PTA-Forum online

Eine Frage des Preises

13.04.2015  12:25 Uhr

Von Elke Wolf / Patienten erwarten von einem hochpreisigen Arzneimittel eine bessere Wirkung als von einem billigen. Tatsächlich steigert diese Erwartung den Behandlungserfolg.

Das belegt einmal mehr eine kleine Studie mit zwölf Parkinson-Patienten im mittleren bis fortgeschrittenen Stadium. Das Besondere der Untersuchung: Die Wissenschaftler aus Cincinnati in den USA verabreichten ihren Patienten Placebos.

Die Forscher bildeten zwei Patientengruppen und injizierten Kochsalzlösung. Der einen Hälfte ihrer Patienten erklärten sie, dass es sich dabei um ein neues Dopamin-Medikament im Wert von 1500 US-Dollar handele. Die andere Teilnehmergruppe bekam eine angeblich nur 100 US-Dollar teure Injektion.

Beide Placebos verbesserten die motorischen Funktionen, doch der Nutzen war größer, wenn die Patienten das vermeintlich teurere Scheinmedikament bekamen, berichten die Wissenschaftler um Dr. Alberto Espay. Zwar schnitten beide Placebovarianten im Vergleich zum echten Standardwirkstoff Levodopa schlechter ab. Die Überlegenheit von teurem gegenüber billigem Placebo war jedoch ähnlich groß wie die Überlegenheit von Levodopa gegenüber dem teuren Placebo, teilt die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) mit.

Unter dem angeblich teuren Placebo hatten sich die motorischen Fähigkeiten der Patienten gemäß einer Standard-Bewertungsskala um 28 Prozent verbessert, unter dem vermeintlich billigen Placebo um nur 13 Prozent. Die ebenfalls in der Studie angefertigten Kernspinbilder der Hirnaktivität zeigten für beide Placeboinjektionen sogar ähnliche Effekte wie für Levodopa.

Die Messwerte bestätigen erneut den Einfluss positiver Erwartungen auf den Therapieerfolg. Leider würde dieses Potenzial in der Klinik zu wenig beachtet, schreiben die Wissenschaftler.

Die Forscher aus Cincinnati weisen außerdem darauf hin, dass Studienarbeiten über Placebos ethisch immer problematisch seien: Um den gewünschten Placebo-Effekt zu erreichen, müsse man die Probanden belügen. Allerdings klärten sie am Ende ihre Probanden über die Täuschung auf. /

Quelle: Espay, A., et al., Neurology, 84 (8) (2015) 794–802, DGN

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz