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Kapuzinerkresse und Meerrettich bei Infekten wirksam

Datum 24.01.2014  11:06 Uhr

Von Annette Immel-Sehr / Pflanzliche Antiinfektiva gelten bei leichten Atemwegsinfekten als Alternative zu klassischen Antibiotika. Nun untersuchten Wissenschaftler die Wirksamkeit eines pflanz­lichen Kombinationsarzneimittels in der Prophylaxe von Atemwegserkrankungen im Vergleich zu Placebo.

Das Präparat enthielt die Heilpflanzen Kapuzinerkresse und Meerrettich und war somit reich an Senfölen (Isothiocyanate), die die Vermehrung von Bakterien, Viren und Pilzen hemmen können.

Antibiotika sind wichtige und wertvolle Medikamente, doch Ärzte sollten sie nur sehr gezielt verordnen. Denn ein unkritischer Einsatz bei jedem kleinen Infekt leistet der Entwicklung von Resistenzen Vorschub. Ein weiterer Grund: Die meisten Erkältungsinfekte sind viral bedingt, sodass Antibiotika hier wirkungslos sind. Eine Alternative können pflanzliche Antiinfektiva sein.

In der Studie untersuchte eine Hamburger Forschergruppe um Professor Volker Fintelmann ein pflanzliches Kombinationsarzneimittel mit Kapuzinerkressenkraut (Tropaeoli majoris herba) und Meerrettichwurzel (Armoraciae rusticanae radix). Ziel war es, die Wirksamkeit und Sicherheit des Phytopharmakons in der Prophylaxe von Atemwegsinfektionen zu prüfen. Dazu testeten die Forscher zwei Dosierungen im Vergleich zu Placebo, bildeten also drei Gruppen. Insgesamt nahmen 351 Männer und Frauen im Alter von 18 bis 75 Jahren an der Studie teil. Sie wurden zufällig einer der Gruppen zugeordnet. Die Probanden erhielten maximal 84 Tage lang dreimal täglich zwei Filmtabletten. Neben der Häufigkeit neuer Atemwegs­infektionen verglichen die Studienleiter die Art und Schwere der Infektionen sowie die Anzahl der Krankheitstage. Weitere Kriterien waren Schweregrad und Häufigkeit unerwünschter Ereignisse. Traten in der ersten Woche Erkrankungen auf, werteten die Studienleiter diese nicht. Vermutlich war bei diesen Probanden die Ansteckung bereits vor Studienbeginn erfolgt, denn die Inkuba­tionszeit bei Infektionen der Atemwege beträgt einige Tage.

Im Ergebnis beobachteten die Wissenschaftler eine dosisabhängige Wirksamkeit der Arzneipflanzen-Kombi­na­tion: Die Infektionsraten betrugen 13,3 Prozent für die höchste Dosierung (n = 113), 18,4 Prozent für die mittlere Dosie­rung (n = 114) und 25,6 Prozent für Placebo (n = 117). Im Vergleich zur Ve­rumgruppe mit der höchsten Dosierung traten damit in der Placebogruppe fast doppelt so häufig Erkältungen auf. Der statistische Trend-Test ergab, dass die Unterschiede signifikant waren (p = 0,0171). Hinsichtlich der Intensität und Dauer der Infektionen sowie der Verträglichkeit gab es keine relevanten Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen. Professor Fintelmann sieht durch diese Studie die Wirksamkeit und Sicherheit des untersuchten pflanzlichen Kombinationsarzneimittels in der Prophylaxe von Infektionen der Atemwege als erwiesen an. Die Studie bestätige mit hoher Probandenzahl die seit Langem gewonnene Erfahrung mit den beiden Heilpflanzen. /

Quelle: V. Fintelmann et al., Current Medical Research & Opinion

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