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Green Avantgarde

Ökologische Mode und Naturkosmetik

21.04.2011  14:56 Uhr

Von Annette Behr, Berlin / Seit einigen Jahren erobern Bioprodukte und Naturkosmetik einen immer größeren Marktanteil. Nun haben sich junge Designer des Themas »Grüne Mode« angenommen. Ihre Modelle präsentieren sich in einem neuen avantgardistischen Stil. Sandalen- und Sackleinenimage sind passé.

Im Rahmen der etablierten Berliner Modewoche »Fashionweek« 2011 finden die öffentlichen Shows mit ökologisch und sozial verträglicher Mode in dem ehemaligen Premierenkino Kosmos statt. Nicht für ein erlesenes, finanzkräftiges Publikum, sondern für jedermann beziehungsweise jede Frau.

Die Naturkosmetik-Firma Lavera unterstützt diese Veranstaltung als Hauptsponsor mit dem Showfloor und jungen, aufstrebenden Designern. Die Models, neben »Einheimischen«, auch Top-Models wie Sara Nuru, werden dazu ausschließlich mit der dekorativen Kosmetik des Unternehmens aus Wennigsen/Hannover gepflegt, gestylt und in Szene gesetzt. Der »Showfloor Berlin« will perfekte Modeschauen und besonders hochwertige Mode miteinander verbinden. Dank der Unterstützung durch den Sponsor erhalten junge Designer mit ihren ökologischen Modelabels die Chance ihre Kreationen nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland zu präsentieren: Erstmalig wird es in dieser Saison einen Showtag aus einem sogenannten Partnerland, in diesem Jahr ist es Südafrika, geben. Neben afrikanischen Designern werden wieder Modeschaffende aus Berlin wie die Haute Couture Designerinnen Nanna Kuckuck und Julia Starp tragbare sowie extravagante Kreationen zeigen.

Unter dem Markenzeichen »Green Avantgarde« hat die Kleidung den Sprung von den Straßen Berlins auf den Laufsteg geschafft. Die Hauptstadt genießt in den vergangenen Jahren das ständig wachsende Interesse der Besucher aus aller Welt. Als Modestadt zum Anfassen und Mitmachen will Berlin Zeichen setzen ohne die Arroganz und Unnahbarkeit anderer Modemetropolen. Was aber bedeutet grüne Mode, beziehungsweise welche Eigenschaften zeichnen die Green Avantgarde aus?

Grüne Mode

Wer versucht hat nachzuvollziehen, woher Nahrungsmittel stammen und wie sie be- beziehungsweise verarbeitet werden, ahnt, wie schwierig es sein muss, nachhaltig anspruchsvolle und attraktive Mode zu produzieren. Bei der Herstellung der Kleidungsstücke legen die Designer der Green Avantgarde Wert auf ökologisch korrekte Bedingungen wie die Einhaltung der Fair Trade-Richtlinien, den umweltgerechten Anbau der Ausgangsmaterialien und auf die Förderung lokaler Projekte in den Anbaugebieten. »Die Avantgarde heute muss in jeder Hinsicht und in allen Branchen »grün« sein, um Vorreiter sein zu können«, meinen die Veranstalter. Dabei impliziert »grüne« Mode beispielsweise auch den Verzicht auf lange Transportwege der Waren, den Willen zum fairen Handel und die Verbannung von Giftstoffen aus den Herstellungsprozessen.

»Die meisten Menschen zwängen sich gerne in coole Jeans, deren »Waschungen« das Leben tausender Arbeiter ruiniert, ohne einen Gedanken an die Produktionsbedingungen zu verschwenden«, bemerkt Dr. Karl von der Ahé von der Event Agentur Catwalk Enterprises kritisch. Die Agentur ist Mitveranstalter der Laufstegpräsentationen. Die Vertreter der Avantgarde wollen aber auch provozieren, aufrütteln, Zeichen setzen und last but not least erfolgreich sein. Diesem Ziel kommen sie von Jahr zu Jahr näher: »Das Interesse an unserem Laufsteg zeigt, dass ein Umdenken stattgefunden hat, und das Thema Nachhaltigkeit in der Textilproduktion weiterhin auf dem Vormarsch ist«, so von der Ahé.

