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Weniger Demenz durch SSRI?

09.01.2018  09:54 Uhr

Können SSRI den Ausbruch einer Demenz verzögern? Dies legt eine kürzlich im American Journal of Psychiatry veröffentlichte Datenaus­wertung nahe. Eine langjährige Therapie mit selektiven Serotonin-Reuptake-Hemmern (SSRI) verzögerte bei Patienten mit leichten kognitiven Defiziten (MCI) und einer Depression in der Vor­geschichte die Progression zu einer manifesten Alzheimer-Demenz.

Eine Depression ist ein bedeutender Risikofaktor für die Entwicklung einer Alzheimer-Erkrankung. Forschungen haben gezeigt, dass der SSRI Citalopram die Bildung von Beta- Amyloid-Plaques reduzieren kann. Ein Autorenteam um Dr. Claudia Bartels, Leitende Psycho­login an der Univer­sität Göttingen, analysierte nun die Daten von 755 aktuell nicht de­pressiven Teilnehmern der »Alzheimer’s Disease Neuroimaging Initiative«, einer Langzeitstudie aus den USA und Kanada.

Die Personen waren zwischen 55 und 90 Jahren alt, hatten erste Gedächtnisstörungen und wurden in der Analyse in mehrere Gruppen eingeteilt. 532 hatten zu Beginn weder eine Depression noch eine Antidepressiva-Einnahme in der Anamnese; 223 Personen litten bereits einmal an einer Depres­sion. 60 von ihnen waren unbe­handelt, 116 hatten SSRI eingenommen und 47 ein anderes Antidepressivum. Die Autoren überprüften nun, ob Pa­tienten mit Depression und MCI eher eine Demenz entwickelten.

 

Ihr Ergebnis: Eine frühere Langzeiteinnahme von SSRI (mehr als vier Jahre) war signifikant assoziiert mit einem verzögerten Übergang des MCI-Stadiums in eine Alzheimer-Demenz. Der Unterschied betrug etwa drei Jahre, ver­glichen mit allen anderen Gruppen (Kurzzeit-SSRI, andere oder keine Antidepressiva, keine Depression in der Vorgeschichte). Es gab aber keine Unterschiede bei Biomarkern in der Zerebrospinalflüssigkeit (Liquor). Nach drei Jahren Nachbeob­achtung schwand der Vorteil der SSRI-Langzeitgabe, und alle Teilnehmer zeigten ähn­liche Progressionsraten. Für Betroffene, Angehörige und das Gesundheitswesen wäre es ein großer Vorteil, wenn SSRI tatsächlich den Ausbruch einer Alzheimer-Demenz ver­zögerten. Dies können aber nur prospektive Studien mit deutlich mehr Teilnehmern klären. (bmg)

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