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Selbstmedikation bei PMS

Die Last mit den Tagen vor den Tagen

»Die hat wohl ihre Tage.« Dieser Spruch wird häufig für zickige, emotional unausgeglichene Frauen verwendet. Dabei verlieren einige aus dem Blick, dass es sich um behandlungsbedürftige Beschwerden des Prämenstruellen Syndroms handeln könnte und nicht nur um »Zickentheater«.
Andrea Gerdemann
20.07.2012  15:06 Uhr

Das Prämenstruelle Syndrom (PMS) ist eine komplexe Erkrankung mit physischen und psychischen Symptomen, die in der zweiten Zyklushälfte auftreten, wenn sich zyklusbedingt die Hormonproduktion ändert (siehe Abbildung).

Die Dauer der Beschwerden schwankt zwischen einigen Tagen bis zu zwei Wochen. Zu Beginn oder während der Menstruation verschwinden diese dann, quasi wie »weg geblasen«. Fast 75 Prozent aller Frauen im gebär­fähigen Alter erleben in den Tagen vor ihrer Regelblutung mehr oder weniger starke physische und psychische Veränderungen. Von einem Prämenstruellen Syndrom sprechen Ärzte, wenn die Beschwerden so stark sind, dass sie die Lebensqualität einschränken und somit behandelt werden sollten. Dies ist bei etwa 30 bis 40 Prozent der Frauen mit PMS der Fall. Am häufigsten tritt das PMS bei 30- bis 45-Jährigen auf.

Schon der Name »Syndrom« deutet auf eine Vielzahl von Symptomen hin. Deren Katalog umfasst rund 150 verschiedene Beschwerden. Je nach den dominierenden Symptomen wird das PMS in vier Hauptgruppen eingeteilt (siehe Tabelle).

Klassifizierung der ­Symptome des PMS nach Hauptsymptomen

Klassifikation Dominierende Symptome
PMS-A (Anxiety) Angst, Reizbarkeit, Nervosität
PMS-H (Hydratation) Gewichtszunahme, Brustschwellung, Ödembildung
PMS-C (Craving) Heißhunger auf Kohlenhydrate, Appetitsteigerung, Müdigkeit, ­Migräne
PMS-D (Depression) Depression, ­Lethargie, ­Schlaflosigkeit

Am häufigsten klagen Frauen über Spannungsgefühl in den Brüsten (Mastodynie), Ödembildung, Gewichtszunahme, Völlegefühl, Kopfschmerzen, Erschöpfung, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen. Manche durchleben depressive Phasen, andere reagieren plötzlich aggressiv. Die genauen Ursachen des PMS sind nicht bekannt. Als gesichert gilt der Zusammenhang zwischen PMS und Menstruationszyklus. Wird der Eisprung zum Beispiel medikamentös unterdrückt, unterbleiben die PMS-Be­schwer­den. Vermutlich reagiert der Körper der betroffenen Frauen besonders sensibel auf die hormonellen Veränderungen (Gestagen/Estrogen) in der zweiten Zyklushälfte (siehe Grafik).

Auch Neurotransmitter, vor allem ­Serotonin, könnten eine wichtige Rolle spielen. In mehreren Studien wurden bei PMS-Patientinnen verminderte Serotoninspiegel festgestellt. Serotonin hat eine Schlüsselfunktion bei der Entstehung von Depressionen und steuert das Hungergefühl. Bekräftigt wird diese These durch die Beobachtung, dass sich mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) gute Erfolge bei der Behandlung des PMS erzielen lassen.

Wann zum Arzt

Wendet sich eine Frau mit Beschwerden, die auf ein PMS hindeuten, an PTA oder Apotheker, müssen diese im ersten Schritt abklären, ob die Selbstmedikation möglich ist. Hierzu müssen sie die Frau zunächst nach möglichen anderen Erkrankungen fragen (siehe Kasten).

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