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Eine leise, aber innige Liebe

20.07.2012  15:19 Uhr

Von Annette Behr / Still und heimlich hat die Katze immer mehr Herzen in Deutschlands Wohnungen und Häusern erobert. Besonders Frauen lieben die eigensinnigen Stubentiger. Beruht diese Liebe auf Gegenseitigkeit und wen erwählen die schnurrenden Vierbeiner?

»Frauen und Katzen pflegen häufig Freundschaft, weil sie leise sich verstehen, weil sie selber leise gehen …« dichtete Joachim Ringelnatz über die Gemeinsamkeiten von Frauen und Katzen. Den 5 Millionen Hunden haben fast 8 Millionen Katzen den Rang des beliebtesten deutschen Haustiers abgelaufen.

Die flauschigen Schmuser bevölkern mehrheitlich weibliche Refugien. Die genauen Daten zur Anzahl der Katzen in Frauenhaushalten geben die Tierfutterhersteller nicht preis. Das passt zur Katze, schließlich ist sie die »Geheimnisvollste« unter den Haustieren. Ein bisschen Raubtier schlummert in jedem Stubentiger, auch in dem Gezähmtesten. Eigenwillig, elegant, schön, verspielt und verschmust sind Schnurli, Minka und Fritz. Als äußerst reinliche Lebewesen putzen sie sich mehr als drei Stunden täglich. Zwei Drittel ihres Lebens verbringen die Samtpfoten schlafend. Dabei rollen sie sich meist auf weichen Kissen oder Decken äußerst dekorativ zusammen. Meine Erfahrung: Als Schlafplätze bevorzugen sie die edelsten Materialien. Wenn sie die Wahl haben, kuscheln sie sich genüsslich auf der Cashmeredecke statt auf profanem Baumwollstoff. »Fell wie Samt und Haar wie Seide. Allverwöhnt. – Man meint, dass beide, sich nach nichts als danach sehnen, sich auf Sofas schön zu dehnen«, meinte Ringelnatz auch hier Gemeinsamkeiten zwischen Frauen und Katzen zu entdecken.

Geheimnisvolle dunkelgrüne Augen und ein eleganter, fast arroganter katzenähnlicher Gang ist auch manchen Frauen zu eigen. Auf dem Catwalk stolzieren langbeinige Models leicht und elegant wie Katzen über Dächer. In »Catwoman« brilliert Michelle Pfeiffer als grazil erotische Leinwandkatze. Mystische Verehrung fand die Katze aufgrund ihrer Schönheit und Fruchtbarkeit in vielen Kulturen. Im alten Ägypten war sie heilig. Und, Bastet, die Göttin der Fruchtbarkeit, wurde als Beschützerin der Schwangeren häufig als Frau mit Katzenkopf oder sogar ganz als Katze dargestellt.

Mit Katzen sprechen

Urinstinkte wecken Katzen eher bei Frauen als bei Männern. Mit ihren großen Augen entsprechen sie dem Kindchenschema, von dem sich vor allem Frauen angesprochen fühlen. »Das Baby-Kindchen-Schema ist in unserem Triebsystem verankert und Frauen beschützen gern kleine Lebewesen«, bestätigt Dr. Andrea Beetz, Psychologin der »Forschungsgruppe Mensch und Tier« am Institut für Pädagogik in Erlangen. Daher sind viele Katzen, besonders für allein lebende Frauen, ein Kinderersatz. »Frauen umsorgen eher als Männer, ohne eine feste Erwartung von Ergebenheit und Dankbarkeit«, so Beetz. Männer dagegen bevorzugen den Hund als »Kumpanen« für gemeinsame Aktivitäten.

Mit Dr. Dennis Turner, Ethologe und Präsident des Instituts für angewandte Ethologie und Tierpsychologie (I.E.T) in der Schweiz, ist sich Beetz einig: Von Katzen wird man eher erwählt. Der Verhaltensforscher stellte in Beobachtungstests fest, dass Katzen speziell auf das Verhalten von Mädchen und Frauen reagieren. »Frauen sprechen häufiger mit Katzen, und Katzen sprechen häufiger mit Frauen«, fand Turner heraus. Im Gegensatz zu Männern beugen sich Frauen auch zu den Tieren herunter, spielen mit ihnen auf gleicher Augen­höhe. Während Frauen die Reaktion der Katze geduldig abwarten, sind Männer eher aggressiver und wollen die weichen Tiere sofort streicheln. »Das schätzen nicht alle Katzen. Sie haben es lieber, wenn sie die Initiative aufnehmen. Deshalb leben die empfindsamen Tiere lieber mit Mädchen und Frauen als mit Jungen und Männern«, sagt der Katzenliebhaber Turner.

Glückliche Wahlverwandtschaft

»Katzen geben etwas, das Menschen nicht geben können: Gesellschaft, die keine Forderungen stellt oder störend ist, die so ruhig ist und sich immer wieder verändert«, befand die Schriftstellerin Patricia Highsmith. Instinktiv finden sich Frauen und Katzen zu einer oft lebenslangen, liebevollen Beziehung zusammen. Die Anwesenheit von Katzen ist nicht nur angenehm, sie hält auch gesund. Laut jüngsten Studien am I.E.T. entwickeln Frauen, die mit Katzen zusammenleben, weniger häufig eine Depression. Demnach wirkt sich die Anwesenheit von Katzen und die Interaktion mit ihnen, insbesondere das ruhige Streicheln des weichen Fells, positiv auf die Stimmung aus. »Frauen mit Katzen haben weniger depressive Momente, sind weniger introvertiert und bilden weniger Ängste aus«, bestätigt Turner. Frauen lassen sich, im Gegensatz zu Männern, stärker durch die ­Anwesenheit einer Katze in ihrer Stimmung beeinflussen. Bei Frauen mit ­negativer Gemütslage kann die Katze genauso die Stimmung aufbessern wie ein männlicher Partner, fand Turner mit seinem Team heraus. Da überrascht es nicht, dass sich allein lebende Frauen häufig für eine Katze als festen Bezugspunkt in ihrem häuslichen Leben entscheiden. Doch die »schon vorhandene gute Laune noch weiter ausbauen, das vermag nur ein menschlicher Partner«, stellt Turner fest. Leider leben immer mehr Menschen als Singles, sodass ihnen ein menschlicher Partner zum Hochgefühl fehlt. Lotti Huber, die skurril-avantgardistische Künstlerin, philosophierte dazu kokett: »Früher hat eine heiße Liebesnacht mir sehr viel Spaß gemacht. Sie war wirklich wunderschön. Heute schlaf ich alleine und nur meine Katze schnurrt mir um die Beine. Das ist auch sehr schön. Gute Nacht, liebe Freunde, auf wieder sehn.« /

E-Mail-Adresse der Verfasserin

blaubehr(at)gmx.net

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