Paris ist immer eine Reise wert |
20.01.2012 15:43 Uhr |
Von Sabine Kehrer und Dorothee Arnegger / Kann eine deutsche PTA auch in einer Apotheke in Frankreich arbeiten? Diese und viele andere Fragen klärten die PTA-Schülerinnen der Walther- Rathenau-Schule in Freiburg Ende November beim Besuch ihrer Partnerschule (CFPP) in Paris.
Die Partnerschaft mit der großen französischen Berufsschule CFPP besteht bereits seit zwölf Jahren. Den fünftägigen Besuch hatte der Lehrerkollege Roger Halegouet organisiert, an der PTA-Schule in Freiburg waren dieses Mal Dr. Dorothee Arnegger und Dr. Sabine Kehrer verantwortlich für die Organisation.
Während des Schüleraustauschs sollen die deutschen PTA-Schülerinnen Einblicke in die pharmazeutische Ausbildung und die Arbeit in Apotheken erhalten, sich mit den französischen Schülerinnen und Schülern austauschen können, etwas über Frankreich erfahren und viel von der Hauptstadt Frankreichs kennenlernen.
Duale Ausbildung
In Frankreich heißen die PTA »Préparateurs de la Pharmacie« und werden dual ausgebildet, das heißt, sie lernen in der Schule und parallel dazu am Arbeitsplatz in der Apotheke. Das ist erstaunlich, weil dieses System sonst in Frankreich selten ist, in Deutschland dagegen in vielen anderen Berufsausbildungen sehr häufig. Nur gerade bei der PTA-Ausbildung verfahren beide Länder umgekehrt. Trotz dieses Unterschieds wird die deutsche PTA-Ausbildung in Frankreich voll anerkannt, und so kann jede deutsche PTA mit ausreichenden Sprachkenntnissen auch in französischen Apotheken arbeiten.
Beim Besuch der öffentlichen Apotheken erfuhren die deutschen Gäste, dass nur in einigen großen Apotheken sehr viele Rezepturen hergestellt werden, in vielen anderen so gut wie gar nicht mehr. Dieser Trend bei der Rezepturherstellung ist laut Referentenentwurf zur neuen ApoBetrO auch für Deutschland im Gespräch. In einer Apotheke, die etwa 300 Rezepturen am Tag herstellt, sahen die Freiburger, dass auch sehr viele homöopathische Arzneiformen vorkamen. Vielleicht ist das eine Folge des Wirkens von Samuel Hahnemann, dem Begründer der Homöopathie, in Paris?
Erstaunt waren die Deutschen auch über das große Sortiment an »Parapharmacie« in den Apotheken oder separaten Verkaufsstellen, wo »apothekenübliche Waren« wie Körperpflegeprodukte und Nahrungsergänzungsmittel angeboten werden. Große Apotheken führen auch ein breites Sortiment an Sanitätsprodukten, wie man es aus Deutschland kaum kennt.
Highlights der Großstadt
Natürlich kam neben den pharmazeutischen Aspekten das Besichtigungsprogramm der französischen Hauptstadt nicht zu kurz: Die Champs-Élysées im Schmuck der Weihnachtslichter, der Blick vom Eiffelturm hinunter auf die Großstadt, vom Arc de Triomphe und vom Montmartre, ein Rundgang durch die Kathedrale Notre-Dame de Paris und ein Besuch des Louvre machten den Aufenthalt zu einem überwältigenden Erlebnis.
Bei einer Umfrage am Schluss der Reise lobten alle Schülerinnen die Möglichkeit, einen Blick in die Apotheken und die PTA-Ausbildung eines anderen Landes zu werfen. Der Besuch wäre ohne die finanzielle Unterstützung des deutsch-französischen Jugendwerks und der Stadt Freiburg nicht möglich gewesen. Jetzt sind alle gespannt auf den Gegenbesuch der Franzosen in Freiburg im Februar 2012. /
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