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Vorzeitige Wechseljahre

Wenn die Menopause zu früh beginnt

22.04.2014  16:02 Uhr

Von Verena Arzbach / Karriere und später Kinderwunsch: Viele Frauen verschieben die Familienplanung auf Mitte bis Ende 30. Doch in seltenen Fällen kommen sie schon in diesem Alter in die Wechseljahre. Die Ursache des frühen Klimakteriums ist unklar, auch vorhersagen lässt sich der Beginn der Wechseljahre nicht.

Durchschnittlich sind Frauen bei der Menopause, der letzten Regelblutung, etwa 50 Jahre alt. Bei einigen Frauen stoppt die Regelblutung auch schon im Alter von 45 oder früher, andere erleben die Menopause erst mit Mitte 50. Tritt die Menopause bereits vor dem 40. Lebensjahr auf, sprechen Experten von vorzeitigen Wechseljahren. Schätzungen zufolge ist rund 1 Prozent der Frauen betroffen. Warum der Zeitpunkt bei einigen Frauen so früh liegt, ist nicht genau geklärt. Eine Rolle spielen wohl die Gene: Erlebte die Mutter die Wechseljahre früher als üblich, ist dies auch bei der Tochter wahrscheinlich.

Die Menopause markiert den Übergang in eine neue Lebensphase, denn ab diesem Zeitpunkt ist die Frau nicht mehr fruchtbar. Bereits in den Jahren davor findet eine hormonelle Umstellung statt. Diese Übergangsphase wird – ebenso wie die Jahre nach der Menopause – als Klimakterium beziehungsweise als Wechseljahre bezeichnet. Mit dem Eintritt in die Wechseljahre verändert sich auch die Menge der weiblichen Geschlechtshormone Progesteron und Estrogen im Blut. Der Estrogenspiegel sinkt kontinuierlich, was meist die typischen Beschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Schlafstörungen verursacht. Besteht der Verdacht, dass eine Kundin in der Apotheke unter frühzeitigen Wechseljahresbeschwerden leidet, sollten PTA oder Apotheker zum Arztbesuch raten.

Hormone stellen sich um

Sinkt der Estrogenspiegel im Blut, versucht der Körper dem entgegenzuwirken. Er schüttet unter anderem verstärkt das follikelstimulierende Hormon (FSH) und das luteinisierende Hormon (LH) aus. FSH wird in der Hirnanhangdrüse gebildet und stimuliert noch einmal Reifung und Wachstum der Eizellen sowie die Bildung von Es­trogen. Langsam stellen die Eierstöcke aber ihre Aktivität ein und die Mens­truation bleibt aus.

Setzt dieser Prozess schon mit Mitte 30 ein, ist das für die Betroffenen meist ein Schock. Häufig teilt ein Arzt der Frau die Diagnose mit, den sie aufgesucht hat, um abzuklären, warum sie trotz wiederholter Versuche nicht schwanger wird. Aufhalten lässt sich dieser biologische Prozess jedoch nicht. Zwar kann eine Frau in den Wechseljahren noch schwanger werden, die Menopause markiert jedoch den endgültigen Schlusspunkt: Nun sind die Eizellen verbraucht. Viele Frauen belastet dies psychisch sehr, müssen sie doch zum Beispiel den Kinderwunsch endgültig begraben. In diesem Fall sollten sich die Frauen nicht scheuen, Hilfe zu suchen, beispielsweise bei einem Psychotherapeuten.

Keine Vorhersage

Leider ist es nicht möglich, den Zeitpunkt der Menopause vorherzusagen. Frauen bemerken das Einsetzen der Wechseljahre häufig zuerst an Zyklus-Unregelmäßigkeiten oder an den typischen Wechseljahresbeschwerden. Der Gynäkologe kann anhand eines Bluttests prüfen, ob die Wechseljahre begonnen haben. Dazu ermittelt er die Konzentration der Hormone Estrogen, FSH und des Anti-Müller-Hormons (AMH) im Blut. In den Wechseljahren sind die Estrogen- und AMH-Konzentrationen erniedrigt, FSH ist hingegen erhöht.

Neu auf dem Markt ist auch ein Test, mit dem die Frau selbst die FSH-Konzentration im Urin bestimmen kann. Der Test ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und liefert beispielsweise bei klimakterischen Beschwerden erste Anhaltspunkte, ob die Wechseljahre bereits eingesetzt haben.

Moderate Wechseljahresbeschwerden lassen sich in der Regel gut mit Phytopharmaka lindern, die Extrakte aus Traubensilberkerze, Mönchspfeffer, Rotklee oder sibirischem Rhabarber enthalten. Auch regelmäßige körper­liche Aktivität oder Entspannungstechniken helfen den Frauen. Zwar wird die Hormonersatztherapie aufgrund einiger Risiken heute eher zurückhaltend eingesetzt, bei vorzeitigen Wechseljahren empfehlen Ärzte den Frauen jedoch in der Regel diese Therapie. Denn durch den Abfall des Estrogenspiegels steigt das Risiko für Osteoporose sowie für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Frauen, die ihre Menopause mit 50 erleben, sind oft noch durch einen Hormonvorrat bis zum Lebensende vor diesen Folgen geschützt. Bei jüngeren Frauen hingegen sind zum Beispiel Knochenschäden sehr wahrscheinlich. /

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