PTA-Forum online
Neu auf dem Markt

Ramucirumab bei Magenkrebs

09.02.2015  11:45 Uhr

Von Sven Siebenand / Anfang Februar kam der monoklonale Antikörper Ramucirumab (Cyramza® 10 mg/dl Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung, Lilly) neu auf den deutschen Markt. Zum Einsatz kommt er in der Zweitlinientherapie des Magenkarzinoms. So wirkt der Antikörper, so wird er eingesetzt und das gibt es zu bedenken.

Magenkrebs ist die fünfthäufigste Tumorform weltweit. Im Jahr 2012 wurden rund eine Million Neuerkrankungen und mehr als 700 000 Todesfälle registriert. In der Erstlinientherapie kommen Kombinationen aus einer Platin-Verbindung und einem Fluoropyrimidin zum Einsatz, manchmal auch eine Dreifach-Therapie mit zusätzlich Docetaxel oder Epirubicin. In Kombination mit dem Zytostatikum Paclitaxel erhielt Ramucirumab nun die Zulassung für die Second-line-Therapie von Patienten mit fortgeschrittenem Adenokarzinom des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs. Ist Pacli­taxel nicht geeignet, kann der Arzt auch eine Monotherapie mit dem Antikörper erwägen.

Ramucirumab ist ein Antikörper gegen den VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor)-Rezeptor 2. Dieser Rezeptor unterstützt die Entwicklung neuer Blutgefäße (Angiogenese), die die Tumoren versorgen. Indem Ramucirumab diesen Rezeptor blockiert, wird somit die Blutversorgung des Tumors reduziert. Dadurch wird das Wachstum des Karzinoms verlangsamt. Aufgrund dieses Wirkmechanismus wird Ramucirumab zu den sogenannten Angiogenese-Hemmern gezählt.

Bei Anwendung in Kombination mit Paclitaxel beträgt die empfohlene Dosis 8 mg pro kg Körpergewicht an den Tagen 1 und 15 eines 28-Tage-Zyklus. Ramucirumab wird jeweils vor der Pacli­taxel-Infusion verabreicht. Kommt der Antikörper als Monotherapeutikum zum Einsatz, so sollten 8 mg pro kg Körpergewicht alle zwei Wochen infundiert werden. In der Fachinformation wird vor der Infusion eine Vormedikation mit einem H1-Rezeptorantagonisten, etwa Diphenhydramin, empfohlen. Unter Umständen ist auch die Gabe eines Glucocorticoids in der Prämedikation notwendig. Während der Infusion müssen die Patienten auf infusionsbedingte Reaktionen beobachtet werden.

Sehr häufige Nebenwirkungen von Ramucirumab sind unter anderem Fatigue, Leukopenie, Neutropenie, Durchfall, Nasenbluten und Hypertonie. Die schwerwiegendsten Nebenwirkungen waren unter anderem gastrointestinale Perforation, Blutungen im Magen-Darm-Bereich sowie arterielle thromboembolische Ereignisse. Ärzte sind angehalten, den Blutdruck der Patienten vor jeder Infusion zu überprüfen und entsprechend zu behandeln, wenn es klinisch nötig ist. Zudem sollen Patienten hinsichtlich einer Entstehung oder Verschlechterung einer Proteinurie (übermäßige Ausscheidung von Proteinen über den Urin) unter Ramucirumab beobachtet werden. Mindestens vier Wochen vor einer geplanten Operation muss die Therapie mit dem Antikörper unterbrochen werden.

Gebärfähige Frauen müssen effektive Maßnahmen zur Kontrazeption während und bis zu drei Monate nach der Behandlung anwenden. In der Schwangerschaft darf Ramucirumab nur zum Einsatz kommen, wenn der potenzielle Nutzen für die Mutter das Risiko während der Schwangerschaft rechtfertigt. Mütter sollten unter Ramucirumab das Stillen abbrechen und auch nach Therapieende ihrem Kind für mindestens drei Monate nicht die Brust geben. /

Das Wichtigste im Überblick

Ramucirumab ist in Kombination mit Paclitaxel zugelassen als Zweitlinientherapie bei Magenkrebs.

Ramucirumab ist ein Antikörper gegen den VEGF-Rezeptor 2. Der Wirkstoff reduziert die Entwicklung neuer Blutgefäße (Angiogenese) im Tumor.

Sehr häufige Nebenwirkungen sind unter anderem Fatigue, Leukopenie, Neutropenie, Durchfall, Nasenbluten und Hypertonie.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.