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Männerkosmetik

Der Markt boomt

Datum 22.06.2012  16:42 Uhr

Von Ute Koch / Die Zeit, in der sich die Männerwelt mit Rasierschaum und Aftershave begnügt hat, ist vorbei. Kosmetikserien für Männer sind längst zur Selbstverständlichkeit ­geworden. Und das nicht nur, weil das männliche Geschlecht ­andere Duftstoffe bevorzugt als das weibliche. Vielmehr wünscht der moderne Mann Herrenkosmetika, die die Besonderheiten ­seiner Haut berücksichtigt.

So ist es kein Wunder, dass mehr und mehr Männer zum Kauf ihrer Kosmetika die Apotheke ansteuern. Schließlich sind gerade apothekenexklusive Kosmetikserien dafür bekannt, auf die individuellen Ansprüche der verschiedenen Hauttypen spezialisiert zu sein. Was sich bei Frauenkosmetika schon seit Jahrzehnten bewährt hat, wird nunmehr auf die besonderen Bedürfnisse der Männerhaut übertragen. Daher nehmen Männerserien (zum Beispiel Vichy Homme, Avène, Olivenöl per Uomo) nicht ohne Grund immer mehr Platz im Apothekenregal ein.

Männerhaut ist bis zu 25 Prozent dicker als die der Frauen, außerdem fettiger, großporiger, straffer und fester. Sie produziert doppelt so viel Talg wie Frauenhaut, weil sie deutlich mehr dafür zuständige Drüsen aufweist. Ähnlich verhält es sich mit der Dichte der Schweißdrüsen und dem Umfang der Schweißproduktion. Selbst beim pH-Wert der Haut gibt es Unterschiede: Bei Männern liegt dieser zwischen 4,5 und 5,5 und bei Frauen zwischen 5 und 6. Die von Schweiß und Talg gebildete Hydro-Lipid-Schicht sorgt bei Männern wiederum für eine bessere Hydratisierung tieferer Hautschichten, was das allgemein straffere und festere Aussehen bewirkt. Nennenswert ist außerdem der hohe Kollagengehalt, der Männer rein optisch betrachtet später, aber auch anders altern lässt. Während die weibliche Haut schon im Alter von 25 Jahren zu altern beginnt, ist dies bei der männlichen erst ab dem 30. Lebensjahr der Fall. Dafür bekommen Männer tiefere, markantere Falten als Frauen, was an der voneinander abweichenden Hautdicke liegt. Und nicht zuletzt neigt die Männerhaut häufig zu Pickeln und Pusteln. Gründe hierfür gibt es viele: Die erhöhte Schweiß- und Talgsekretion sowie die typisch männliche Körperbehaarung schaffen bestimmten Bakterien ideale Lebensbedingungen. Dazu gehören auch solche, die teilweise eitrige Entzündungen auslösen. Häufig betrifft dies die Haarfollikel der stärker behaarten Männer.

Sensibel, fettig oder trocken

Die Hersteller hochwertiger Herrenkosmetika stimmen ihre Produkte in der Galenik und auch in ihren kosmetischen Wirkstoffen auf die Besonderheiten der Männerhaut ab. Das betrifft auch Mittel zur Hautreinigung und -pflege, die gezielt für den jeweiligen Hauttyp entwickelt wurden: beispielsweise für die fettige, zu Mitessern, Pickeln und Pusteln neigende Haut oder für die mit zunehmenden Lebensalter immer trockener und dünner werdende. So gibt es mittlerweile auch spezielle Anti-Aging-Produkte für Männer. Selbst hochempfindliche, zu Allergien neigende Haut ist kein alleiniges Problem der Frauen und daher ebenfalls Thema bei den Herren, vor allem auch, weil die tägliche Rasur eine geschädigte Hautbarriere immens belastet.

