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Übergewicht bei Tieren

Der Speck muss weg

10.03.2015  11:14 Uhr

Von Verena Arzbach / Die Deutschen sind zu dick. Mittlerweile ist mehr als die Hälfte der Erwachsenen übergewichtig. Diese Entwicklung macht auch bei den Haustieren nicht halt: Unter­suchungen zufolge bringen etwa 50 Prozent aller Hunde und Katzen in Deutschland zu viel auf die Waage. Dann heißt es: Futter­menge reduzieren und dem Tier mehr Bewegung verschaffen.

Übergewicht entsteht – das ist kein Geheimnis –, wenn die über die Nahrung aufgenommene Energie den Bedarf überschreitet. Dieser Überschuss wird in Form von Fett gespeichert. Übergewicht und Adipositas können die Gesundheit des Haustiers stark beeinträchtigen: Die Tiere haben eine kürzere Lebenserwartung und oftmals ein geschwächtes Immunsystem. Auch steigt das Risiko für Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettstoffwechselstörun­gen und Gelenkerkrankungen.

Die Gründe, warum so viele Tiere zu viel wiegen, sind vielfältig. »Meist ist es nicht das falsche Futter. Häufig geben die Halter zwar geeignetes Futter, aber zu viel davon«, erklärt Tierärztin Astrid Behr vom Bundesverband praktizierender Tierärzte. Ein großes Problem sei, dass viele Halter ihren Hund oder ihre Katze zwischendurch mit Leckerlis belohnen oder ihnen Reste vom Tisch anbieten. »Dazu kommt, dass sich viele Tiere zu wenig bewegen«, so Behr weiter. Viele Besitzer gehen nicht lange oder häufig genug mit dem Hund spazieren oder fordern die Hauskatze zu wenig.

»Übergewichtige Tiere werden träge und bewegen sich in der Folge noch weniger«, erklärt die Tierärztin. So könne sich ein regelrechter Teufelskreis entwickeln. Weniger Bewegung, ein geringerer Kalorienverbrauch, aber die gleiche Futtermenge, und das Gewicht steigt immer weiter. Daneben können auch Erkrankungen, bei Hunden zum Beispiel eine Schilddrüsenunterfunktion, oder bestimmte Arzneimittel eine Gewichtszunahme beim Tier begünstigen. Auch gibt es genetische Unterschiede: Einige Rassen, zum Beispiel Beagle, Cocker Spaniel oder Golden Retriever, neigen zu Übergewicht. Auch nach einer Kastration ist das Risiko höher, an Gewicht zuzulegen, vor allem bei kastrierten Hündinnen. Der Einfluss appetit- und stoffwechselregulierender Geschlechtshormone fällt weg, der Appetit steigt, der Energiebedarf ist jedoch vermindert.

Bei einigen Hunderassen ist auf den ersten Blick gar nicht so leicht zu erkennen, ob der Hund zu viel auf den Rippen hat, zum Beispiel bei Langhaarhunden mit dicker Unterwolle. »Bei Normalgewicht sollten die Rippen auch bei dickem Fell mit leichtem Druck gut zu ertasten sein«, sagt Behr. Schaut man von oben auf den Hund herunter, sollte noch eine Taille zu erkennen sein. »Katzen bekommen häufig dicke Backen, der Schwanzansatz wird fleischig und dick, bei manchen kann der Bauch herunterhängen.« Auch sogenannte Wammen, von der Kehle bis zur Brust herabhängende Hautfalten mit Fettgewebe, bilden sich mitunter am Hals. Wer sich unsicher ist, ob sein Hund oder seine Katze zu dick ist, der sollte seinen Tierarzt um Rat fragen, rät Behr.

Sinnvoll füttern

Katzen werden häufig ad libitum gefüttert, das heißt, Futter steht ihnen den ganzen Tag frei zur Verfügung, und sie können sich nach Belieben bedienen. Zwar entspricht diese Art der Fütterung der Natur der Katzen, die in freier Wildbahn im Laufe des Tages mehrere Mäuse und Kleintiere erbeuten und fressen. Bei Katzen, die dazu neigen, zu viel zu fressen, sollte die Futtermenge jedoch besser rationiert werden, so Behr. »Der Halter sollte drei bis vier Mal am Tag eine feste Futtermenge anbieten.« Auch bei Freigänger-Katzen, die sich viel draußen aufhalten, ist es oft schwierig, die Futtermenge genau zu kontrollieren. Für Hunde eignet sich die Ad-libitum-Fütterung hingegen nicht; für sie sollte nicht permanent ein gefüllter Futternapf zur Verfügung stehen. Ausgewachsene Hunde sollten zweimal täglich morgens und abends zu festen Zeiten gefüttert werden. Leckerlis und Tischreste sollten in der Zeit dazwischen möglichst vermieden werden.

Die »Therapie« des Übergewichts ist in der Theorie eigentlich ganz einfach: weniger Kalorien und mehr Bewegung. Bei leichtem Übergewicht könne der Halter die Futtermenge leicht reduzieren, rät Behr. Bei größeren Hunden kann es zum Beispiel sinnvoll sein, etwa eine Handvoll Futter pro Portion wegfallen zu lassen oder das Futter zu strecken. Dafür können beispielsweise faserreiche, stärkearme Gemüsesorten beigemischt werden, etwa Karotten oder Spinat. So bleibt das Futtervolumen gleich, hat aber eine geringere Energiedichte.

Keinesfalls sollte der Halter eigenmächtig eine Nulldiät mit dem Tier durchführen, warnt Tierärztin Behr. »In diesem Fall würde das Fett viel zu schnell abgebaut und die Leber mit Fett überflutet.« Es kann eine Fettleber entstehen, schlimmstenfalls droht Leberversagen. Ist das Tier stärker übergewichtig, sollte der Halter gemeinsam mit dem Tierarzt einen Diätplan erstellen. Die Futtermenge sollte dabei individuell festgelegt und die Energie- und Kalorienzufuhr angemessen reduziert werden. Ganz wichtig: Der Halter sollte immer für genügend Bewegung sorgen. Besondere Vorsicht ist bei chronisch kranken Tieren geboten. Hier sollte der Halter eine Diät auf jeden Fall im Vorfeld mit dem Tierarzt besprechen. /

Anzeichen von Übergewicht bei Hund und Katze

  • Rippen sind nicht oder nur schwer zu ertasten
  • Keine Taille erkennbar
  • Bauch hängt
  • Schwerfälligkeit
  • Schwierigkeiten beim Laufen
  • Kurzatmigkeit
  • Lange Schlafzeiten
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