PTA-Forum online
Depressive Verstimmungen

Phythopharmaka-Kombination hat Vorteile

27.04.2010  10:12 Uhr

Depressive Verstimmungen

Phythopharmaka-Kombination hat Vorteile

PTA-Forum / Bereits im Jahr 2020 stehen Depressionen an zweiter Stelle der weltweit häufigsten Krankheiten, lautet die Prognose der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Schon jetzt sind über 10 Prozent der Deutschen betroffen, wobei der Anteil der Jüngeren stetig zunimmt.

Ebenfalls besorgniserregend ist das Ergebnis einer bundesweiten Studie: Hausärzte sollen bei etwa jedem vierten Patienten die depressive Störung gar nicht erkennen. Doch die Vielfalt an relativ unspezifischen Symptomen führt auch die Betroffenen selbst in die Irre: Sie leiden oftmals an nervöser Unruhe, Muskelverspannungen, Schlafstörungen oder nervösen Magen-Darm-Beschwerden. Die Schwierigkeit bei der Diagnose liegt darin, dass Arzt oder Patient bei den genannten Beschwerden depressive Erkrankungen häufig gar nicht erst in Erwägung ziehen.

Problem erkannt

Ist die Diagnose erfolgreich gestellt, folgt die Frage nach der optimalen Therapie der depressiven Verstimmung oder Depression. Die Behandlung schwerer Depressionen gehört in die Hand des Facharztes. Diese verordnen meist Präparate aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva (NSMRI), der selektiven Serotoninwiederaufnahme-Hemmer (SSRI) oder der MAO-Hemmer. Allerdings ist das Nebenwirkungsrisiko dieser Arzneistoffe hoch: Die Patienten klagen häufig über Gewichtszunahme, Schwindelgefühle, Hypertonie und Herzrhythmusstörungen. Außerdem sind chemische Antidepressiva bei leichteren Verlaufsformen Placebo nur wenig überlegen. Seit dem 1. April 2009 ist mit Agomelatin (Valdoxan®) ein neues Medikament zur Behandlung der Major Depression auf dem deutschen Markt. Nach Einschätzung von Experten wird der neue Melatonin-Agonist seinem Ruf als Hoffnungsträger in der Depressionsbehandlung nicht gerecht. Die Nutzen-Schaden-Bilanz sei negativ, so ihr Urteil. 

Bei leichter Symptomatik bieten sich Phytotherapeutika als Alternative an. Johanniskraut ist zu einem Klassiker in der Behandlung von Depressionen geworden. Im Jahr 2009 wurde Johanniskraut aufgrund seiner nachgewiesenen Wirksamkeit bei leichter bis mittelschwerer Symptomatik in die nationale Versorgungsleitlinie S3 aufgenommen.

Allerdings tritt bei Johanniskrautpräparaten die antidepressive Wirkung erst nach 10 bis 14 Tagen ein – genau wie bei den chemischen Antidepressiva. Da der Patient von einem empfohlenen Arzneimittel schnelle Hilfe erwartet, sollten PTA oder Apotheker ein Kombinationspräparat empfehlen, das rasch die depressiven Begleitsymptome wie Schlafstörungen oder nervöse Unruhe beseitigt. Geeignet ist beispielsweise die Kombination aus Johanniskraut, Passionsblume und Baldrian. Passionsblume (Passiflora incarnata) hemmt die nervöse Unruhe und die Angst. Die Baldriankomponente beruhigt und fördert den Schlaf. Somit erhöht die Kombination der Arzneipflanzen die Compliance des Patienten, weil sich seine Lebensqualität sofort für ihn spürbar verbessert.

Neue Daten

Nach internen, noch nicht veröffentlichten Daten der Firma Pascoe pharmazeutische Präparate haben Forscher der Universität Freiburg jetzt einen weiteren Vorteil der Kombination entdeckt: Ihre wissenschaftliche Untersuchung ergab, dass Passionsblume den stimmungsaufhellenden Effekt des Johanniskrauts um das bis zu 10-Fache steigert. In der Konsequenz könnte durch die Kombination mit Passionsblume die Johanniskrautdosis reduziert werden, ohne dass der antidepressive Effekt vermindert würde.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz