PTA-Forum online Avoxa
instagram facebook
Nystatin

Lokal gegen Pilzbefall

Datum 25.03.2014  11:48 Uhr

Von Verena Arzbach / Weißlich-gelbe Flecken im Mundraum können Zeichen eines Pilzbefalls sein. Dieser muss rechtzeitig behandelt werden, damit sich der Erreger nicht weiter ausbreitet. Mit einer lokalen antimykotischen Behandlung gelingt das meist schnell.

In vielen Fällen löst Candida albicans Pilz­erkankungen in der Mundhöhle aus. Dieser Keim ist auch Bestandteil der natürlichen Mundflora. Bei Störungen dieser Flora, beispielsweise durch eine Antibiotikatherapie, kann sich der Pilz stark vermehren. Das äußert sich häufig als weiß-gelbliche Beläge auf Zunge oder Mundschleimhaut, sogenanntem Mundsoor.

Instabile Mundflora

Vor allem Babys und Kleinkinder sind oft betroffen, da ihre Mundflora noch nicht stabil ist. Auch Senioren, Diabe­tiker und Menschen mit geschwächtem Immunsystem leiden häufig unter Mundsoor. Vorsicht: Bei Immungeschwächten ist Mundsoor keine Bagatelle, denn bei ihnen kann der Pilz bis in den Verdauungstrakt und die Lunge vordringen und sich so zu einer ernsten Bedrohung ausweiten. Asthmatiker kennen das Problem als Nebenwirkung bei der Anwendung Glucocorticoid-haltiger Inhalationssprays. Sie sollten daher nach dem Inhalieren eine Kleinigkeit essen oder den Mund ausspülen.

Schildert ein Kunde in der Apotheke Symptome, die auf Mundsoor hinweisen, sollten PTA und Apotheker ihm einen Arztbesuch zur genauen Diagnose nahe legen. Liegt keine Immunschwäche oder Begleiterkrankung vor, kann der Betroffene die Beläge selbst behandeln. Zur lokalen Therapie des Mundsoor eignen sich zum Beispiel die Wirkstoffe Miconazol, Amphotericin B und Nystatin, die unter anderem als Mundgel, Lutschtabletten oder Suspensionen erhältlich sind.

Das Antimykotikum Nystatin wirkt fungistatisch, das heißt, es hemmt das Wachstum und die Vermehrung von Pilzen. Die Substanz bindet an Sterole, Bestandteile der Zytoplasmamembran von Pilzzellen. Dadurch wird die Membran durchlässiger, die Zellen verlieren wichtige Ionen und Aminosäuren und zerfallen schließlich.

Hinweise für die Beratung

Bei Mundsoor eignet sich eine Nystatin-Suspension. In der Beratung sollten PTA oder Apotheker den Patienten darauf hinweisen, dass er die Suspension nach dem Essen einnehmen muss. Beläge im Mund sollte er vor der Behandlung mit einem Wattestäbchen abwischen und danach die Suspension mit einer Pipette in den Mund träufeln. Die Flüssigkeit sollte anschließend möglichst lange im Mund bleiben, bevor der Patient sie herunterschluckt. PTA und Apotheker sollten den Patienten zudem darauf hinweisen, dass er die Behandlung noch zwei bis drei Tage fortsetzt, nachdem die Beläge verschwunden sind. Hat ein Arzt die Nystatin-Suspension gegen eine Hefeinfektion im Magen-Darm-Trakt verordnet, muss der Patient das Arzneimittel vor den Mahlzeiten anwenden und in der Regel die Behandlung etwa zwei Wochen fortsetzen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Dosierung: Säuglinge und Kleinkinder: viermal täglich 50 000 bis 100 000 I.E.; Kinder und Erwachsene: viermal täglich 50 000 bis 150 000 I.E.
  • Suspension vor Gebrauch schütteln
  • Soorbeläge vor der Anwendung abtupfen
  • Bei Mundsoor nach dem Essen anwenden
  • Suspension möglichst lange im Mund lassen

Keine Resorption

Nystatin wird in therapeutischer Dosis praktisch nicht über die Haut und Schleimhäute resorbiert. Systemische Wirkungen sind daher bei Einnahme der Suspension sehr unwahrscheinlich. So gilt die lokale Anwendung einer Nystatin-Suspension auch bei Schwangeren und Stillenden als sicher. Tierexperimentelle Studien ergaben keine toxischen Wirkungen auf das Ungeborene. Der Wirkstoff passiert die Plazenta nicht, auch ein Übertritt in die Muttermilch ist nicht zu erwarten.

Nystatin zeigt bei lokaler Anwendung kaum Nebenwirkungen. In sehr seltenen Fällen sind allergische Reaktionen möglich. Bei hoher Dosierung wurden außerdem gelegentlich gastrointestinale Beschwerden wie Appetitlosigkeit, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen beobachtet. /

E-Mail-Adresse der Verfasserin
v.arzbach(at)govi.de

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz