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Lippenherpes

Alle starren mich an!

21.04.2011  14:53 Uhr

PTA-Forum / Vielen Betroffenen machen Lippenbläschen vor allem psychisch sehr zu schaffen. Sie fühlen sich entstellt und meiden in der akuten Phase möglichst den (Blick)-Kontakt zu Mitmenschen.

Herpes-simplex-Infektionen vom Typ 1 (HSV-1) gehören zu den häufigsten Infek­tionskrankheiten. Etwa 90 Prozent der ­Erwachsenen sind in Deutschland infiziert. Die Erstinfektion erfolgt oft schon im Kindesalter und verläuft meist völlig symptomlos. Nachdem Eltern ihr Kind über einen Kuss angesteckt haben, wandern die Viren an den Nervenbahnen entlang zum Trigeminusganglion und verbleiben dort ein Leben lang.

Erst ein Stimulus Monate bis Jahre später aktiviert die ruhenden Viren, und sie wandern plötzlich entlang der Nervenbahnen zurück in die Epidermis. Dort verursachen sie lokal eine Entzündung: In einem begrenzten Bereich schwillt die Lippe an und rötet sich. Im Verlauf entstehen Bläschen, die kurz danach aufplatzen und nässen. Etwa 20 bis 40 Prozent der Menschen befällt der Lippenherpes ein zweites Mal oder regelmäßig immer wieder.

Inzwischen sind viele Provoka­tionsfaktoren bekannt, die die schlummernden Viren aktivieren: ein geschwächtes Immunsystem, UV-Strahlung, fiebrige Infekte oder auch psychische Faktoren wie Ekel.

Scham und Angst

Psychische Faktoren spielen aber nicht nur beim Ausbruch des Herpes eine entscheidende Rolle. Die Infektion selbst belastet die Betroffenen häufig psychisch stark. Sie fühlen sich dem Erkrankungsablauf hilflos ausgeliefert und schämen sich für ihr äußeres Erscheinungsbild. So berichten Betroffene beispielsweise, sie hätten oftmals Angst davor, dass ihre Freunde oder Gesprächspartner sich vor ihnen ekeln. Manche Patienten ziehen sich während der akuten Phase der Infektion in ihre Wohnung zurück und folgen keiner Einladung mehr.

Neu auf dem Markt

Seit April gibt es das bei Lippenherpes bewährte Produkt Fenistil® Pencivir auch als getönte Creme. Der Wirkstoff Penciclovir hemmt die Ausbreitung der Herpesviren effektiv, sodass die Hautläsionen schneller abheilen. Das Präparat kann vom ersten Kribbeln bis in die Bläschenphase eingesetzt werden. Gleichzeitig kaschiert die dem Hautton angepasste Farbe die Bläschen und sorgt für eine unauffällige Behandlung, was der Psyche der Patienten zugute kommt.

Interviews mit Betroffenen haben auch ergeben, dass viele die Behandlung als problematisch empfinden. Die meisten lokalen Therapeutika hinterlassen weiße Cremeflecken auf der Lippe, was die Aufmerksamkeit der Mitmenschen noch mehr auf den Herpes lenkt. Aufgrund dieser Tatsache entwickeln inzwischen pharmazeutische Hersteller verstärkt abdeckende Produkte wie getönte Cremes oder Pflaster.

Zur Standardtherapie der (HSV-1)-Infektion gehört die lokale Anwendung eines Replikationshemmers wie die Nukleosidanaloga Aciclovir und Penciclovir. Die Wirkstoffe stoppen die Vermehrung der in die Zelle eingedrungenen Viren und bekämpfen ihre Verbreitung. Damit die Schmerzen und die Hautläsionen möglichst rasch abklingen, muss der Patient die Creme frühzeitig und regelmäßig alle zwei Stunden mindestens sechsmal täglich (Penciclovir) oder alle vier Stunden bis fünfmal täglich (Aciclovir) auftragen. In einer Studie konnte beispielsweise Penciclovir die Schmerzdauer um 28 Prozent verkürzen.

Weil nach jedem Ausbruch Viren im Körper verbleiben, gilt Lippenherpes derzeit als nicht heilbar. Umso wichtiger ist es daher, Ausbrüche zu verhindern. Vorbeugend wirken ausreichend Schlaf, eine gesunde und ausgewogene Ernährung und Sport. /

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