Der Rasierer entfernt nicht nur unerwünschte Haare, sondern gleichzeitig eine dünne Hautschicht – wenn auch nur äußerst oberflächlich. Dabei wird der natürliche Hydro-Lipid-Film gestört und die Haut trocknet aus. Vor diesem Hintergrund sollten Männer nur Rasiergele und -schäume verwenden, die die Haut nicht noch zusätzlich austrocknen und reizen. Hier eignen sich apothekenexklusive Produkte, deren Galenik ohne Alkohol, Parabene und andere kritische Hilfsstoffe auskommt. Dies trifft auch auf Aftershaves zu. Diese hautberuhigenden Produkte trägt der Mann nach der Rasur auf, um die von der Klinge geschädigte Hautbarriere zu regenerieren. Auch für den Problemfall, dass durch die ständige Rasur eingewachsene Barthaare unter der Haut weiterwachsen und sich die Stellen entzünden, gibt es spezielle Produkte, die einige Stunden vor der Rasur angewendet werden sollten.

Unkomplizierte Haarpflege

Viele Männer benutzen zum Haarewaschen der Einfachheit halber ihr Duschgel. Dagegen ist nichts einzuwenden, sofern das Produkt für Haut und Haare gleichermaßen gut geeignet ist. Doch mit der Haarlänge wachsen auch die Reinigungs- und Pflegeansprüche. Dann gelten die gleichen Regeln wie bei Frauen: Auf den Haartyp abgestimmte Shampoos, Kurpackungen und Pflegespülungen sorgen dafür, dass das Haar glänzt und geschmeidig aussieht. Männern, die unter Kopfschuppen leiden, sollten PTA oder Apotheker ein Antischuppen-Shampoo empfehlen. Allerdings ist bei dessen Auswahl zu beachten, ob die Schuppen trocken auf die Schulter rieseln oder fettig an der Kopfhaut kleben. Hilfe bei der Wahl leistet der Hauttyp: Eine trockene Haut ist eher mit trockenen Kopfschuppen verknüpft und eine fettige eher mit fettigen.

Grundsätzlich schwitzen Männer mehr als Frauen, trainierte Männer noch stärker und schneller als untrainierte. Dieses Phänomen erklären Wissenschaftler wie folgt: Zunächst gilt für Männer und Frauen gleichermaßen, dass durch Schweiß Verdunstungskälte auf der Haut entsteht, die den Körper vor Überwärmung schützt. Je mehr Übung der Körper bei diesem Kühlmechanismus hat, desto rascher und intensiver tut er das. Für den Geschlechterunterschied werden verschiedene Faktoren verantwortlich gemacht: Zum einen stimuliert das männliche Sexualhormon Testosteron die Schweißproduktion. Zum anderen enthält der männliche Körper mehr Wasser als der weibliche, also mehr Reserven für die Schweißsekretion. Der japanische Forscher Yoshimitsu Inoue begründet diesen Unterschied aus der Evolutionsgeschichte: Zu den ursprünglichen Hauptaufgaben der Männer gehörte die Jagd, auf der sie sich durch Schwitzen kühl und fit gehalten haben.

Mehr Körperhygiene

Frischer Schweiß riecht nicht. Der unangenehme Geruch entsteht erst, wenn bestimmte, auf der Haut lebende Bakterien den Schweiß zersetzen. Je stärker und häufiger ein Mensch schwitzt, desto mehr solcher Bakterien siedeln sich auf seiner Haut an. Wirksam gegen unangenehmen Schweißgeruch sind Deodorants mit antibakterieller Wirkung, zum Beispiel mit Chlorhexidin oder Triclosan. Antitranspirants hingegen enthalten Aluminiumsalze und mindern die Schweißsekretion. Ihr Wirkprinzip beruht darauf, dass sie die Ausgänge der Schweißdrüsen verengen. Manche Produkte enthalten zusätzlich Alkohol, der die Haut desinfiziert und somit antibakteriell wirkt. Zusätze von Duftstoffen sollen die Körpergerüche überdecken und für Wohlbefinden sorgen. Einige von ihnen hemmen die den Schweiß zersetzenden Bakterien. Mit Deodorants und Antitranspirants kann allerdings nur derjenige Schweißgeruch verhindern, der sie auf die frisch gereinigte Haut aufträgt. Und nicht zuletzt: Zum Vermeiden von unangenehmem Körpergeruch gehören selbstverständlich auch die gründliche Körperreinigung und atmungsaktive Kleidung. /

E-Mail-Adresse der Verfasserin

ute.koch(at)berlin.de

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