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Arthrose

Placebo besser als Nahrungsergänzung

13.02.2017  10:07 Uhr

Von Annette Mende / Placebo wirkt besser als die aktive ­Substanz – das ist das überraschende Ergebnis einer ak­tuellen Studie mit dem Nahrungsergänzungsmittel Chondroitinsulfat plus Glucosaminsulfat. Der Hersteller, die spanische Firma Tedec Meiji Farma hatte mit der placebokontrollierten Untersuchung eigentlich die schmerzlindernde Wirkung der Kombination bei Kniearthrose belegen wollen. Das ging schief: Nach sechsmonatiger Therapie waren die Schmerzen bei Behandlung mit Placebo stärker zurückgegangen als bei Einnahme des Nahrungsergänzungsmittels.

An der Studie nahmen 164 Patienten mit einer Arthrose des Kniegelenks und mittelstarken bis starken arthrose­bedingten Schmerzen teil. Sie erhielten randomisiert und doppelblind täglich entweder 1200 mg Chondroitinsulfat und 1500 mg Glucosaminsulfat in Pulverform oder Placebo. Die Stärke ihrer Schmerzen gaben die Patienten anhand einer visuellen Analogskala an, auf der 0 für Schmerzfreiheit und 100 für allerstärksten Schmerz steht.

Der Durchschnittswert betrug zu Beginn der Studie 62,1 Einheiten. Nach sechs Monaten war er im Verum-Arm um durchschnittlich 11,8 Einheiten beziehungsweise 19 Prozent gesunken, im Placebo-Arm um 20,5 Einheiten (33 Prozent). Aufgrund der signifikanten Überlegenheit von Placebo wurde die Studie beendet und eine fakultativ geplante Verlängerung um weitere sechs Monate abgeblasen, berichtet ein Team um Dr. Jorge Roman-Blas von der Madrider Fundación Jimenez Diáz im Fachjournal »Arthritis & Rheumatology«.

Warum die Studie dieses unerwartete Ergebnis lieferte, wissen die Autoren nicht. Sie weisen darauf hin, dass sowohl die Chondroitinsulfat-Glucosaminsulfat-Kombination als auch Placebo nur vergleichsweise schwach wirksam waren. Möglicherweise habe Glucosamin die Aufnahme des gleichzeitig verabreichten Chondroitins behindert. Zudem habe die Therapie mit dem Nahrungsergänzungs­mittel mehr Teilnehmern Magen-Darm-Probleme bereitet als die Placebo-Gabe, was die Veränderung auf der VAS zugunsten von Placebo verschoben haben könnte. /

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