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OTC-Beratungscheck

Koffein

05.03.2018  15:45 Uhr

Kontraindikationen, Neben- und Wechselwirkungen: OTC-Arznei­mittel sind nicht weniger beratungsintensiv als verschreibungs­pflichtige. In der Serie »OTC-Be­ratungscheck« fasst PTA-Forum die wichtigsten Hinweise zu einem ausgewählten OTC-Präparat für die Beratung übersichtlich zusammen. Dieses Mal: Koffein.

Arzneistoffgruppe

Psychostimulanz

Präparate

Monopräparate

Zum Beispiel Coffeinum N 0,2 g oder Percoffedrinol® N, Peyona® 20 mg/ml

Kombinationspräparate

Zum Beispiel Thomapyrin® Classic Schmerztabletten, Aspirin® Coffein oder Grippostad® C Hartkapseln


Indikation

  • zur kurzfristigen Beseitigung von Ermüdungserscheinungen,
  • zur Behandlung der primären Apnoe bei Frühgeborenen,
  • zur Wirkverstärkung von Acetyl­salicylsäure und Paracetamol (Faktor 1,3–1,7).

Dosierung/Anwendung

Monopräparate bei Ermüdungs­erscheinungen

Einnahme mit viel Flüssigkeit; für einen schnellen Wirkungs­- ­eintritt vor dem Essen einnehmen.

Einzeldosis: 100 - 200 mg, bei Bedarf wiederholen. Innerhalb von 24 Stunden nicht mehr als 400 mg.

Monopräparate bei primärer Apnoe

Zur Infusion oder zum Einnehmen.

Initialdosis: 20 mg/kg Körper­gewicht

Erhaltungsdosis: 5 mg/kg Körper­gewicht

Kombinationspräparate

Kombinationspräparate enthalten zwischen 25 bis 65 mg Koffein pro Einzeldosis. Die Dosierung dieser Arzneimittel richtet sich nach den enthaltenen Analgetika.


Kontraindikationen/Warnhinweise

Keine langandauernde, hoch­­dosierte Einnahme: Gefahr von Coffeinismus-Symptomen (siehe Nebenwirkungen)

Maximale Dosierung bis circa 100 mg oder Einnahme unter ärztlicher Aufsicht bei:

  • Herzarrhythmien, wie Sinustachykardien oder Extra­systolen – Gefahr der Verstärkung
  • Leberzirrhose: Gefahr der Coffein-Akkumulation
  • Schilddrüsenüberfunktion: Gefahr der Verstärkung der Coffein-Nebenwirkung
  • Angstsyndromen: Gefahr der Verstärkung

Nebenwirkungen

  • Tachykardie
  • Schlaflosigkeit und innere Unruhe
  • Reizbarkeit, Kopfschmerzen und Verstärkung des physiologischen Tremors
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
  • Längerer Gebrauch: Toleranz­entwicklung
  • Abruptes Absetzen nach längerem Gebrauch höherer Dosen: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskelschmerzen, Nervosität, vegetative Symptome

Wechselwirkungen

  • Wirkminderung von sedierenden Substanzen (zum Beispiel Barbi­turate oder Antihistaminika)
  • Wirkverstärkung von tachykarden Substanzen (zum Beispiel Sympathomimetika, Tyroxin)
  • Verminderter Koffein-Abbau durch orale Kontrazeptiva, Cimetidin und Disulfiran
  • Beschleunigter Koffein-Abbau durch Barbiturate und Rauchen
  • Koffein verringert die Theophyllin-Ausscheidung
  • Gyrasehemmer vom Chinoloncarbonsäure-Typ verzögern die Elimination von Koffein und dem Abbauprodukt Paraxanthin
  • Koffein erhöht die Abhängigkeit von Substanzen vom Ephedrin- Typ (wie Pseudoephedrin)
  • Es ist nicht bewiesen, dass Koffein das Abhängigkeitspotenzial von Analgetika erhöht

Schwangerschaft/Stillzeit

Koffein passiert die Placenta. Sehr hohe Dosen waren in Tierexperimenten reproduktions­toxisch. In therapeutischer Kon­zentration oder auch bei Kaffee­genuss ist kein erhöhtes Risiko zu erwarten. Koffein geht in die Muttermilch über und kann das Befinden des Säuglings beein­flussen. Bei längerer Koffein-anwendung oder Einnahme hoher Dosen sollte abgestillt werden.

Hinweis: Der Beratungscheck zeigt eine Auswahl an Arzneimittel­informationen. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit. Weiter­­führende Informationen finden Sie unter anderem in den entsprechenden Fachinformationen, der Roten Liste sowie auf www.embryotox.de.

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