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Tag der Apotheke

Eltern schätzen Beratung

Datum 27.07.2009  21:56 Uhr

Tag der Beratung

Eltern schätzen Beratung 

von Ursula Sellerberg

Der Tag der Apotheke am 18. Juni 2009 stand ganz im Zeichen der Kindergesundheit. Unter dem Motto »Von klein auf in besten Händen« präsentierten die deutsche Apotheken interessierten Eltern Facetten ihres Leistungsspektrums. Einen Tag davor veröffentlichte die ABDA Auszüge aus einer repräsentativen Infas-Umfrage zum Thema Kinder und Arzneimittel. 

Die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände hatte beim Institut für angewandte Sozialwissenschaft Infas eine Umfrage in Auftrag gegeben. Bei dieser wurden 3200 Eltern zum Thema Kinder und Arzneimittel befragt. Die Ergebnisse der Umfrage stellte Friedemann Schmidt, Vizepräsident der ABDA, am 17. Juni bei einem Pressegespräch in Berlin zahlreichen Journalisten der Fach- und Tagespresse vor. 

Ein Umfrageergebnis: Die Eltern sind mit der Beratung in den Apotheken sehr zufrieden und geben ihnen die Spitzennote 1,8. Die gesamte Gesundheitsversorgung ihres Kindes bewerten die Eltern mit der Schulnote 2,0. Je kränker das Kind ist, desto schlechter schätzen die Eltern seine Gesundheitsversorgung ein. 

Ein weniger positives Ergebnis der Umfrage: 60 Prozent der Kinder erhielten in den vergangenen vier Wochen von ihren Eltern ein Medikament. Dieser auf den ersten Blick überraschend hohe Anteil lässt sich besser nachvollziehen, wenn man weiß, wie weit der Medikamenten-Begriff in der Umfrage gefasst war. Verbraucher grenzen Arzneimittel nur selten von Nahrungsergänzungs- oder Pflegemitteln ab, deshalb wurden auch Vitamine oder Einreibungen einbezogen. Dennoch: Die unkritische Verwendung von Medikamenten ist Anlass zur Sorge. PTA und Apotheker sollten Eltern deshalb über die Gefahren einer vorschnellen Gabe von Medikamenten informieren. 

Eltern handeln zu sorglos

Arzneimittel für Erwachsene sind nicht immer für Kinder geeignet, denn Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Ihre Organe sind noch nicht ausgereift. Viele Arzneistoffe wirken im kindlichen Körper anders, beispielsweise werden sie schlechter abgebaut. Beim Griff zur Tablette handeln viele Eltern zu sorglos. So erhält jedes zehnte Kind gegen mittelschwere Kopfschmerzen ASS in einer geringen Dosierung. Für Kinder eignen sich aber Paracetamol oder Ibuprofen besser. 

Etwa 40 Prozent der Medikamente kauften die Eltern in der Selbstmedikation, so die infas-Umfrage. Die Information der Eltern ist daher eine verantwortungs- und anspruchsvolle Aufgabe für das Apothekenteam. Doch auch bei Hausmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln sind PTA und Apotheker gefragt. So bereichern Hinweise auf ergänzende Hausmittel ein Beratungsgespräch, denn nur 16 Prozent der Eltern behandeln eine harmlose Erkrankung, zum Beispiel eine Erkältung, mit einem Hausmittel wie Wadenwickeln. Außerdem erfahren die Eltern so, dass nicht jede Krankheit gleich ein Medikament erfordert. Auch nicht jedes Kind braucht Nahrungsergänzungsmittel, etwa Vitamine. Hier sollten PTA oder Apotheker die Eltern auffordern, Werbebotschaften kritisch zu hinterfragen. 

Über das Beratungsgespräch hinaus schätzen viele Eltern die Dienstleistungen der Apotheken hoch ein. Zum Beispiel wurde für jedes dritte Kind schon einmal eine Rezeptur angefertigt. Eltern nutzen außerdem häufig den Apothekennotdienst, wenn ihr Kind krank ist, oder leihen sich Milchpumpen oder Babywaagen in der Apotheke aus. 

Off-Label-Use verbreitet

Wie häufig Kinder Medikamente außerhalb der Zulassung (engl. = Off-Label-Use) erhielten, das heißt Substanzen, die nur für Erwachsene zugelassen sind, berichtete Professor Dr. Wolfgang Rascher von der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. In der ambulanten Versorgung haben mehr als 13 Prozent der Medikamente, die Kindern erhalten, keine altersgerechte Zulassung. In Krankenhäusern sind es sogar 60 Prozent. Weil noch zu wenige Studien mit Kindern durchgeführt wurden, fehlen oft entsprechende Dosierungshinweise oder spezielle Darreichungsformen. Dieses Problem hat der Gesetzgeber erkannt: Eine EU-Verordnung aus dem Jahr 2007 schreibt vor, dass bei Neuzulassungen auch Daten aus Studien mit Kindern verpflichtend sind. 

Weitere Themen des Pressegesprächs waren die Selbstmedikation bei Kindern und das Projekt »Apotheke macht Schule«, das mehrere Apothekerkammern in Zusammenarbeit mit den Kultusministerien anbieten.

E-Mail-Adresse der Verfasserin:
u.sellerberg(at)abda.aponet.de

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