Schutz vor Keimen |
30.01.2017 13:10 Uhr |
Nach Aussagen des Recherchenetzwerks »Correctiv« kümmern sich in deutschen Krankenhäusern viel zu wenige Fachkräfte gezielt um die Hygiene. Im Jahr 2013 hatte das AQUA-Institut in einem Qualitätsbericht berechnet, die Zahl der Nosokomialinfektionen liege bei jährlich etwa 975 000.
Diese führten zum Tod von rund 30 000 bis 40 000 Patienten. Zudem lägen die Zusatzkosten je Patient zwischen 4000 und 20 000 Euro.
Aufgrund dieser und ähnlich beunruhigender Meldungen hat das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) nun eine deutschlandweite Studie zur Krankenhaushygiene gestartet. In der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit knapp 2,5 Millionen Euro geförderten Studie soll untersucht werden, ob der Einsatz desinfizierender Waschhandschuhe gefürchtete Krankenhausinfektionen verhindern kann.
Die Handschuhe sind mit Octenidin getränkt und sollen drei Jahre lang auf 45 Intensivstationen bei der Ganzkörperwaschung schwer kranker Patienten getestet werden. Von dieser Maßnahme erhoffen sich die Forscher einen Schutz vor multiresistenten Keimen. (avg)