Haltung zeigen

Auf dem Lavera Showfloor sollen perfekte Modeschauen mit ökologisch verantwortbarer und wertvoller Mode verknüpft werden. Zur Inszenierung gehört selbstverständlich das entsprechende Hair-Styling und ein tolles Make-up. Dabei bilden Hautpflege und Make Up eine untrennbare Einheit. Mit den zahlreichen Produkten der Pflegelinien für unterschiedliche Hauttypen und den dekorativen Farben werden die Models in Szene gesetzt. Sanfte Farbtöne unterstreichen die natürliche Ausstrahlung der Frauen und Männer. Strahlend schön flanieren die Modells über den Laufsteg. Als Hersteller von zertifizierter Naturkosmetik unterstützt Lavera junge, innovative Öko-Fashion-Labels. Natürlichkeit liegt im Trend, weiß auch die Unternehmensführung. Dabei schließen sich Grüne Mode, Haute Couture und Natürlichkeit nicht aus. »Diese Mode ist so facettenreich wie die Frauen, die sie tragen«, sagt die Lavera Pressesprecherin Sabine Kästner. »Wir wollen zeigen, wie professionell und schön unser Natur-Make-up ist«, meint sie lächelnd und ergänzt, dass sich jeder Style der Designer mit den entsprechenden Naturkosmetik-Produkten umsetzen lässt. Sowohl die Mode als auch die Kosmetik müssen in erster Linie Frauen überzeugen. Schön, gut und verträglich sollen sie sein. Dabei legen kritische Verbraucherinnen zunehmend Wert auf natürliche Inhaltsstoffe und Materialien. Sie möchten wissen, womit sie sich umgeben und pflegen. Diesem Prinzip hat sich die Naturkosmetikfirma seit Bestehen des Unternehmens im Jahr 1987 verpflichtet.

Natürliche Wirkstoffe

Firmengründer Thomas Haase sieht seinen Beruf als Berufung. Einst Neurodermitiker interessierte und beschäftigte er sich intensiv mit dem Thema Naturkosmetik. Aus Olivenöl, Woll- und Bienenwachs entstand sein erster Lippenpflegestift. Aus selbst angebauten Pflanzen mischte er neue Rezepturen, überzeugt davon, dass Naturprodukte genauso wirksam sind wie chemische Substanzen, aber schonender pflegen. »Die Erkenntnisse, die ich an meiner eigenen Haut gespürt hatte, zeigten deutlich, dass die Natur über wahre Kräfte verfügt«, meint Haase. Daher gab er seinem Unternehmen den Namen Lavera (lateinisch = die Wahre). Die Bezeichnung ist Philosophie und Verpflichtung gleichermaßen. Der Hersteller von Naturkosmetik verzichtet auf synthetische Zusätze, künstliche Düfte und Tierversuche. Seit 24 Jahren arbeitet die Firma mit über 300 »Bio«-Inhaltsstoffen und stellt rund 200 Naturwirkstoffe selbst her. Zart gepflegte Haut im Einklang mit Natur und Mensch ist das Ziel. »Die Natur und ihr Facettenreichtum, der in Jahr-Millionen entstanden ist, haben ihren Sinn. Die Folgen künstlicher Eingriffe in das Erbgut von Pflanzen und somit in das natürliche Ökosystem sind nicht abzusehen«, so die Firmenphilosophie.

Up to date

Noch in jüngster Vergangenheit dachten die meisten Menschen bei ökologischen Waren eher an das plumpe Image von Sackleinen und muffigen Kräutern, als an nachhaltig produzierte feine Baumwolle oder zarte Blütendüfte. Die neue Eco Fashion spielt mit leichten, kostbaren Stoffen, klassischen Formen sowie verspielten Designs. Fair, trendy und trotzdem sexy soll sie sein! Ein hoher Anspruch. Die »grünen« Kollektionen liefern den Beweis, dass es möglich ist, junge, freche Mode zu produzieren und dabei ökologischen Ansprüchen gerecht zu werden. Mit scheinbarer Leichtigkeit geht die modische Avantgarde dabei eine Liaison mit der Ökologie ein. Eine Verbindung die bereichert und sich festigt. Neue Trends werden aufgenommen, getestet und umgesetzt. Diese grüne, nachhaltige Linie lebt aber auch von ständigem Wechsel und der Veränderung. Sicher halten sie zukünftig weitere avantgardistische Überraschungen bereit. /

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