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Neuer Arzneistoff

Antikörper gegen Schuppenflechte

13.03.2017  13:45 Uhr

Von Sven Siebenand / Konkurrenz belebt das Geschäft. Nachdem mit Secukinumab 2015 der erste gegen das Interleukin-17A gerichtete Antikörper auf den deutschen Markt kam, folgt im März 2017 ein zweiter. Auch Ixekizumab (Taltz® Injektionslösung in einer Fertigspritze/einem Fertigpen, Lilly) darf bei mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis bei Patienten zum Einsatz kommen, die für eine systemische Therapie infrage kommen.

Schuppenflechte ist eine chronische, immunvermittelte Erkrankung. Die Psoriasis verursacht Juckreiz, Schuppung sowie Schmerzen und kann die Lebensqualität der Patienten stark einschränken. Interleukin-17A spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung­ der Immunreaktion bei Schuppen­flechte. Ixekizumab bindet an Interleukin-17A, blockiert dessen Wirkung und reduziert so die Aktivität des Immunsystems. So lassen sich die Symptome der Erkrankung abmildern.

Das Dosierungsschema des neuen Biologikums ist einfach: Nach einer Initialdosis von zweimal 80 mg wird Ixekizumab in der Induktionsphase zwölf Wochen lang alle zwei Wochen in einer Dosierung von 80 mg subkutan verabreicht. Danach erhalten die Patienten in der Erhaltungsphase einmal alle vier Wochen 80 mg. Der IL-17A-Inhibitor wird per Fertigpen beziehungsweise Fertigspritze injiziert.

Die Spritzstellen sollten abgewechselt werden. Wenn möglich, sollten Hautbereiche, die von Psoriasis betroffen sind, nicht als Injektionsstelle benutzt werden. Nachdem die Patienten in die Anwendung eingewiesen wurden und sofern es der behandelnde Arzt für angebracht hält, können sie sich das Mittel auch selbst spritzen. PTA und Apotheker sollten bei der Abgabe­ des Medikaments darauf hinweisen, dass die Spritze nicht geschüttelt werden darf. Das Mittel wird im Kühlschrank aufbewahrt. Ungekühlt darf es bis zu fünf Tage bei einer maximalen Temperatur von 30 Grad Celsius gelagert werden. Der Arzt sollte einen Therapieabbruch in Erwägung ziehen, wenn sich der Krankheitszustand nach 16 bis 20 Behandlungswochen nicht verbessert hat.

Sehr häufige Nebenwirkungen des Antikörpers sind Reaktionen an der Injektionsstelle und Infektionen der oberen Atemwege. Falls eine schwere Überempfindlichkeitsreaktion auftritt, sollte die Verabreichung des Antikörpers sofort unterbrochen und eine geeignete Therapie begonnen werden. Das neue Medikament darf nicht Patienten verabreicht werden, die an klinisch relevanten aktiven Infektionen, etwa einer Tuberkulose, leiden. Patienten sollten einen Arzt kontaktieren, wenn der Verdacht und Symptome einer möglichen Infektion auftreten. Sollte sich bei einem Patien­ten eine schwerwiegende Infektion entwickeln, ist er engmaschig zu beobachten.­ Zudem­ sollte die Behandlung mit Ixekizumab­ bis zum Abklingen der Erkrankung unterbrochen werden. Taltz sollte ferner nicht gleichzeitig mit Lebendimpfstoffen angewendet werden.

Vorsicht bei Darmerkrankungen

In der Fachinformation wird zudem da­rauf hingewiesen, dass unter Ixekizumab Fälle einer Neuerkrankung oder einer Exazerbation von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa berichtet wurden. Bei der Verschreibung des Antikörpers an Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen ist daher Vorsicht geboten.

Sicherheitshalber sollte Ixekizumab nicht in der Schwangerschaft zum Einsatz kommen. Frauen im gebärfähigen Alter sollen während und für mindestens zehn Wochen nach der Behandlung eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. Bei stillenden Frauen ist zu entscheiden, ob die Behandlung mit Taltz unterbrochen wird oder ob auf das Stillen verzichtet wird. Dabei sind der Nutzen des Stillens für das Kind und der Nutzen der Therapie für die Frau zu berücksichtigen. /

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