PTA-Forum online
Salze des Lebens

Schüßlersalz Nummer 12

16.12.2010  19:48 Uhr

Von Gabriele Neumann / In der Biochemie gilt das Salz Nummer 12 als Mittel bei eitrigen Prozessen. Heutzutage verwenden es Heilpraktiker besonders gern, weil es starke Entzündungen hemmt und Eiter gut abfließen lässt. Calcium sulfuricum hilft oft, wenn die anderen Schüßlersalze versagen, und es verstärkt die Wirkung der anderen elf Mittel.

Der Begründer der Biochemie, der Mediziner Dr. Heinrich Wilhelm Schüßler (1821 bis 1898), hat in den letzten Jahren seines Lebens das Calciumsulfat nicht mehr eingesetzt. Denn zu seiner Zeit erschien ein Lehrbuch, in dem die Autoren schrieben, Sulfate kämen im Körper nur an Natrium oder Kalium gebunden vor. Daraufhin strich Schüßler das Calciumsulfat aus seiner Liste. Er war zu der Auffassung gelangt, die anderen elf Mineralsalze könnten dessen Funktion übernehmen.

Schüßlers Nachfolger räumten dem Calciumsulfat (CaSO4 x 2 H20) jedoch wieder einen festen Platz unter den zwölf Basissalzen ein. Auch Therapeuten, die heute nach Schüßlers Grundsätzen arbeiten, möchten das Salz Nummer 12 nicht missen. Wie alle Sulfate wirkt Calciumsulfat entgiftend, und es gilt als besonderer »Joker«, wenn die übrigen Salze keine Wirkung mehr zeigen.

Guter Schleimlöser

Heute ist bekannt, dass Calciumsulfat doch im Körper vorkommt, vor allem im Knorpel, in der Leber und Galle. Heilpraktiker sprechen dem Salz deshalb zahlreiche Wirkungen zu: Es klärt die Lymphe, unterstützt die Ausscheidung von Abbauprodukten und vermindert so die Ablagerung schädlicher Stoffe im Organismus. Calcium sulfuricum hat zudem eine besondere Wirkung auf die Haut, die Schleimhäute und die Drüsen. Auf Schleimhäute wirkt es entzündungshemmend, Schleim lösend und reinigend. Wie Silicea ist Calciumsulfat das Mittel bei allen eitrigen Prozessen, darf aber erst eingesetzt werden, wenn ein Abfluss möglich ist. Es unterstützt die Neubildung von Zellen und fördert die rasche Heilung. Darüber hinaus regt Calcium sulfuricum den Stoffwechsel der Leber an und verbessert die Blutgerinnung.

Ein Mangel an Calciumsulfat kann der Grund dafür sein, wenn Patienten Abszesse, Eiterfisteln oder andere Eiterherde mit nässenden, dicken gelblichgrünen oder sogar blutigen Absonderungen zu schaffen machen.

Weitere Zeichen eines Calciumsulfatmangels sind

  • eitrige Mandel-, Nasennebenhöhlen- oder Mittelohrentzündungen,
  • chronische Bronchitis, starke Schleimhautkatarrhe,
  • chronisch-rheumatische Erkrankungen,
  • Wachstumsstörungen der Knochen.

Erwachsene mit einem Mangel an Cal­ciumsulfat wirken manchmal wie Kinder, die zu früh eingeschult wurden und sich in der neuen Welt noch nicht zurechtfinden. Sie fallen durch ihre Hilflosigkeit und Orientierungslosigkeit auf.

Das biochemische Salz Nummer 12 in der Regelpotenz D6 ist ein wichtiges Mittel bei allen äußeren und inneren Blutungen. Zusammen mit Silicea unterstützt es die Bildung von Stütz- und Bindegewebe wie Knorpel und Haut. Als Bindegewebsmittel hat es eine hohe Affinität zu Knochen und Knorpeln, weshalb sich dieses Schüßlersalz gut für Patienten mit allen Arten von Rheumatismus, Gicht und sonstigen Weichteil- und Gelenkerkrankungen eignet. Bei rheumatischen Erkrankungen empfiehlt es sich, dreimal täglich eine Tablette des Salzes drei Monate lang einzunehmen.

Bewährter Entzündungshemmer

Da das Schüßlersalz Nummer 12 Schleim löst und Ausscheidungen fördert, wird es unter anderem auch eingesetzt bei Stockschnupfen, eitriger Mandel-, Hals- und Mittelohrentzündung, chronischer Bronchitis, Abszessen und Eiterfisteln. Das Salz muss vorsichtig dosiert werden, damit es die Eiterbildung nicht verstärkt. Zu Beginn nehmen die Patienten einmal täglich eine Tablette und steigern langsam auf bis zu dreimal täglich zwei Tabletten. Die Erstverschlimmerung ist ein Zeichen, dass das Schüßlersalz Nummer 12 die richtige Wahl war. Wenn die Wirkung zu stark sein sollte, setzt man die Einnahme erst einmal ab und beginnt die Therapie erneut nach wenigen Tagen mit einer geringeren Dosis. Die Patienten sollten das Mittel immer einige Tage länger einnehmen, als sie Symptome bemerken.

Neben dem Einsatz in der spezifischen Therapie unterstützt Calciumsulfat – über längere Zeit eingenommen – zuverlässig die Regeneration und Rekonvaleszenz. In diesen Fällen lassen die Patienten dreimal täglich eine Tablette im Mund zergehen. Eine Salbe mit Schüßlersalz Nummer 12 gibt es bisher nicht.

Basissalze für den HV

In der Apothekenpraxis erweisen sich die zwölf Schüßler’schen Mineralsalze als ausreichend. Die Ergänzungsmittel wurden erst nach dem Tod von Dr. Schüßler in die biochemische Therapie eingeführt. Sie sind dann eine wertvolle Unterstützung, wenn die Behandlung mit den Mineralsalzen Nummer 1 bis 12 keine entscheidende Besserung bringt. /

Dieser Beitrag ist der letzte Teil einer Serie. Der Kristall stammt aus der mineralogischen Sammlung des Instituts für Mineralogie und Lagerstättenlehre der RWTH Aachen.

E-Mail-Adresse der Verfasserin

service(at)karls-apotheke.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz