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Neue Leitlinien

Empfehlungen zur Ernährungsberatung

08.02.2016  10:38 Uhr

Von Annette Immel-Sehr / Die Bundesapothekerkammer (BAK) stellt ihre detaillierten Leitlinien im Internet zum Download bereit. Verbunden ist damit eine Fülle von Materialien, die die Arbeit in der Apotheke unterstützen. Kürzlich wurden wieder einige Leitlinien aktualisiert. Anlass für PTA-Forum, sich mit diesem Angebot näher zu beschäftigen.

Die Leitlinien der Bundesapothekerkammer (BAK) sind keine verbindliche Vorgaben, sondern Handlungsempfehlungen für charakteristische Situationen. Jede Apotheke kann sie bei der täglichen Arbeit verwenden und ebenso, wenn es darum geht, betriebsspezifische Prozesse im Rahmen des eigenen QMS zu formulieren. Mittlerweile gibt es ungefähr 20 Leitlinien. Thematisch sind sie so vielfältig, wie die pharmazeutische Arbeit in Apotheken. Manche Themen kommen in jeder Apotheke täglich vor, andere betreffen Leistungen, die nur einige Apotheken anbieten – beispielsweise Parenteralia-Herstellung oder Opiatsubstitution.

»Die Leitlinien und die dazugehörenden Arbeitshilfen werden stark nachgefragt. Das sehen wir in jedem Quartal bei unseren Website-Analysen«, berichtet Peggy Ahl, Referentin für Qualitätssicherung bei der ABDA. »Das ist wirklich enorm, wie oft diese Dokumente heruntergeladen werden.« Rezeptur und Defektur sowie Arbeitshilfen zur Beratung in der Selbstmedikation seien am gefragtesten. »Die Leitlinien sind grundsätzlich für alle gedacht, die in der Apotheke pharmazeutisch arbeiten. Auch PTA sollten sich bei ihrer Arbeit daran orientieren«, so Ahl.

Kern jeder Leitlinie ist ein Flussdiagramm, das alle wichtigen Schritte in der erforderlichen Reihenfolge darstellt. Dazu gibt es jeweils einen Kommentar mit ausführlichen Erläuterungen. »Ein drittes Element sind die Arbeitshilfen, die Apotheker oder PTA in der Praxis einsetzen können«, erklärt Ahl. Dazu gehören beispielsweise Checklisten, Dokumentationsbögen, Einwilligungserklärungen oder Hygienepläne.

An jede Situation angepasst

»Ursprünglich hatten wir alles, was zu einer Leitlinie gehört, in einem einzigen Dokument zusammengefasst. Das hat sich aber in der Praxis nicht so bewährt. Jetzt stellen wir alle Bestandteile separat zur Verfügung. So kann man leichter finden, was man für ein Thema sucht, und entscheiden, wie tief man einsteigen möchte«, erläutert die QMS-Expertin.

Damit jede Apotheke die Leitlinie für die eigene QM-Dokumentation nutzen kann, wird das Flussdiagramm zusätzlich als Powerpoint-Datei zum Download ins Netz gestellt. »So können die Apotheken es direkt auf ihre individuelle Situation anpassen und zum Beispiel eintragen, wer für eine Aufgabe zuständig ist«, führt Ahl aus.

Für die Erarbeitung der Inhalte und die regelmäßige Überprüfung der Aktualität sind Arbeitsgruppen zuständig. Sie werden für jedes einzelne Thema speziell zusammengesetzt. Je nach Thema mit Experten beispielsweise aus der Universität, Krankenhausapotheken oder öffentlichen Apotheken. »Pro Halbjahr setzt die Mitgliederversammlung der BAK drei bis fünf Aktualisierungen in Kraft«, berichtet Ahl.

Der Patient im Fokus

Dr. Daniela Bussick ist bei der ABDA Referentin für Pharmazeutische Praxis. Sie hat in den letzten Monaten die Aktualisierung der Leitlinie zur Ernährungsberatung federführend geleitet. In den neuen Empfehlungen zur Ernährungsberatung hat sich insbesondere die Art der Kommunikation zwischen Ratsuchendem und Beratendem geändert. »Früher stand mehr das Problem im Mittelpunkt der Beratung und weniger der Mensch, der sein Ernährungsverhalten langfristig ändern soll. Das war nicht immer erfolgreich«, berichtet Bussick. Die neue Leitlinie empfiehlt eine Beratung auf Augenhöhe. Ziele und Wege sollen gemeinsam mit dem Patienten beziehungsweise Kunden erarbeitet werden. Denn eine Änderung des Ernährungsverhaltens kann nur gelingen, wenn der Patient über die einzelnen Maßnahmen mit entscheiden kann. »Uns war bei der Erstellung dieser Leitlinie auch wichtig, ein Alleinstellungsmerkmal der Apotheke in der Ernährungsberatung herauszuarbeiten, nämlich die Beratung über Wechselwirkungen von Arzneimitteln und Nahrungsmitteln. Schon bei der Anamnese erfasst der Apotheker oder die PTA die Medikamente, die der Patient regelmäßig einnimmt.« Ein entsprechender Dokumentationsbogen steht zum Download bereit.

Keine »normale« Beratung

Und noch etwas Grundsätzliches fügt Bussick an: »Mit ›Ernährungsberatung‹ meinen wir in den Leitlinien nicht die normale Beratung am HV-Tisch, wenn man bei der Arzneimittelabgabe einen Tipp zur Ernährung gibt. Es geht um die strukturierte Beratung, die in einem abgetrennten Raum oft an mehreren Terminen stattfindet.« Anlass könne sein, dass jemand seine Ernährung wegen einer Erkrankung umstellen oder abnehmen möchte. Am Anfang einer solchen Beratung steht immer die Anam­nese, bei der die Ernährungsweise des Kunden und mögliche gesundheitliche Probleme erfasst werden. Dazu ist es meist erforderlich, dass der Kunde ein Ernährungsprotokoll führt.

»Es versteht sich ja von selbst, dass man für eine solche Beratung eine bestimmte Qualifikation braucht. Und auch ein EDV-gestütztes Ernährungsprogramm zur Auswertung des Er­nährungsprotokolls«, betont Bussick. »Grundsätzlich denke ich, dass auch die PTA in die Dienstleistung ›Ernährungsberatung‹ eingebunden werden kann, wenn sie entsprechend fortgebildet ist. Sie kann sich zum Beispiel zur Fach-PTA für Ernährungsberatung qualifizieren, wie es die Bayerische Landesapothekerkammer anbietet.« /

Download

Die Leitlinien mitsamt den Kommentaren und Arbeitshilfen können auf der Website der ABDA heruntergeladen werden: www.abda.de/themen/apotheke/qualitaetssicherung0/leitlinien/leitlinien0

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