»Lebenstagebuch« gewinnt Aspirin-Sozialpreis 2012 |
25.05.2012 16:55 Uhr |
Von Verena Arzbach, Berlin / Ein Berliner Projekt, das Online-Schreibtherapien für im Zweiten Weltkrieg traumatisierte Menschen anbietet, hat den diesjähriges Aspirin-Sozialpreis gewonnen. Die Bayer Cares Foundation vergab die mit 15 000 Euro dotierte Auszeichnung bereits zum dritten Mal. Insgesamt hatten sich in diesem Jahr bundesweit 107 Sozialprojekte beworben.
Das 2008 gegründete Projekt »Lebenstagebuch« ist weltweit einmalig. Das Onlineangebot des Berliner »Behandlungszentrums für Folteropfer e.V.« hilft Menschen, die den Zweiten Weltkrieg als Kinder erlebten, bei der schriftlichen Aufarbeitung traumatischer Erlebnisse.
In der sechswöchigen Internettherapie arbeiten die Betroffenen mithilfe von Therapeuten ihre Erfahrungen auf. Nach Angaben der Organisation waren circa ein Viertel der Deutschen über 65 in ihrer Kindheit mit Verlust und Tod konfrontiert. Etwa 30 Prozent der Betroffenen litten noch heute unter Depressionen oder Angststörungen, so der Verein.
Den mit 10000 Euro dotierten zweiten Platz belegte die »MUT Gesellschaft für Gesundheit«, ebenfalls aus Berlin. Ärzte, Zahnärzte und Sozialarbeiter bieten hier kostenlose und anonyme medizinische Hilfe für Obdachlose an. Platz drei und damit 5000 Euro gingen an das Projekt »REBOUND-Meine Entscheidung« aus Heidelberg, das sich in der Suchtprävention von Jugendlichen engagiert. Ebenfalls 5000 Euro erhielt der Gewinner des Publikumspreises, das Ronald McDonald Haus in Berlin-Wedding. Die Einrichtung bietet Eltern schwerkranker Kinder vorübergehend ein Zuhause, um sie während der stationären Therapie fern der Heimat zu unterstützen. /
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