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Neuer Arzneistoff

Innovation bei rheumatoider Arthritis

03.04.2017  10:20 Uhr

Von Sven Siebenand / Ab April erweitert das Baricitinib-haltige Präparat Olumiant® 2 und 4 mg Filmtabletten von Lilly die Therapieoptionen zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis. Ärzte dürfen den Kinasehemmer erwachsenen Patienten mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Erkrankung verordnen, wenn diese auf die Behandlung mit einem oder mehreren krankheitsmodifizierenden Antirheumatika unzureichend angesprochen oder gar nicht vertragen haben.

Rheumatoide Arthritis (RA) ist eine entzündliche Systemerkrankung des Bindegewebes, die chronisch fortschreitet und zur Zerstörung der Gelenke führen kann. Weltweit leiden mehr als 23 Millionen Menschen an RA, in Deutschland laut Schätzungen circa 550 000 Patienten. Frauen sind etwa dreimal so häufig betroffen wie Männer. Für die medikamentöse Therapie der RA stehen Substanzen aus verschiedenen Wirkstoffgruppen zur Verfügung: nicht steroi­dale Antirheumatika (NSAR), Gluco­corticoide, krankheitsmodifizierende Basismedikamente (DMARD), beispielsweise Methotrexat, sowie Biologika.

Baricitinib hemmt die Wirkung von sogenannten Januskinasen (JAK), vor allem jene der JAK1 und JAK2. Diese Enzyme spielen eine wichtige Rolle bei der Entzündung und Schädigung der Gelenke, die die rheumatoide Arthritis kennzeichnen. Durch Blockade dieser Enzyme vermindert Baricitinib die Entzündung und andere Symptome der Krankheit. Der Wirkstoff ist der erste in der EU zugelassene Vertreter der JAK-Inhibitoren zur Behandlung der RA.

Ärzte können Baricitinib entweder als Monotherapeutikum oder in Kombination mit Methotrexat verordnen. Patienten nehmen den neuen Wirkstoff oral ein. Die Dosis beträgt 4 mg einmal täglich, kann jedoch auf einmal täglich 2 mg reduziert werden, wenn die Krankheit unter Kontrolle ist. Unter Umständen muss der Arzt die Dosis auch bei Patienten über 75 Jahren, mit eingeschränkter Nierenfunktion oder mit einem erhöhten Infektionsrisiko verringern.

Gleiches gilt bei Patienten, die gleichzeitig Inhibitoren von Organischen Anionen-Transportern vom Typ 3 (OAT3-Hemmer) wie Probenecid erhalten. PTA und Apotheker können bei der Abgabe von Olumiant darauf hinweisen, dass die Einnahme unabhängig von einer Mahlzeit erfolgen kann.

Sehr häufige Nebenwirkungen von Olumiant sind Hypercholesterolämie und Infektionen der oberen Atemwege. In Studien traten häufig zum Beispiel Übelkeit, Gürtelrose und Harnwegsinfektionen auf. Etwa zwölf Wochen nach Beginn der Baricitinib-Therapie sollte der behandelnde Arzt die Lipid-Parameter überprüfen.

Schwangere dürfen das neue Medikament nicht einnehmen. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Anwendung von Olumiant und nach Beendigung der Behandlung mindestens eine weitere Woche zuverlässig verhüten. Laut Fachinformation sollen auch Stillende das neue Medikament nicht erhalten. Ebenso wird die Anwendung bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung und einer Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min nicht empfohlen. Zudem soll den Patienten während oder unmittelbar vor einer Baricitinib-Behandlung kein attenuierter Lebendimpfstoff verabreicht werden. Der Hersteller warnt ferner zur Vorsicht bei der Kombination von Baricitinib mit potenten Immunsuppressiva wie Azathioprin, Tacrolimus und ­Ciclosporin. /

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