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Hypertoniker in Gefahr

14.12.2012  19:05 Uhr

Von Annette Immel-Sehr / Für die Therapie des Bluthochdrucks steht eine Vielzahl gut etablierter Antihypertonika zur Verfügung. Doch manche Patienten profitieren nicht davon. Neue Studiendaten zeigen, dass jeder achte Hypertoniker nicht auf die Arzneimittel anspricht. Diese Patienten sind ­besonders gefährdet für Infarkte.

Bluthochdruck ist nicht leicht zu behandeln. Häufig reicht ein Arzneistoff nicht aus, um den Blutdruck ausreichend zu senken. Deswegen verordnen Ärzte oft mehrere Arzneistoffe mit unterschiedlichen Wirkprinzipien. Ziel ist es, den Blutdruck unter 140/90 mmHg zu senken, bei Diabetikern oder Nierenkranken sogar unter 130/80 mmHg. Wenn dies jedoch trotz regelmäßiger Einnahme von drei oder mehr hochdosierten Antihypertensiva nicht gelingt, gilt ein Patient als therapierefraktär.

Eine internationale Forschergruppe hat untersucht, wie häufig eine »resistente« Hypertonie eigentlich ist. Dazu analysierte sie Daten aus dem sogenannten REACH-Register, dem weltweit größten Register über Gefäßerkrankungen. Die Mehrzahl der dort aus 44 Ländern erfassten Patienten ist an Bluthochdruck erkrankt. Die aktuelle Analyse der Wissenschaftler umfasst Daten von 53 530 Hypertonikern, die über vier Jahre nachbeobachtet wurden. Es zeigte sich, dass 12,7 Prozent aller Studienteilnehmer, also ungefähr jeder achte Patient therapierefraktär war, obwohl er drei oder mehr Antihypertonika einnahm. Ein kleiner Teil der Patienten (1,9 Prozent) erhielt sogar fünf oder mehr Blutdrucksenker, ohne dass sich der Blutdruck ausreichend senken ließ. Außer einem Diuretikum waren ACE-Hemmer/Sartane (90,1 Prozent), Betablocker (67 Prozent) und Calciumantagonisten (50,8 Prozent) die häufigsten Antihypertensiva.

Erhöhter Blutdruck kann schwerwiegende Folgen haben: zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen. Dies ist der Grund, warum die antihypertensive Therapie so wichtig ist. Helfen dem Patienten die Arzneimittel jedoch nicht, bleibt das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse bestehen. Dies zeigte auch die Auswertung der REACH-­Daten. Bei Patienten mit resistenter Hypertonie war im Vergleich zu Patienten, die auf die Blutdrucksenker gut ansprachen, das Risiko für Myokardinfarkt, Schlaganfall und Tod um 11 Prozent erhöht. Die Rate für nicht-tödliche Schlaganfälle war um 26 Prozent, die für Klinikeinweisungen infolge Herzinsuffizienz um 36 Prozent erhöht.

Außerdem ergab die Datenanalyse, dass die Hypertoniker offenbar umso gefährdeter waren, je mehr Antihypertensiva sie einnahmen. So lag das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall bei Patienten mit fünf oder mehr Blutdrucksenkern um 21 Prozent höher als bei Patienten, die nur drei oder weniger Antihypertensiva erhielten. Somit gibt es eine Subgruppe von Hochdruck-Patienten, die trotz intensiver Pharmakotherapie höchst gefährdet sind. /

Quelle: European Heart Journal

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