Ballaststoffe für starke Knochen |
22.01.2018 12:06 Uhr |
Eine ballaststoffreiche Ernährung kann den Krankheitsverlauf von chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen wie Arthritis positiv beeinflussen. Außerdem können Ballaststoffe den Knochenabbau bei Osteoporose verringern, berichten Forscher der Universitätsklinik Erlangen im Fachjournal »Nature Communications«.
Das Forscherteam um Dr. Mario Zaiss fand heraus, dass nicht nur die Darmbakterien, sondern auch deren Stoffwechselprodukte einen Einfluss auf die Funktion des Immunsystems haben. In tierexperimentellen Studien untersuchten die Wissenschaftler die Wirkung von Propionat und Butyrat, zwei kurzkettigen Fettsäuren, die beim bakteriellen Abbau von Ballaststoffen entstehen. Diese sind unter anderem in der Gelenkflüssigkeit zu finden und scheinen die Funktionstüchtigkeit der Gelenke zu beeinflussen.
Eine ballaststoffreiche Ernährung verändere die Darmflora so, dass mehr kurzkettige Fettsäuren, vor allem Propionat, gebildet werden, schreiben die Forscher. Sie wiesen eine erhöhte Propionat-Konzentration im Knochenmark von Versuchstieren nach, wodurch sich die Anzahl knochenabbauender Zellen (Osteoklasten) verringerte.
»Unsere Erkenntnisse bieten einen vielversprechenden Ansatz für die Entwicklung innovativer Therapien bei entzündlichen Gelenkerkrankungen sowie für die Behandlung von Osteoporose«, berichtete Zaiss laut einer Pressemeldung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Eine konkrete Ernährungsempfehlung gebe es noch nicht. Doch ein bakterienfreundliches Frühstück mit Müsli und ausreichend Obst und Gemüse sei hilfreich, um eine gesunde Darmflora aufrecht zu erhalten. (cw)