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OTC-Beratungscheck

Dimenhydrinat

Datum 16.03.2018  14:34 Uhr

Kontraindikationen, Neben- und Wechselwirkungen: OTC-Arzneimittel sind nicht weniger beratungsintensiv als verschreibungspflichtige. In der Serie »OTC-Beratungscheck« fasst PTA-Forum die wichtigsten Hinweise zu einem ausgewählten OTC-Präparat für die Beratung übersichtlich zusammen. Dieses Mal: Dimen­hydrinat bei Übelkeit und Reisekrankheit.

Arzneistoffgruppe

Antiemetikum/Antivertiginosum aus der Gruppe der H1-Antihistaminika

Präparate

Zum Beispiel Reisefit Hennig® Tabletten, Superpep® Reise Kau­gummi-Dragees, Tabletten; Vomex A® Dragees, Retardkapseln, Sirup, Suppositorien

Indikation

Zur Prophylaxe und symptomatischen Therapie von Übelkeit und Erbrechen unterschiedlicher Genese, besonders von Kinetosen. Zur Vorbeugung und Behandlung von Reisekrankheit.

Dosierung/Anwendung

Oral:

  • Erwachsene und Jugendliche > 14 Jahre: 1 bis 4 x tgl. 50 bis 100 mg, maximal 400 mg pro Tag; Retard: 2 x tgl. 150 mg; Kaugummi: ab 12 Jahre 3 x 20 mg im Abstand von jeweils 1/2 Stunde, nicht mehr als 140 mg (7 Kaugummi-Dragees) pro Tag
  • Kinder und Jugendliche von 6 bis 14 Jahre: 1 bis 3 x tgl. 50 mg, maximal 150 mg pro Tag. Kaugummi: 2 x 20 mg im Abstand von jeweils 1/2 Stunde, maximal 80 mg (4 Kaugummi-Dragees) am Tag.

Dragees/Tabletten sollen unzerkaut und mit reichlich Flüssigkeit eingenommen werden. Die Kaugummi-Dragées jeweils 30 Minuten lang kräftig und gründlich kauen; danach kann die Kaumasse aus dem Mund entfernt werden. Versehentliches Verschlucken ist unbedenklich. Sirup, Suppositorien: Dosierung nach Gewicht, siehe Packungsbeilage/Fachinformation

Kontraindikationen/Warnhinweise

  • Bei Kindern exakt dosieren: Über­dosierung kann besonders bei Kindern­ unter 3 Jahren lebens­bedrohlich sein. Es dürfen nicht mehr als 5 mg/kg KG/24 Stunden gegeben werden.
  • Nicht bei akutem Asthma-Anfall, Engwinkelglaukom, Phäochromo­zytom, Porphyrie, Prostatahyper­plasie mit Restharnbildung, Krampf­­an­fällen (Epilepsie, Eklampsie).
  • Vorsicht bei eingeschränkter Leberfunktion, Herzrhythmusstörungen, Hypokaliämie, Hypomagnesiämie, Bradykardie, angeborenem langen QT-Syndrom, chronischen Atembeschwerden, Asthma

Nebenwirkungen

Sehr häufig, besonders zu Beginn der Behandlung: Somnolenz, Benommenheit, Schwindelgefühl, Muskel­schwäche.

Häufig anticholinerge Nebenwir k­ungen: Mundtrockenheit, Tachykardie, Gefühl einer verstopften Nase, Seh­störungen, Erhöhung des Augen­innendruckes und Miktionsstörungen; Magen-Darm-Beschwerden und Stimmungsschwankungen. Be­­sonders bei Kindern: paradoxe Re­aktionen wie Unruhe, Erregung, Schlaflosig­keit, Angstzustände oder Zittern.

Wechselwirkungen

  • zentral dämpfende Arzneimittel (Psychopharmaka, Hypnotika, Sedativa, Analgetika, Narkotika): gegenseitige Verstärkung der Wirkungen möglich
  • Stoffe mit anticholinergen Wirkungen, zum Beispiel Atropin, Biperiden oder trizyklische Antidepressiva: anticholinerge Wirkung von Dimenhydrinat kann verstärkt werden
  • Monoaminoxidase-Hemmer: lebensbedrohliche Darmlähmung, Harn­verhalt oder eine Er­­höhung des Augeninnen­druckes möglich
  • Arzneimittel, die ebenfalls das QT-Intervall verlängern (z. B. Antiarrhythmika, Antibiotika, Malaria-Mittel, Antihistaminika, Neuro­leptika) oder zu Hypo­kali­- ämie führen: keine gleichzeitige Anwendung
  • Butdrucksenkende Arzneimittel: verstärkte Müdigkeit, verstärkte hypotensive Wirkung möglich
  • Alkohol: kann Wirkung von Dimen­hydrinat in nicht vorher­sehbarer Weise verändern und verstärken, auch die Fahr­tüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, werden beeinträchtigt.

Schwangerschaft/Stillzeit

Es gibt zahlreiche Studien, die kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko zeigen. Antihistaminika der 1. und 2. Gene­ration sind als Gruppe sehr gut unter­sucht; zwei große Metaanalysen fanden keine er­höhten vorge­burtlichen Risiken. Eine vorübergehende Anwendung von Dimenhydrinat in der Schwangerschaft ist laut www.embryotox.de akzeptabel.

Im dritten Trimenon sollte Dimen­hydrinat aber nicht mehr einge­nommen werden, da es kontraktionsfördernd auf den Uterus wirken kann.Es liegen keine Fallberichte zur Verträglichkeit von Dimenhydrinat in der Stillzeit vor. Unerwünschte Wirkungen, wie erhöhte Irritabilität auf das gestillte Kind, sind nicht auszuschließen. Laut embryotox.de ist die Anwendung bei Übelkeit und Erbrechen für einige Tage akzeptabel.

Hinweis: Der Beratungscheck zeigt eine Auswahl an Arznei­mittel­informationen. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit. Weiter­­führende Informationen finden Sie unter anderem in den entsprechenden Fachinformationen, der Roten Liste sowie auf embryotox.de.

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