PTA-Forum online
Darmkrebs

Die richtige Vorsorge

25.02.2014  10:31 Uhr

Von Verena Arzbach / Unter dem Motto »… aus Liebe zur Vorsorge!«, engagieren sich im Darmkrebsmonat März seit 13 Jahren zahlreiche Gesundheitsorganisationen, Unternehmen und Prominente für die Darmkrebsvorsorge. Und das Vorhaben lohnt sich: Mit der richtigen Früherkennung können nahezu alle Darmkrebsfälle verhindert oder geheilt werden.

Laut der Felix-Burda-Stiftung, die die Prävention von Darmkrebs fördert, sterben in Deutschland jedes Jahr knapp 26 000 Menschen an den Folgen einer Darmkrebserkrankung; Damit ist Darmkrebs die zweithäufigste Krebs­todesursache. Dabei lässt sich kaum eine Krebsart mit so einfachen Mitteln so effektiv verhindern, erklärt die Stiftung. Denn alle gesetzlich Versicherten ab 50 Jahren haben Anspruch auf einen jährlichen Test, mit dem im Stuhl okkultes Blut nachgewiesen wird. Bei auffälligem Befund empfiehlt der Arzt anschließend eine Darmspiegelung. Diese bezahlen die Kassen alle zehn Jahre ab dem 55. Lebensjahr.

Menschen mit erhöhtem Darmkrebsrisiko, beispielsweise mit an Darmkrebs erkrankten Verwandten ersten Grades, haben Anspruch auf engmaschigere Kontrollen. Die Deutsche Krebshilfe schätzt, dass bei etwa 20 von 1000 Bundesbürgern eine familiäre Belastung für Darmkrebs vorliegt.

Einen ersten Hinweis auf Darmkrebs oder auf seine Vorstufen liefert der Hämoccult-Test, der den Stuhl auf verborgenes (okkultes) Blut untersucht. Dabei unterscheiden Mediziner zwei Verfahren: Mit dem Guaiak-Test, den die Krankenkassen erstatten, wird das Blut enzymatisch nachgewiesen. Daneben sind Testsysteme auf dem Markt, die den Blutfarbstoff Hämoglobin immunologisch nachweisen, das heißt über eine Antikörperreaktion. Fällt der Test positiv aus, folgt zur Absicherung immer eine Darmspiegelung.

Studienergebnissen zufolge sind die neueren immunologischen Tests dem enzymatischen Nachweis deutlich überlegen: Sie spüren doppelt so viele Krebsfälle und Krebsvorstufen auf und liefern weniger falsch positive Ergebnisse. Wissenschaftler des deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg stellten bei einem Vergleich beider Verfahren fest, dass sich mit dem enzymatischen Test etwa ein Drittel aller Darmkrebsfälle nachweisen lässt. Die Spezifität des Tests lag dabei über 95 Prozent, das heißt, bei 95 von 100 Teilnehmern, deren Testergebnis negativ war, fanden Mediziner auch bei einer anschließenden Darmspiegelung keine Auffälligkeiten.

Mit den immunologischen Tests entdeckten Ärzte etwa doppelt so viele Krebserkrankungen und rund dreimal so viele Krebsvorstufen in einem fortgeschrittenen Stadium. Die Spezifität dieser Tests lag höher als die des enzymatischen Tests. Zudem ist beim Guajak-Test die Gefahr falsch positiver Test­ergebnisse groß: Nur bei 31 Prozent aller Patienten, bei denen dieser Test positiv ausfiel, lag tatsächlich eine Gewebeveränderung vor. Ein positiver immunologischer Test lag dagegen in fast zwei Dritteln der Fälle richtig.

Stuhltests sind also relativ anfällig für Fehler. Denn viele Tumoren bluten erst in späteren Stadien, und selbst dann nicht ständig. Daher bleibt die deutlich unangenehmere Darmspiegelung die sicherste und zuverlässigste Frühdiagnostik-Methode.

Männer müssen aufpassen

Darmkrebs und seine Vorstufen treten bei Männern etwa doppelt so häufig auf wie bei Frauen. Selbst bei Männern, deren Stuhltest negativ ausfiel, haben Ärzte bei der Darmspiegelung häufiger Darmkrebs oder -vorstufen entdeckt als bei Frauen mit einem positiven Test­ergebnis, berichten Forscher des DKFZ, die Daten von 200 000 Darmspiegelungen von Patienten zwischen 55 und 74 Jahren ausgewertet hatten. Gerade Männer sollten sich deshalb nicht auf das Ergebnis eines einmaligen Stuhltests verlassen. Die Wissenschaftler raten insbesondere Männern, jedes Jahr regelmäßig zur Vorsorge zu gehen. Noch besser sei, direkt eine Darmspiegelung durchführen zu lassen. Bei negativem Ergebnis sei die nächste Spiegelung erst in zehn Jahren nötig.

Die beste Möglichkeit, selbst aktiv einer Darmkrebserkrankung vorzubeugen, ist eine gesunde Lebensweise. Dazu gehören insbesondere der Rauchverzicht, regelmäßige körperliche Bewegung und gesunde Ernährung. /

E-Mail-Adresse der Verfasserin
v.arzbach(at)govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz