PTA-Forum online
Cannabis

Die Biologie unter der Lupe

18.03.2016  13:06 Uhr

Von Elke Wolf / Es gibt die unterschiedlichsten Cannabis- Züchtungen auf dem Markt. Doch was ist Cannabis überhaupt? Professor Dr. Theo Dingermann, Seniorprofessor an der Universität Frankfurt, warf auf einer Fortbildungsveranstaltung in Gießen einen Blick ins Biologiebuch.

Hanf ist eine Pflanzengattung in der Familie der Hanfgewächse, von der es drei verschiedene Arten gibt: Cannabis sativa, Cannabis indica und Cannabis ruderalis. Auf diese drei Arten lässt sich jede erhältliche Mischung oder Kreuzung zurückführen.

Am bekanntesten ist Cannabis ­sativa, zu erkennen an seinen langen, schmal gezackten Blättern. Im Freien wachsen die Pflanzen bis zu 7 Meter hoch. Mit 8 bis 15 Wochen hat Cannabis sativa eine längere Reifezeit als Cannabis indica. Ursprünglich kommt die ­Sativa-Art aus dem asiatischen Raum, ist aber mittlerweile auf der ganzen Welt heimisch.

»Das High, das solche Sorten erzeugen, wird meist als psychedelisch, verträumt und kreativitäts­fördernd beschrieben. Der Effekt ist sowohl geistig als auch körperlich spürbar«, informierte Dingermann. Diese Sorten werden bevorzugt zur Behandlung von Übelkeit und Brechreiz (zum Beispiel verursacht durch eine Chemotherapie oder durch HIV/Aids-Medikamente), Appetitlosigkeit, Migräne, Depression, chronischen Schmerzen und verwandten Symptomen eingesetzt.

Indica-Pflanzen haben kompakte, kurze Äste und breite, kurze, dunkelgrüne bis lilafarbene Blätter. Diese sind von dichtem, schwerem und in die Breite gehendem Wuchs. Cannabis ­indica reift schneller als Cannabis sativa und blüht sechs bis neun Wochen. Cannabis indica hat sich in Zentralasien entwickelt.

Das High dieser Sorte beschrieb ­Dingermann als schwer und stark. Es wirke in der Regel wie ein Beruhigungsmittel. »Diese Empfindung ist vor allem körperlicher Natur und wirkt entspannend, da die Muskelspannung vermindert wird. Indicas werden bevorzugt zur Behandlung von Muskelspasmen und Tremor-Symptomen (die zum Beispiel bei Multiple Sklerose und Parkinson auftreten) sowie bei chronischen Schmerzen, Schlaflosigkeit oder Ängsten eingesetzt.

Die dritte Cannabis-Art im Bunde ist Cannabis ruderalis, eine kleinwüchsige, struppige Pflanze, die nur äußerst wenig THC enthält. Cannabis ruderalis ist eine wilde oder verwilderte Art. Sie blüht früher als ihre Schwesterarten Cannabis indica und Cannabis sativa, und zwar bereits wenige Wochen nach der Keimung.

Die für die frühe Blüte verantwortlichen Gene haben Züchter bei den früh blühenden Varietäten der anderen Arten eingebracht, informierte Dingermann. Ihre Eigenschaft, automatisch in die Blüte zu gehen, mache sie zur Grundlage für die Züchtung sogenannter »Automatic«-Sorten.

Automatische Blüher

Der Anbau von Cannabis ist aufgrund seiner Wachstumsbedingungen nämlich nicht gerade ein Selbstläufer. Deshalb haben Züchter sogenannte automatisch blühende Samen geschaffen, indem sie in Indica- und ­Sativa-Pflanzen Cannabis ruderalis-Gene eingekreuzt haben. Diese automatisch blühenden Pflanzen beginnen unabhängig von dem komplizierten Licht-/Dunkel-Rhythmus nach einer dreiwöchigen Wachstumsphase mit der Blüte.

Cannabis ist eine einjährige, diözische, also getrenntgeschlechtig vorkommende Pflanze. Männliche und weibliche Blüten wachsen in der Regel auf unterschiedlichen Pflanzen. Das Problem dabei: Nur die weiblichen sind zu benutzen. In der Züchtung sorgt man deshalb dafür, dass die Samen ­feminisiert werden. Dazu werden die weiblichen Exemplare mit Gibberelinsäure oder Silbernitrat behandelt, was die Bildung männlicher Blüten induziert. Durch Selbstbestäubung werden von dieser Pflanze dann ausschließlich Samen produziert, die weibliche Chromosomensätze tragen. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.