination mit der Schüßler Salbe Nr. 1 angewendet werden. Die Salbe festigt einerseits zu weiches und erweicht andererseits verhärtetes Gewebe. Das Salz eignet sich zur Kariesprophylaxe und zur Stabilisierung des Zahnschmelzes. Auch kann es einen Mangel an »geistiger Elastizität« beheben, zum Beispiel Anpassungsschwierigkeiten.

Lutschen oder Trinken

Calcium fluoratum wirkt sehr langsam. Daher müssen die Patienten dieses Schüßlersalz langfristig anwenden, entweder 5 bis 6 Tabletten über den Tag verteilt lutschen oder in heißem Wasser lösen und lauwarm langsam schluckweise kauend trinken. Da der Calciumspiegel physiologischerweise morgens steigt, sollten die Patienten auch dieses Schüßlersalz zu dieser Tageszeit nehmen. Als gute Ergänzung haben sich Calcium phosphoricum (Nr. 2) und Silicea (Nr. 11) bewährt. Besonders für Kinder ist diese Kombination wichtig für die Knochen- und Zahnbildung. Kinder sollen je 1 Tablette pro Tag lutschen.

Dieser Beitrag ist Teil einer neuen Serie. Die Artikel über die weiteren Schüßlersalze folgen in den nächsten Ausgaben des PTA-Forums.

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