PTA-Forum online

Beeren und Rotwein gegen Parkinson

18.02.2011  15:00 Uhr

PTA-Forum / Der Effekt von viel frischem Obst und Gemüse auf die Gesundheit ist nicht zu unterschätzen. Außer den bekannten positiven Auswirkungen auf Blutwerte oder das Herz-Kreislauf-System gibt es einen weiteren Grund, viel Obst zu essen, vor allem blaue Beeren: Sie können offenbar das Parkinsonrisiko senken. Auch das eine oder andere Glas Rotwein scheint dabei zu helfen.

Der Grund, warum manche Menschen an idiopathischem Morbus Parkinson erkranken und andere nicht, ist weitgehend unbekannt. Doch offenbar haben Ernährungs- und Lebensgewohnheiten einen starken Einfluss. So ist zum Beispiel bekannt, dass Kaffeetrinker und Raucher ein um 50 bis 80 Prozent reduziertes Parkinsonrisiko haben.

US-amerikanische Forscher aus Boston haben jetzt herausgefunden, dass der Verzehr von viel Obst vor der neurodegenerativen Erkrankung schützen könnte. Hierzu analysierte ein Team um Dr. Xiang Gao von der Harvard School of Public Health Daten von 49 281 Männern und 80 336 Frauen. Das Team um Gao interessierte sich dabei vor allem für die Wirkung von Flavonoiden, denn diesen Pflanzeninhaltsstoffen werden antioxidative Eigenschaften zugeschrieben. Insbesondere Beeren und Zitrusfrüchte enthalten viele Flavonoide, sie finden sich aber auch in dunkler Schokolade und Rotwein. Die Wissenschaftler um Gao konzentrierten sich in ihrer Arbeit auf fünf Nahrungsmittel, die besonders flavonoidreich sind: Tee, Beeren, Äpfel, Rotwein und Orangen sowie deren Saft.

In ihrer Studie erfassten sie die Parkinson-Inzidenz der fast 130 000 Teilnehmer über einen Zeitraum von 20 bis 22 Jahren. In dieser Zeit erkrankten 805 Teilnehmer (0,6 Prozent) an Parkinson. Dabei zeigte sich: Männer, die sich flavonoidreich ernährten, waren gut vor Parkinson geschützt. Die Forscher verglichen hauptsächlich zwei Untergruppen miteinander: 20 Prozent der Männer mit dem höchsten Konsum an Flavonoiden und 20 Prozent der Männer mit dem geringsten. Das Studienergebnis: In der ersten Grup­pe erkrankten die Männer um 40 Prozent seltener an Parkinson als in der zweiten. Männer profitierten offenbar auch vom Verzehr von Äpfeln und Orangen.

Für Frauen war der Zusammenhang nicht so leicht herzustellen. Für sie zeigte sich erst ein positiver Effekt, als sich die Forscher auf eine Flavonoid-Untergruppe, die Anthocyane, konzentrierten. Eine anthocyanreiche Ernährung reduzierte das Parkinsonrisiko von Männern und Frauen gleichermaßen. Die blauen Anthocyan-Farbstoffe kommen hauptsächlich in dunklen Beeren vor.

»Unsere Ergebnisse zeigen, dass Flavonoide, besonders die Gruppe der Anthocyane einen Nerven schützenden Effekt haben«, so Gao. Sollten sich die Studienergebnisse durch weitere Daten bestätigen lassen, könnte man über den Konsum dieser Flavonoide das Parkinsonrisiko auf natürliche und gesunde Weise senken.«

Besonders hoch ist übrigens der Anthocyangehalt in Holunderbeeren, Heidelbeeren, Kirschen und Auberginen. Auch rote Weintrauben können einen sehr hohen Gehalt aufweisen, was allerdings von der Traubensorte abhängt. Entsprechend hat ein sehr dunkler Wein in der Regel einen hohen Anthocyangehalt. /

Quelle: American Academie of Neurology

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz