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Pollensaison

Grippaler Infekt oder Allergie?

27.02.2008  15:29 Uhr

Pollensaison

Grippaler Infekt oder Allergie? 

PTA-Forum / Im Winter und zu Frühjahrsbeginn warten unzählige Patienten in den Wartezimmern der Ärzte, während sie husten und sich ständig die Nase putzen. Nicht immer steckt hinter den Beschwerden ein grippaler Infekt. Auch eine Allergie kann typische Erkältungssymptome auslösen.

Klagen Patienten regelmäßig zu bestimmten Jahreszeiten über die gleichen Beschwerden, deute das auf eine Allergie hin, so Professor Dr. Ludger Klimek vom Ärzteverband Deutscher Allergologen (ÄDA). Die Betroffenen und auch die Ärzte verwechseln die Anzeichen einer Atemwegsallergie sehr leicht mit einem grippalen Infekt. Beide Erkrankungen äußern sich durch Schnupfen, Niesen, gerötete Augen, Husten, Atembeschwerden und Abgeschlagenheit. »Grippale Infekte gehen allerdings häufig mit Fieber einher, mit eitrigem Sekret und geschwollenem Lymphgewebe. Bei Allergien ist Fieber selten, dagegen beobachten wir meist Juckreiz«, erläutert Klimek. 

Vor allem in trockenen, überhitzten Räumen reagieren Kinder allergisch auf Hausstaub oder Katzenhaare, denn im Winter verbringen sie bis zu 90 Prozent ihrer Zeit in Innenräumen. 

Versagt eine Therapie mit Antibiotika, sollten Ärzte und Patienten aufmerksam werden und an eine allergische Reaktion denken. Der Kinder- und Jugendarzt Professor Dr. Carl-Peter Bauer, Erster Vorsitzender der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPA), rät Eltern deshalb, mit ihren Kindern frühzeitig einen Allergologen aufzusuchen. Zur sicheren Diagnose der tatsächlichen Ursache für die Beschwerden sind Haut- und Blut-Tests erforderlich. »Eine spezifische Immuntherapie hilft langfristig gegen die Milbenallergie und die Entstehung eines Asthma bronchiale«, so Bauer. 

Birkenpollen im 2-Jahres-Rhythmus

Mit dem ersten Pollenflug von Erle und Hasel hat für einige Heuschnupfenkranke die Leidenszeit bereits im Januar begonnen. Ab März ist dann je nach Wetter mit Birkenpollen zu rechnen. »Heute müssen sich Allergiker zeitiger auf die Heuschnupfensaison vorbereiten, als noch vor 20 Jahren. Im Allgemeinen beginnt die Pollensaison rund 14 Tage früher«, sagt der Medizinmeteorologe Dr. Klaus Bucher vom Deutschen Wetterdienst in Freiburg. »Da die Birke in der Regel jedes zweite Jahr besonders viele Pollen ausschüttet, erwarten wir für 2008 wieder eine starke Belastung mit Birkenpollen«, warnt Bucher. 

Die Pollenmessdaten der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) zeigen, dass in den Jahren 2004 und 2006 besonders viele Birkenpollen durch die Luft flogen. Dagegen fiel die Birkenpollensaison 2007 verhältnismäßig schwach aus. Das bestätigt auch der Biologe Dr. Reinhard Wachter, der seit 1982 unter anderem den Birkenpollengehalt der Luft misst.

»Der Zwei-Jahres-Rhythmus der Birkenblüte spiegelt sich in den Beschwerden der Patienten wider. Ich erwarte, dass dieses Jahr im Frühling viele Heuschnupfenpatienten in die Sprechstunde kommen«, so Professor Dr. Regina Fölster-Holst vom Ärzteverband Deutscher Allergologen (ÄDA) und Leiterin der Atopie-sprechstunde der Universitäts-Hautklinik in Kiel. »Wer im Frühling starke Atemwegsbeschwerden hat, sollte daran denken, dass die Ursache eine Pollenallergie sein kann. Nicht immer ist ein grippaler Infekt Schuld an Schnupfen, Niesen und Husten im Frühling!«

Professor Dr. Claus Bachert, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie (DGAKI), warnt davor, einen allergischen Schnupfen auf die leichte Schulter zu nehmen: »Die typischen Symptome für Heuschnupfen sind eine geschwollene Nasenschleimhaut, gesteigerte Schleimproduktion und ein starker Juckreiz. Die allergische Entzündung kann sich auf die Bronchien ausdehnen und zu allergischem Asthma mit pfeifender Atmung, Luftnot und Husten führen.« Heuschnupfen sollte auf jeden Fall rechtzeitig behandelt werden, um das Asthmarisiko zu senken und um zu verhindern, dass die Erkrankung chronisch wird. Bachert rät Menschen mit Beschwerden, die auf Heuschnupfen oder Asthma hindeuten, rechtzeitig einen spezialisierten Facharzt aufzusuchen: »Mit einer fachärztlichen Therapie bekommt man Allergien gut in den Griff und verhindert, dass sie mit den Jahren immer schlimmer werden.«

Quelle: Ärzteverband Deutscher Allergologen

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